Читать книгу Das Reisebuch Kanada - Dr. Margit Brinke - Страница 20

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Biker am Bonavista-Leuchtturm.


Trucks sind ständige Begleiter auf dem TCH.

Der Nationalheld auf dem Highway

Als die Politiker in Ottawa 1949 das Trans-Canada-Highway-Gesetz verabschiedeten und 1950 die Bauarbeiten begannen, spielte der Tourismus noch keine große Rolle. Wichtig war ein sicherer und einigermaßen schneller Transportweg, der auch im Winter passierbar gehalten wurde. Relativ schnell, schon 1962, wurde der Highway offiziell eröffnet. Das war möglich, weil bereits bestehende Straßen genutzt werden konnten und weil die Baumaßnahmen noch liefen. Sie wurden erst 1971 abgeschlossen. Der TCH war von Beginn an als System von Straßen geplant, deshalb trägt er nicht überall die Nummer 1. Hier reihen sich diverse Provinz- und sonstige Nummerierungen aneinander. Teilweise tragen Streckenabschnitte auch Zusatznamen.


Die Hochseefähre zwischen Neufundland und Nova Scotia ist Teil des Highways.

Zwei ehren den bekanntesten Nutzer der Straße – einen Fußgänger. Nein, einen Marathonläufer. Dem sportlichen Terry Fox war als 19-Jährigem wegen Knochenkrebs ein Bein abgenommen worden. Fox beschloss daraufhin, mit seiner Beinprothese den Trans-Canada Highway abzulaufen, um damit Spenden für Krebsopfer zu sammeln. Jeden Tag wollte er bei seinem »Marathon der Hoffnung« 42 Kilometer zurücklegen. Er begann in St. John’s, Neufundland, und hatte anfangs kaum Resonanz. Nachdem aber immer mehr Medien über ihn berichteten, kamen die Menschen an die Strecke, und die Spendeneinnahmen stiegen. Fox wurde ein Nationalheld. Aber am 1. September 1980, nach 143 Tagen und 5373 Kilometern, musste er bei Thunder Bay in Ontario aufgeben. Metastasen seines Krebses hatten die Lunge erreicht. Im Juni 1981 starb er 22-jährig. Ein Denkmal erinnert an der Stelle, an der er seinen Lauf abbrach, an ihn. Dort heißt die Straße auf 83 Kilometern »Terry Fox Courage Highway«. 2014 beschloss die Regierung von Manitoba, auch einem Abschnitt der Straße nach dem in Winnipeg geborenen Mann zu nennen, den »Terry Fox Memorial Highway«. Die Fox-Stiftung arbeitet weiterhin erfolgreich, und alljährlich finden in Kanada und anderen Ländern Gedächtnisläufe zugunsten Krebskranker statt.

Trotz Neil Young & Co noch kein Mythos

Andere prominente Namen, die mit dem TCH verbunden sind, haben ihn – zumindest in Nebensätzen – musikalisch verewigt: die Sänger Neil Young, Manfred Mann und Gene Pitney. Der Südafrikaner Mann und der Amerikaner Pitney nahmen einen Song mit dem Titel »Trans-Canada Highway« auf, Pitney landete damit sogar einen Hit. Young, geboren in Toronto und somit abseits der berühmten Piste, begann seinen Song »Bound for Glory« mit der Zeile »Out on the Trans-Canada Highway«. Literarisch hat diese fast endlose Straße bislang keine tiefen Spuren hinterlassen. Das große kanadische Highway-Epos steht jedenfalls noch aus. Fast jedermann in Kanada kennt zwar den Trans-Canada Highway, aber ein Mythos wie andere große Straßen ist er nicht.

Dennoch die Frage an Dennis, der uns auf der Fährte nach dem innerstädtischen TCH durch sein Vancouver kutschierte: Ist er die kanadische Variante der ungleich bekannteren »Route 66« in den USA? Er winkt ab: »Die Route 66 reicht ja gar nicht von Meer zu Meer. Und außerdem gibt es nur noch ein paar Kilometer von ihr. Sie ist Geschichte. Der Trans-Canada Highway ist die Zukunft!« Es kann doch noch etwas werden mit dem Mythos.

TOP ERLEBNISSE

IMPORTIERTE ELCHE

Der Stolz von Deer Lake am Trans Canada Highway ist eine überlebensgroße Plastik eines Moose, ein sicherer Selfie-Stopp. Nun mangelt es Kanada nicht an Denkmälern der nordamerikanischen Elche. Aber dieses hier hat einen Grund: Auf Newfoundland gab es die Tiere mit den Schaufelgeweihen nicht – bis 1904 vier Exemplare eingeführt wuden. Jetzt streifen etwa 150 000 Elche über die Insel.

ZWEIMAL NEWFIES

»Newfies« war ein nicht immer freundlicher Spitzname für die Neufundländer. In Kanada kursierten einst dumme Newfie-Jokes, ähnlich den Ostfriesenwitzen in Deutschland. Anderen Newfies war allerseits stets Sympathie sicher – den großen, meist schwarzen Neufundländer-Hunden. Sie gelten als friedfertig, selbst umzingelt von nervigen Kindern.

JAMES COOK WAS HERE

Er blickt oberhalb von Corner Brook weit über Küste und See, seine schmucke Statue hat er verdient: James Cook hat 1767 als Erster Neufundlands Westküste kartografiert. Die »National Historic Site« auf dem Crow Hill zeigt einige dieser Karten. Überdies bietet sich hier ein prächtiger Blick über die Bay of Islands.

WEITERE INFORMATIONEN

http://transcanadahighway.com


Auf Nebenstraßen kann man in Ontario auf Amische und ihre Pferdewagen treffen.

Das Reisebuch Kanada

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