Читать книгу Zu viele Putzfrauen - El Awadalla - Страница 8
ОглавлениеLena bringt am nächsten Tag das Geld, die Meier krakelt eine Bestätigung auf einen Zettel, ein Termin für den Vertragsabschluss wird ausgemacht. »Nächste Woche ist der Hausbesitzer wieder da«, sagt sie, »da können S’ dann auch mit ihm reden.«
Der Vertrag müsse unbedingt bis zum Monatsletzten gemacht werden, damit der Friseursalon mit Ende Februar gekündigt werden kann. Ihr Mann gehe bald in Pension, und allein will sie das Geschäft nicht weiterführen. Der Hausbesitzer habe dann auch schon den Mietvertrag dabei, verspricht sie.
Lena verlässt den Frisiersalon, in dem wie schon beim letzten Mal keine einzige Kundschaft anwesend ist.
Bis zum Monatsletzten haben Christian und Lena das ganze Geld beisammen, also noch 22.500 Euro für die Meiers und den Tausender für Janicek, den alten Hausherrn, der dann aber gleich noch drei Monatsmieten Kaution haben will – mehr will er bestimmt nicht, hatte Frau Meier beim ersten Gespräch versichert, da er wisse, dass Ablösen illegal seien und zu Schwierigkeiten führen könnten. Sie müsse aber natürlich schon eine Ablöse verlangen, weil sie ja den Kundenstock verkaufe und ihren guten Namen.
Christian hat in der Zwischenzeit tatsächlich bei Franziska Auinger nachgefragt, was mit dem Frisiersalon nicht stimmt. Diese hat ihm gesteckt, dass das junge Luder (Frau Meier) sich den Alten (Herrn Meier) unter den Nagel gerissen habe, »da war seine Frau noch nicht kalt«. Und im Grätzl gehe zudem das Gerücht, dass bei den Kundinnen der Frau Agnes, die übrigens vor der Heirat mit dem alten Meier Putzfrau war, öfter etwas verschwunden sei.
Auf der Bank dauert es ziemlich lange, bis Lena das Geld aus ihrem Bausparvertrag ausgezahlt bekommt, weil von der Bausparkassa noch nichts überwiesen wurde und daher ihr Überziehungsrahmen erhöht werden muss, doch leider ist der Zuständige, der das versprochen hat, gerade nicht auffindbar, und außerdem wäre er sowieso nur der Vertreter der Kontobetreuerin, die ausgerechnet jetzt auf Urlaub ist.
Nach mehreren Telefongesprächen zwischen Bankangestellten ist es endlich so weit: Lena kann ihr Geld abheben, draußen wartet Christian schon im Taxi.
Während der Wartezeit hat ihn die Meierin alle fünf Minuten angerufen und damit gedroht, doch noch auf die andere Interessentin zurückzugreifen.