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Das Duell der Generationen

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Die sportliche Entwicklung geht Hand in Hand mit den sportlichen Erfolgen. 2011 spielt sich Thiem bei den French Open der Junioren in das Finale, das er gegen den US-Amerikaner Björn Fratangelo 6:3, 3:6, 6:8 verliert. Keine Schande, kann gewitzelt werden, gegen jemanden zu verlieren, der Björn heißt. Borg hatte bei den French Open zwischen 1974 und 1981 sechs Mal triumphiert.

Größeres Aufsehen erregt allerdings ein anderer Auftritt Thiems in diesem Jahr. Beim Wiener ATP-Turnier trifft er in der ersten Runde auf Thomas Muster, und es ist ein Duell der Generationen. Muster ist 44, das Turnier in der österreichischen Kapitale beehrt er zum 15.

Dominic Thiem, Björn Fratangelo


Thomas Muster, Dominic Thiem

Mal, und es ist seine Abschiedsvorstellung, egal, ob sie in Runde eins oder im Finale endet. Dominic Thiem ist 18, er steht zum ersten Mal im Hauptfeld dieses Events. Beide Spieler liegen außerhalb der Top 1000 der Weltrangliste – Muster ist Nr. 1078, Thiem Nr. 1890 –, doch dies tut der Stimmung unter den 7500 Zuschauern keinen Abbruch. Mehrheitlich ist das Publikum auf Seiten Musters. Man will ihn noch einmal auf der großen Bühne siegen sehen.

Doch der Jubel und die „standing ovations“ für den Paris-Sieger von 1995 beeindrucken Dominik Thiem nicht, er tritt selbstsicher auf, holt sich mit einer starken Vorhand gleich das Break zum 1:0. Ein guter Stopp beschert ihm die 2:0-Führung. Als ein Doppelfehler von Muster dem Rookie ein zweites Break zum 4:1 einbringt, ist der erste Durchgang gelaufen. Im zweiten Satz gelingt Muster eine zwischenzeitliche 3:1-Führung, doch dann gewinnt Thiem fünf Spiele in Folge und nach 1:04 Stunden auch das Match.

„Er hat die Atmosphäre in der Halle sehr gut weggesteckt“, sagt Muster nach dem Spiel, als er mit den Tränen kämpft, „er hat bravourös gespielt und ich glaube, dass der Richtige gewonnen hat. Ich wünsche ihm das Beste, er hat Herz und mentale Stärke, er soll sich entwickeln und verbessern!“ Dominic Thiem setzt technisch jedenfalls um, was ihm Bresnik einbläut, er wird auch bissiger und aggressiver. Beim entscheidenden Break zum 4:3 im zweiten Satz kommt auch erstmals die Siegesfaust. „Mir ist ein unglaublich großer Stein vom Herzen gefallen“, meint Thiem. „Ich war wirklich beeindruckt von der Kulisse. Es war mein erstes Mal vor so einem Publikum.“

Nach dem Matchball streichelt ihm Muster fast väterlich über den Kopf. Noch ist Dominic Thiem noch lange nicht dort, wo er hinmöchte, doch die Richtung stimmt. In der zweiten Runde verliert er gegen den Belgier Steve Darcis (ATP-Nr. 95) 2:6, 2:6, gewinnt aber 20 ATP-Punkte, die ihn auf Platz 708 vorspülen, und 10.030 Euro an Preisgeld.

Dominic Thiem

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