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2.1 Lage, Aufbau und Funktion der Prostata

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Wer bereits mit der Prostata und ihren Erkrankungen vertraut ist, kann direkt bei Kapitel 2.2 weiterlesen. Der Vollständigkeit halber soll dieses Basiswissen hier knapp vermittelt werden:

Die Prostata liegt anatomisch unter der Harnblase und grenzt nach hinten an den Dickdarm. Die gesunde Prostata hat etwa die Größe und Form einer Kastanie, das Volumen beträgt ca. 20 ml. Die Prostata besteht aus Muskel- und Bindegewebe, in die eine Vielzahl von Drüsen eingelagert ist. Für den Samenerguss wirken die Muskeln als Pumpe und führen zur Freisetzung des Prostatasekretes. Als Außenhülle dient eine Bindegewebskapsel.

In der Prostata werden zwei Leitungssysteme des männlichen Körpers zusammengeführt, die Harnwege und die Geschlechtswege. Die Harnröhre durchzieht die Prostata als vereinigter Strang von oben nach unten und führt schließlich zum Penis, durch den sowohl der Urin als auch die Samenflüssigkeit den Körper verlassen (s. Abb. 1).


Abb. 1: Gesunde Prostata (links) und Prostatakrebs (rechts)

Als Drüse produziert die Prostata das Prostatasekret, das für die Fortpflanzung notwendig ist. Es schützt die Spermien und macht das Sperma dünnflüssiger. Es gelangt durch viele Ausführungsgänge der Prostata in die Harnröhre und vereinigt sich dort mit der Samenflüssigkeit. Doch auch unabhängig von der Ejakulation wird Prostatasekret abgegeben, wenn auch in erheblich geringeren Mengen.

Das Prostatasekret enthält unter anderem das prostataspezifische Antigen (PSA), das zur Diagnose verschiedener Prostataerkrankungen, insbesondere auch des Prostatakarzinoms, herangezogen wird. Es wird auch in das Blut abgegeben, wo es leicht nachgewiesen werden kann. Die Prostata ist stark von Nerven und Blutgefäßen durchzogen.

Die Prostata wird in verschiedene Zonen aufgeteilt: Die vordere/​fibromuskuläre Zone, die Übergangszone, die Zentralzone und die periphere Zone. Die periphere Zone ist die größte Zone, in der sich auch die meisten Drüsen befinden (s. Abb. 2). Die restlichen Drüsen liegen in der Übergangszone. Prostatakrebs entsteht am häufigsten in der peripheren Zone der Prostata. Nicht selten existieren mehrere Krebsherde gleichzeitig. Wächst die Prostata, stößt sie an das Rektum, weshalb man Veränderungen, die auf ein Karzinom hinweisen, oft vom Enddarm aus ertasten kann.


Abb. 2: Prädisposition der Prostatazonen für Prostataerkrankungen (nach: De Marzo et al., 2007)

Die häufigsten Erkrankungen der Prostata sind eine Prostataentzündung, die Prostatitis, die akut oder chronisch auftreten kann, die gutartige Prostatavergrößerung (BPH) und das Prostatakarzinom (PCa). Männer unter 40 Jahren leiden hauptsächlich unter einer Prostatitis. BPH und PCa werden in der Regel erst ab dem 50. Lebensjahr relevant, dann sind Veränderungen der Prostata jedoch weit verbreitet, so dass die Diagnose BPH häufig bereits als „normal“ gilt. BPH und PCa sind beides chronische Erkrankungen, die relativ früh im Leben beginnen und nur langsam fortschreiten, weshalb sie häufig lange Zeit unbemerkt bleiben (Alcaraz et al., 2009).

Prostatakrebs-Kompass

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