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ASTHMA BRONCHIALE

Erstickungsgefahr an der Weigerung loszulassen • Immer nur haben und nehmen wollen, statt auch zu geben • Jemandem etwas husten • Etwas ausspucken wollen • Aggressionen nur versteckt über den Körper äußern

SCHLÜSSELFRAGEN

 Bei welchen Themen verschlägt es mir vor allem die Sprache?

 Wo leide ich sonst noch am Missverhältnis von Nehmen und Geben?

 Wann will ich mich abschließen vor der Welt, sie aussperren aus meinem Leben, alle Luftwege verlegen?

 Was könnte ich mit meiner (Aggressions-)Energie machen, statt Allergene zu bekämpfen?

 Wo sind mir Dominanzanspruch und wo Kleinmut im Wege?

 Will ich meinen Sex aus dem Gefängnis der Bronchien befreien?

 Wie kann ich Liebe und Schmutz versöhnen, welche schmutzigen Fantasien genießen?

 Was hindert mich, den (Atem-)Wind der Veränderung in mein Leben zu lassen und die neue Freiheit zu genießen?

 Will ich mir den Raum nehmen, den ich brauche, und die Freiheit, die ich möchte?

Die Sprache der Seele

Wie bei allen Allergien siehe > sind auch bei Asthma das Abwehr- und Verteidigungssystem betroffen. Mit der Lunge kommt das Organ des Kontaktes und der Kommunikation ins Spiel, das in seiner Freiheit (des Atmens) eingeschränkt ist. Das ausgeprägte Bedürfnis, versorgt, ja bemuttert zu werden, führt dazu, sich zu übernehmen, zu viel zu wollen. Der Versuch, zu viel (Einatem) zu nehmen und zu wenig (Ausatem) zu geben, bringt die Polarität durcheinander. Wer viel zu viel nimmt, droht daran zu ersticken. Wer zu viel behalten will, vergiftet sich langfristig und verhindert die Fülle, die er ersehnt. Asthmatiker können den Hals nicht vollkriegen und sehnen sich in der Wirklichkeit ihrer Seele nach jener Liebe, die sie selbst nicht geben (können).

Aus Angst, die (mütterliche) Versorgung zu verlieren, unterbleibt der Schritt in die Autonomie, in Selbstständigkeit und Freiheit. Kontakte erinnern an diese Möglichkeit und werden als Bedrohung der Symbiose (mit der Mutter) erlebt und panisch gemieden. Das körperliche Gefühl der Beengung bildet diese Situation der Angst ab. Äußerlich wird mit der Zeit auch der Gegenpol deutlich im entstehenden Lungenemphysem und daraus resultierenden Fassthorax. Beide verkörpern den großen Macht- und Dominanzanspruch und verraten das Aufgeblasene. Alles Leben(dige) wird abgewehrt und allergisch bekämpft, Betroffene kapseln sich ab und fliehen in die Welt der Ideen und Theorien.

Die mächtige Erscheinung des Fassthorax im Spätstadium verrät Wünsche, sich zu brüsten und sich Luft zu machen, jemandem etwas zu husten, vor Wut in die Luft (der Freiheit) zu gehen, statt nach Luft zu schnappen. Tatsächlich aber bleibt die Aggression in der Lunge stecken, die von jenem Schleim verstopft ist, der auf der unteren Körperebene im Sexualbereich meist fehlt.

Im Husten liegt die Aufforderung, seinen Aggressionen Luft zu machen und freien Lauf zu lassen, sie in Worten auszudrücken, offensiv(er) zu leben, statt sich ständig ängstlich verdruckst zu verdrücken.

Im Schatten werden sowohl der heimliche Wunsch nach Macht wie auch die Opferhaltung durch oft geradezu »erpresserische«, aber tatsächlich lebensbedrohliche Anfälle deutlich. Die Schulmedizin spricht vom Status asthmaticus – oft der einzige Status, den Asthmatiker haben, um sich Gehör zu verschaffen. Es ist ein Pendeln zwischen (unerlöster) Macht (Aufgeblasenheit) und Ohnmacht, wenn die Luft wegbleibt und es einem die Sprache verschlägt. Bei der Begegnung mit echter Autorität und Dominanz anderer kann es zu Fluchtversuchen in Anfälle kommen, aber auch in Gebirgshöhen von Lungensanatorien, wo die Sehnsucht nach reiner Luft – frei von Hausstaub und anderem Schmutz – in Erfüllung geht und es sich gut über den Dingen und über anderen Menschen stehen lässt.

Das Thema bearbeiten

Eine wundervolle Atemtherapie bietet diesbezüglich der verbundene Atem, der den Ausgleich von Geben und Nehmen erleben und genießen lässt siehe >.

Therapeutisch wären hier Weite, uneingeschränkte, ja schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit angesagt. Es gilt, Minderwertigkeits- und Kleinheitsgefühle wahr- und anzunehmen, ohne in die Sackgasse zu fliehen, wo über Anfälle Macht ausgeübt wird. Nur so lässt sich wirkliche Durchsetzung und echte Selbstbehauptung lernen.

Die kopflastige Abwehr dunkler Lebensbereiche gilt es, sich bewusst zu machen. Denn dadurch kommt es zur Verlagerung sexueller Bedürfnisse nach oben, in die Brust, wo die übermäßige Schleimproduktion die Luftwege verstopft. Stattdessen ist es notwendig, Liebe sowohl anzunehmen als auch im nächsten Schritt geben zu lernen. Das Thema Sexualität ist von der Brust ins Bewusstsein zu heben und körperlich in die gemiedenen, mit Dreck- und Schmutzfantasien belasteten Geschlechtsorgane zurückzuverlegen. Hier könnte gesunde Aggression ausgelebt werden statt im schleimigen Auswurf, wo Asthmatiker anderen gleichsam ihre ganze (archetypisch weibliche) Weichheit vor die Füße spucken.

Wer nicht frei atmen und seine eigene Art nicht leben kann, weil die Mitmenschen und insbesondere die eigene Mutter nicht den Raum zur freien Entfaltung und Autonomie-Entwicklung gaben, will unbewusst lernen, ihn sich offensiv zu nehmen und anderen zu geben, statt sich selbst zum Opfer (widriger Lebensumstände) zu machen.

Ganzheitliche Maßnahmen

 Was immer Raum in übertragener Hinsicht schafft und zur Ausdehnung des Bewusstseins statt des Brustkorbes dient, ist hilfreich: von Gesangsübungen bis zum Brüsten bei Alta-Mayor-Behandlungen siehe >

 Alles, was im Aus- und Einatem das »Stirb-und-werde«-Prinzip deutlich macht und hilft, sich bewusst über die Polarität in Richtung Einheit zu erheben, ist wertvoll, wie vor allem der verbundene Atem siehe >

 Hochfliegende Träume bewusst zu machen ist natürlich förderlich

 All-ein-sein üben – etwa im Kloster – im Sinne von Selbstgenügsamkeit und Autonomie statt Einsamkeit und Opferrolle

 Kampfsport- und Aggressionsübungen, wie sie im Abschnitt zur Allergie stehen siehe >

 Alle Milch(produkte) wegen der Verschleimung strikt meiden

 Eigenurin-Therapie, die oben und unten verbindet und mit Schmutz aussöhnt, aber auch das Immunsystem fordert und fördert siehe >

 Weiterführend: »Mythos Erotik«, »Aggression als Chance« sowie die CDs »Allergien«, »Schattenarbeit«, »Selbstliebe«

»Wo Geben und Nehmen, oben und unten sich entsprechen, fließen auch wieder Gefühle und Gedanken, Säfte und Atem.«

Krankheit als Chance

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