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Es war am Morgen des Tages, an dem er die merkwürdige Nachricht an seinem Scheibenwischer finden und im Treppenhaus des Parkhauses niedergeschlagen werden sollte. Doch noch ahnte er nicht, was ihm dieser Tag bringen würde. Und so saß er wie an jedem Werktag am Frühstückstisch, aß ein mit Erdbeermarmelade bestrichenes Brot, trank ungesüßten Kaffee mit Milch und las die Tageszeitung.

Marius, sein dreizehnjähriger Sohn, lümmelte auf seinem Stuhl, schlang sein Müsli hinunter, nachdem er den Kakao in wenigen Schlucken hinuntergeschüttet hatte, und hatte die Nase in seinem Physikbuch vergraben.

Seine Tochter Mara, die vor drei Wochen fünfzehn geworden war, hielt sich noch immer im Bad oben auf. Sie würde erst später, nur wenige Augenblicke, bevor sie aus dem Haus musste, herunterkommen und sich eine Scheibe Knäckebrot für unterwegs schnappen. Werktags morgens begegneten sich Vater und Tochter eigentlich nie, da er schon aus dem Haus war, wenn sie auf der Bildfläche erschien.

»Schatz, du musst los!«, sagte seine Frau Monika, die neben dem offenen Kühlschrank stand und die Pausenbrote für die Kinder zubereitete, so wie sie es jeden Morgen tat.

Er faltete die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie neben seinen Teller, ehe er einen raschen Blick auf seine Armbanduhr warf. »Du hast recht, Liebling«, sagte er dann ebenfalls wie immer und trank die Tasse leer. Er erhob sich vom Tisch und drückte seiner Frau im Vorbeigehen einen Kuss in den Nacken, worauf sie unwillkürlich erschauderte, den Kopf einzog und leise kicherte. Im Flur zog er sich Schuhe und Jacke an und schnappte sich seine Aktentasche, die neben dem Schuhschrank an der Wand lehnte.

»Tschüss«, rief er laut, damit auch seine Tochter oben im Bad ihn hörte und wusste, dass sie sich beeilen musste, und verließ dann das Einfamilienhaus, um zur Arbeit zu fahren.

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