Читать книгу Die 3 großen Fitmacher - Dr. med. Johannes Wimmer - Страница 12

Ob jemand schlank oder pfundig daherkommt, ist auch eine Frage des Mikrobioms. Es wurde beobachtet, dass sich bei Übergewichtigen im Darm vergleichsweise viele Bakterien der Firmicutes-Stämme befinden, im Gegenzug werden die Bacteroides-Stämme weniger. Dies beeinflusst deine Verdauungspower und wie gut du bestimmte Bestandteile aus deinem Essen verdauen kannst. Außerdem werden über das Bauchhirn Signale an das Kopfhirn geschickt, die deinen Appetit ungünstig beeinflussen.

Im Tierversuch zeigte sich, dass schlanke keimfreie Mäuse, denen Teile des Mikrobioms von dicken Zwillingsschwestern eingepflanzt wurden, danach Gewichtsprobleme entwickelten. Hinweise auf dieses Phänomen gaben auch Fallberichte nach Stuhltransplantationen (siehe >). Hier beobachtete man eine Gewichtszunahme als Nebeneffekt. Wer nun aber denkt, er bräuchte nur das richtige Mikrobiom und Gewichtsprobleme wären passé, der irrt. Experten gehen zwar davon aus, dass eine Ernährungsumstellung zusammen mit einer Mikroorganismentherapie vorteilhaft sein könnte. Allerdings weiß man noch nicht, welche Mikroben genau für eine Gewichtszunahme verantwortlich sind. Wichtig scheint in dem Zusammenhang eher zu sein, zu welchen Stoffwechselleistungen diese Bakterien fähig sind.

Wer beispielsweise schon von Kindheit an ein Bäuchlein mitschleppt und/oder über Jahre so einseitig isst, dass sich bestimmte Mikroben gar nicht erst im Darm ansiedeln, kann diese nicht einfach so herbeizaubern. Seit einiger Zeit werden deshalb verschiedene Studien diskutiert, in denen das Mikrobiom im Darm durch Probiotika so verändert werden kann, dass Übergewicht vorgebeugt oder behandelt werden kann.

Um dein Mikrobiom zu schützen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, nicht zu viel Salz zu essen, da Salz die »guten« Bakterien reduziert. Auch solltest du nicht ohne Not Antibiotika einnehmen, die ebenfalls wertvolle Mikroorganismen im Darm zerstören.