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ARTHROSE

Unbeweglichkeit • Schmerzen bei Bewegung • Eingerostet, festgefahren, feststecken • Nichts geht mehr

SCHLÜSSELFRAGEN

 Wo ist in meiner Seele die Starrheit, die mein Gelenk spiegelt?

 Wieso habe ich mich auf etwas versteift, was dem Lebensfluss widerspricht?

 Wo ist mein Leben festgefahren? Wo stecke ich seelisch derart fest?

 Meine innere Haltung schmerzt mich (und andere) – wie kann ich helfen?

 Wo habe ich meine Beweglichkeit und meinen Fortschritt unter Schmerzen geopfert?

Die Sprache der Seele

Diagnosen, die auf »-ose« enden, verraten chronische, mit Abnutzung und Verbrauch zusammenhängende Probleme. Im Gegensatz zur heißen Entzündung (-itis) handelt es sich um eine kühle bis kalte Situation. Am häufigsten sind Hüft-, Knie-, Sprung- und Fingergelenke betroffen. Oft ging ein akuter Konflikt voraus, der nicht gelöst wurde und sich nun auf Körperebene in der nicht ausheilenden Entzündung spiegelt.

Häufig bestand vorher auch eine heiße Rheuma-Problematik oder ein Knochenbruch, der nicht wieder ganz richtig gestellt wurde, wodurch das über lange Zeit falsch belastete Gelenk abgenutzt wurde. Die so entstehende Gelenkveränderung stört die optimale Funktion und führt zum Zu- oder besser Missstand des verbrauchten Gelenks. Die eingeschränkte Bewegungs- verrät sprachlich bereits die behinderte Artikulationsfähigkeit. Die Betroffenen können sich in diesem Bereich nicht mehr ausdrücken. Wäre das Ellbogengelenk betroffen, könnten sie nicht mehr essen oder schreiben. Gibt sich ein Gelenk auf, versteift es sich tendenziell und verrät einen Besitzer, der sich auf etwas versteift hat ohne weitere Artikulations- und Lösungsbereitschaft. Die entsprechende Situation stellt sich festgefahren und verbissen dar wie die Knochen und das Gelenk schreit schmerzend um Hilfe. Die daraus resultierende starre Haltung spiegelt Unbeweglichkeit und widerspricht dem Leben mit seinem Panta rhei – alles fließt.

Das entspannte, zugleich verbundene, aber auch gelöste Miteinander der Knochen wurde zunehmend erschwert. Die Gelenkschmiere, das Öl im Getriebe, ist verbraucht und damit alle beschwingte Beweglichkeit und Leichtigkeit dahin. So entsteht, was beim Automotor »Kolbenfresser« genannt wird. Das verbrauchte Gelenk spiegelt das Bedürfnis nach größter Nähe und Miteinander wider, nach engster Verbundenheit, denn die Knochen fressen sich geradezu ineinander. Die früher durch Gelenkflüssigkeit in fließender Bewegung gewährleistete optimale Distanz des Gelenkspalts ist verloren. Jede Bewegung schmerzt.

Das Thema bearbeiten

Es gilt, darauf zu achten, wozu die Symptome zwingen und was sie verhindern – und dem freiwillig nachzukommen. In der sich daraus ergebenden äußeren Ruhe für innere Beweglichkeit sorgen. Bei sich tendenziell versteifendem Gelenk auf das entsprechende Thema konzentrieren, dabei beständig und fest (entschlossen) alle Kraft in diesen Themenbereich lenken.

Beim Hüftgelenk geht es um Ausschreiten und Fortschritt. Eine Arthrose in diesem Bereich verrät ungelebte Wachstums- und Expansionswünsche. Das Weiterkommen im Leben ist unter Schmerzen behindert, große Schritte sind nicht mehr möglich. Die fließende Leichtigkeit ist verloren.

Die Lösung liegt darin, dem Körper nachzugeben und in äußerer Ruhe inneren Fortschritt anzustreben. Statt auf äußere Reisen auf »Reisen nach innen« gehen und Anregungen für bewusstes Wachstum und Fortschritt suchen.

Kniegelenksarthrosen konfrontieren mit dem Thema »Demut«, mit Schwierigkeiten und Schmerzen beim Sichbeugen. Die sich in der Arthrose deutlich verkörpernde Unbeugsamkeit zeigt den Gegenpol von Demut. Betroffene können nicht mehr in die Knie gehen. Häufig fühlen sie sich vom Schicksal gedemütigt, bei dessen Versuch, ihnen Demut nahezubringen.

Es geht darum, sich gerade zu machen, zu sich zu stehen, wozu der Körper ja auch zwingt, um aus dem Eingeständnis eigener schmerzender Unbeweglichkeit bei jedem (Fort-)Schritt echte Demut zu lernen. Rituelle Demutsübungen auf geistig-seelischer Ebene helfen bei Kniearthrose, die die Reduktion auf Wesentliches einfordert.

Betroffene Fuß- beziehungsweise Sprunggelenke verraten jemanden, der nicht mehr auf dem Sprung ist, das heißt nicht mehr bereit ist für äußeren (und inneren?) Fortschritt. Große Sprünge sind nicht mehr drin, schon kleine bereiten Schmerzen wie jeder (Fort-) Schritt und alles Weiterkommen im Leben. Federnder Gang und beschwingte Leichtigkeit sind verloren. Es ist Zeit, sich einzugestehen, wie sehr man auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet ist und ohne Schmerzen kaum mehr hochkommt.

Es gilt, sich jetzt auf innerer Ebene bewusst herabzulassen und ehrlich anzukommen, dabei sein Leben kreativer und origineller zu gestalten. Der Abschied von hochfliegenden Träumen im Außen könnte die Entwicklung innerer (Spring-)Lebendigkeit und das Eintreten in den inneren Flowbereich mit seiner Elastizität und Dynamik fördern.

Hand- und Fingergelenke, die von Arthrose betroffen sind, verraten Probleme mit Handlungsfähigkeit und dem Erfassen konkreter Wirklichkeit. Das Leben ist äußerlich nicht mehr in den Griff zu bekommen, aber dafür innerlich. Äußere Dinge werden im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand genommen, die innere Wirklichkeit klopft an. Manipulationen (lateinisch manus, die Hand) schmerzen, die innere Handlungsfähigkeit aber bleibt uneingeschränkt erhalten. Schmerzen in Hand- und Fingergelenken fordern und fördern äußeres Loslassen. Hand- und Fingerarthrosen sind Steilvorlagen zum Loslassen und zum Abschied von allen konkreten Manipulationen. Stattdessen will das Leben im übertragenen Sinn begriffen werden. Statt um konkretes Zufassen geht es um geistiges Erfassen, um mehr Kontakt und Beziehung. Ohne äußeres (Er-)Greifen wird inneres Begreifen bis hin zu Ergriffenheit noch wichtiger. Äußeres Loslassen korrespondiert mit innerem Erfassen.

Ganzheitliche Maßnahmen

 Arthrosen erfahren verblüffende Besserung durch regelmäßige Fastenzeiten, am besten in Frühjahr und Herbst, und durch pflanzlich-vollwertige, vegane Ernährung. Nach meinen Erfahrungen werden so Operationen meist überflüssig

 Sanft fließende Bewegungsrituale wie Tai Chi und Chi Gong, (Chi-)Yoga, Feldenkrais und andere, die – von wissenschaftlichen Studien belegt – sogar Gelenkschmiere zurückbringen

 Sanftes Bewegen im körperwarmen Wasser, am schönsten bei Aqua-e-motion-Übungen, jenen fließenden Bewegungsritualen mit Partner siehe >

 All dem entspricht bewusstes Loslassen von Begrenzungen und die Rückkehr in eine flexible, fortschrittliche und Horizont erweiternde Geisteshaltung

 Weiterführend: CD »Entgiften, Entschlacken, Loslassen«, CDs »Lebensprinzipien»: Hüftgelenke CD 9, Kniegelenke CD 8, Sprunkgelenke CD 11, Hand- und Fingergelenke CD 3

»Statt äußerlich herumtoben innerlich in Fluss kommen.«

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