Читать книгу Die Mulgacamper Romane Band 1 und 2 - Elda Drake - Страница 4

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PROLOG

Hetty liebte Mäuse.

Ihr momentanes Problem war also nicht die kleine braune Maus mit schwarzen Knopfaugen, die sie in der Hand hielt. Nein, sondern dass auch Sssissi Mäuse liebte. Sogar noch bedeutend mehr als sie selber, denn ihre King Brown Schlange hatte Mäuse einfach zum Fressen gern.

Nachdem sie die Maus ins Terrarium geworfen hatte, überlegte sich Hetty zum x-ten Mal, ob sie nicht doch als Alternative tote Küken füttern sollte. Doch die mussten vorher aufgewärmt werden, damit die Schlange sie wahrnehmen konnte. Das hieß dann zusehen, wie sich ein totes Küken in der Mikrowelle drehte – tja, als bessere Lösung konnte man das nun wirklich nicht bezeichnen.

Sssissi hatte in der Zwischenzeit die Maus bereits ins Jenseits befördert und begann mit der mühseligen, kieferausrenkenden Arbeit sich das Fresschen einzuverleiben.

Seufzend wandte Hetty sich ab. Die ganzen Gedankenspielereien hatten bei ihr, wenn sie ehrlich war, nur eines ausgelöst – nämlich Hunger. Da der Tag für die Maus sowieso schon gelaufen war, sollte sie lieber an ihren eigenen Magen denken und nachsehen, was sie zum Abendessen kochen konnte.

Ein Blick in den Kühlschrank zeigte ein schönes großes Steak, das nur darauf wartete, auf den Barbecuegrill geworfen zu werden. Nachdem Hetty noch Kartoffeln, einen Karton Rotwein und alles, was sie sonst noch für ein anständiges Abendessen benötigte, in eine geräumige Plastikkiste gepackt hatte, stieg sie aus dem Camper und machte sich damit auf den Weg zum Küchencenter, das nur eine Minute Gehzeit entfernt lag.

Auf ihren Touren übernachtete sie nach Möglichkeit immer auf Campingplätzen der oberen Sternekategorie. Das hatte den Vorteil, dass sie nicht in ihrem Fahrzeug auf engen Raum arbeiten musste, sondern die kostenlosen Einrichtungen der perfekt geputzten und bestens ausgestatteten Campingküchen nutzen konnte.

Das sparte Gas und hatte den schönen Nebeneffekt, dass sie immer jemanden zum Reden fand, wenn sie wieder mal alleine unterwegs war. Denn an den Küchencentern hielten sich meistens eine Menge Leute auf, die nur zu gerne bereit waren, mit einer alleinreisenden Frau ein Gespräch zu führen.

Selbstverständlich war es dabei äußerst förderlich, wenn man eine Runde ausgeben konnte und deshalb neben den ganzen Küchenutensilien und Fressalien noch einen zwei Liter Karton guten Rotweins im Gepäck hatte. Was bei Hetty zu einer soliden Grundaus¬stattung für ihr Nachtmahl gehörte. Denn wenn eines neben Essen bei Hetty nie ausging, dann war das ein ausreichender Nachschub an Alkohol.

Man konnte nicht direkt sagen, dass sie trank, nein, sie genoss einfach Gläschen für Gläschen. Wobei die Anzahl der Gläschen auch schon mal ziemlich groß sein konnte. Doch da in ihrem Magen des Öfteren ein Sechshundertgrammsteak mit Bratkartoffeln und Zwiebeln eingelagert war, musste sich der Alkohol schon ziemlich anstrengen, um zum Blutkreislauf durchzudringen.

Falls das dann allerdings doch einmal vorkam, dann merkte Hetty, die nicht gerade die Schweigsamste war, dies sofort an der Beeinträchtigung ihres Sprachzentrums. Ihr Gehirn gab, sobald das erste Spucken, Lispeln oder Lallen auftrat, sofort den Befehl zum Rückzug. Und wenn sie auch sonst ganz gerne gegen Vernunft und Verstand handelte, in diesem Fall befolgte sie brav die Anweisung und verließ die Abendrunden deshalb meistens in relativ guter Verfassung.

Ein Vorfall, der sich vor einiger Zeit zugetragen hatte, war schuld an diesem ungewöhnlich demütigen Gebaren.

In Sydney hatte sie an einem Abend statt Wasser, eine große Menge Rotwein zum Durstlöschen benutzt. Was zur Folge gehabt hatte, dass sich neben einigen anderen Gehirnfunktionen auch ihr Orientierungssinn kurzerhand verabschiedet hatte und sie deshalb in der Nacht ziellos über den Campingplatz geirrt war und verzweifelt ihr Fahrzeug gesucht hatte.

Da die großen Campingplätze schon mal einen guten Kilometer lang sein konnten und sie sich auf einem solchem befand, entwickelte sich die Fahndung nach ihrem Camper zu einer nervenaufreibenden Odyssee. Noch dazu, weil sie in ihrem Zustand auch nicht mehr fähig gewesen war, die Distanzen auf einer geraden Linie zu bewältigen.

Schließlich war sie erschöpft auf einem Boardwalk vor den Waschräumen gelandet und hatte schon überlegt, ob sie einfach mitten auf dem Weg schlafen sollte. Doch dann erspähte sie im letzten Moment doch noch die schillernde Lackierung ihres Campers zwischen zwei Wohnwägen und sie konnte endlich ihr Bett aufsuchen.

Die erzieherische Wirkung dieses Erlebnisses hielt immer noch an und Hetty sorgte inzwischen dafür, dass ihr Wasserhaushalt ausgeglichen war, bevor sie auf Alkohol überging.

Während sie ihr Abendessen zubereitete, kam sie mit einer netten Gruppe älterer Aussies ins Gespräch.

Es begann in der in Australien üblichen Weise. Nach einem kurzen Gruß, dem Good Day, ausgesprochen als „Guddei“ wurde gefragt: »Were do you come from?«

Und das war nicht nur eine Höflichkeitsfloskel, sondern die Leute wollten wirklich wissen, wo man herkam. Als Nächstes dann, wo man hinwollte und schlussendlich wurde man aufgefordert zu erzählen, was man alles schon gesehen hatte. Anschließend kamen die Gesprächspartner an die Reihe, die nun ihrerseits diesen Fragenkatalog abklapperten.

Durch dieses übliche Anfangsgeplänkel hatte man auf alle Fälle für die erste Stunde ausreichend Gesprächsstoff. Dann wurden gegenseitig Tipps ausgetauscht, was man sich unbedingt und auf alle Fälle anschauen sollte. Welche Campingplätze gut waren und wo man besser die Biege machen sollte. Wo es die Supermärkte zu finden gab und ob irgendeiner etwas Besonderes im Angebot hatte.

Je nach Gegend und Jahreszeit kamen dann noch die Straßenverhältnisse dran: Buschfeuer, Überflutung oder Zyklonwarnung. Wobei ein Feuer oder ein Zyklon sich meist schnell verzog und eigentlich kein allzu großer Hinderungsgrund für eine Weiterreise war. Bei einer Flut musste man sicherheitshalber jeden Morgen die aktuellen Straßenzustände abfragen. Für das gab es eine kostenfreie Telefonauskunft für jedes der Bundesländer. Und diese Information war auch mehr als wichtig. Denn oft gab es weit und breit keine andere Möglichkeit zum Weiterkommen, als eben diese eine Straße, auf der man fahren wollte. Wenn man dann nach fünfhundert Kilometern Fahrt vor einer überfluteten Brücke stand und nur noch dumm schauen konnte, weil das Ding für die nächsten zwei Wochen wegen Hochwasser gesperrt war, war das nicht gerade spaßig. Denn nun musste man wieder umkehren und mal kurz einige tausend Kilometer durch die Gegend fahren, um auf die nächste befahrbare Querung zu kommen.

Auch dieser Abend lief nach dem gewohnten Schema ab, mit der netten Abwechslung, dass ein Ehepaar am Tisch schon eine Europareise hinter sich hatte und von ihren Erlebnissen erzählte. Der typische hintergründige englische Humor ist auch bei den Australiern vorhanden und so wurden die Geschichten mit kleinen Späßchen aufgepeppt.

Hetty fühlte sich wieder einmal pudelwohl. Hier war sie im richtigen Umfeld: Essen, Trinken, Reden und das Wetter immer schön warm.

Zumindest hielt sie selbst sich meistens dort auf, wo Wärme vorhanden war, schließlich hatte der liebe Gott einen Camper nicht erfunden, um ihn nur an einem Campingplatz stehen zu lassen. Nein, sie folgte dem Lauf der Jahreszeiten um den Kontinent und blieb immer schön in der Wärme.

Gut, manche Leute behaupteten, fünfunddreißig bis fünfundvierzig Grad im nicht vorhandenen Schatten wären keine Wärme, sondern unerträgliche Hitze. Doch Hetty hatte schon oft das Bedürfnis gehabt, sich bei zweiunddreißig Grad eine Strickjacke umzu¬hängen, weil es etwas frisch war und hatte definitiv andere Vorstellungen von einer angemessenen Wohlfühltemperatur.

Schließlich kam das Gespräch auf Hettys Herkunft. Es war nicht gerade üblich, dass Frauen in ihrem Alter alleine durch die Gegend reisten und sich das anscheinend noch dazu ganz gut leisten konnten. Also wurde nachgefragt warum und wieso.

Sie blickte in die Runde. »Da muss ich aber etwas weiter ausholen – wenn ihr Zeit genug habt?«

Da Australier liebend gerne Geschichten hören und Leute die auf Campingplätzen leben, nichts mehr als viel Zeit hatten, wurde sie natürlich aufgefordert zu berichten.

Alles hatte vor einigen Jahren begonnen. Nachdem sie lange Zeit vor sich hin gespart hatte, konnte sie sich endlich einen Jugendtraum erfüllen und Urlaub in Australien machen. Nach einer zweimonatigen Bus-Rundreise war sie von mehreren Dingen gleichzeitig überzeugt:

Erstens: Sie würde nie wieder eine Busreise machen!

Zweitens: Sie würde auf alle Fälle wieder in dieses wunderbare Land zurückkehren.

Da sie glücklicherweise ein paar Leute zum Mitreisen fand, landete sie bereits ein Jahr später wieder in Down Under. Dieses Mal hatte sie einen Camper gebucht, mit dem sie zu Dritt durch die Gegend fuhren und sich ein schönes Fleckchen Landschaft nach dem anderen anschauten. Damals war ihre Liebe zum Camperleben entstanden. Am Morgen mitten in der Natur aufzuwachen, von schreienden Vögeln geweckt zu werden, das ganze Umfeld der Campingplätze, dieses einfache Dasein, das war das, was ihr gefiel. So konnte sie sich ein Leben vorstellen.

Und somit hatte sie sich, wie vor ihr schon so viele Leute, mit dem australischen Virus, der anhaltenden Liebe zu diesem Land infiziert. Doch einer erneuten Wiederkehr stellte sich ihr nicht gerade üppiges Einkommen in den Weg.

Denn als einfache Angestellte hatte sie nicht genügend Geld, um sich wiederholte Australienaufenthalte zu finanzieren. Da half also nur sparen, sparen, warten, warten und sehnsuchtsvoll über den Urlaubsfotos vor sich hin zu träumen. Mit der Zeit mutierte diese Träumerei dann zu dem festen Vorsatz: Wenn ich in Rente gehe, wandere ich aus, kaufe mir einen Camper und bleibe unten.

Da waren nun ja noch einige Jährchen hin, aber rein rechnerisch gesehen konnte der Plan aufgehen – nur noch gute zwanzig Jahre und das Ziel war in greifbarer Nähe.

Natürlich war es möglich, dass sie bis dahin dem Siechtum verfallen war und dement in einem Altenheim vor sich hin sabberte, oder dass das sauer Ersparte der Vater Staat abkassiert hatte, aber ein Traum, war ein Traum, war ein Traum.

Von irgendetwas musste ein weiblicher Single schließlich noch träumen dürfen. Und die Idee mit dem Prinzen, der auf einem weißen Schimmel zur Befreiung der Jungfrau mit trommelnden Hufen in die Hauseinfahrt galoppiert kam, war dann doch eher unwahrscheinlich. Da lag die Perspektive Rentnerin in Australien doch erheblich näher und mehr in ihrer Vorstellungskraft.

Allerdings lag das alles in noch ferner Zukunft, und wenn sie keine Zeitreise gemacht hatte – warum war sie dann jetzt schon hier?

Hetty hatte ja an und für sich so eine Art negatives Glück. Legte man zum Beispiel elf Lose auf den Tisch mit zehn Nieten und ließ sie dann zehnmal wählen – die Nieten erwischte sie bestimmt alle.

Die Wahrscheinlichkeit den Haupttreffer zu erzielen bestand nur, wenn dieser aus etwas so Schönem wie einem abgenutztem Schaukelstuhl in einem Eiche-rustikal-Design bestand, der nicht mal als Feuerholz zu gebrauchen war.

Deshalb spielte sie selbstverständlich auch nicht Lotto und wer jetzt in der interessiert zuhörenden Runde gedacht hatte, sie hätte dann doch mal eine Ausnahme gemacht und das wäre es gewesen – das war es dann eben nicht.

Der Gang der Dinge war sogar noch unwahrscheinlicher.

Hetty wohnte in einer Siedlung auf dem Lande, und wie es auf dem Lande so üblich ist, unter guten Nachbarn, und die waren zahlreich vorhanden, half man sich gegenseitig.

Da ihre Nachbarschaft aus anhangslosen, ziemlich alten Damen und Herren zusammengesetzt war, bestand Hettys Hilfe aus Rasenmähen, Unkrautjäten, Straßenkehren und Schneeschaufeln, was mit Kuchenspenden, Haushüten und großmütterlichen und großväterlichen Betüteleien bedankt wurde.

Und so lebte sie Rasen mähend und Kuchen essend vor sich hin und wartete auf die Rente. Bis eines Tages ihre Nachbarn zum Kaffeekränzchen in die örtliche Konditorei gingen, um eine überstandene Grippe-Epidemie zu feiern. Allerdings wusste niemand, dass sich in den wunderbar großen Portionsstücken des Tiramisu, neben den guten Zutaten auch noch Salmonellen befanden, die sich bereits unzählig vermehrt hatten. Die Erreger kannten keine Gnade und bahnten sich ihren Weg in die, von der langen Krankheit geschwächten, Blutbahnen der ältlichen Herrschaften. Und bis die Ärzte endlich bemerkten, was da unterwegs war, hatten die lieben Nachbarn schon das Zeitliche gesegnet.

Hettys Entsetzen und Trauer war groß, die Zeitungen hatten ihre Schlagzeilen und die Konditorin eine Strafanzeige sowie ein geschlossenes Cafe.

Während sich Hetty Wochen später unruhig im Bett wälzte, flatterte ein Notarschreiben in ihren Briefkasten. In diesem stand, sie sollte doch bitte baldmöglichst anrufen, zwecks einer Terminvereinbarung. Was sie dann auch gleich tat. Um was es ging, sagte ihr keiner, aber sie hatte schon so eine leise Ahnung. Ihr Nachbar direkt nebenan hatte immer gesagt, sie kriege, wenn er sterbe, den Rasenmäher. Dass er dafür ein Testament machte, war zwar seltsam, aber so waren eben die alten Leute.

Also tappte Hetty völlig unbedarft zum Notartermin, wo sie allerdings keinen Rasenmäher erhielt, sondern nur einige Briefe von den Verstorbenen.

Auf ihre Frage, was das bedeuten sollte, zuckte der Notar nur mit den Achseln. Das Einzige, was er wusste, war, dass ihre Nachbarn vor einiger Zeit im Pulk bei ihm erschienen waren, um die Briefe zu hinterlegen und dass er die Anweisung hatte, wenn einer von ihnen sterben würde, diese an sie zu übergeben.

Dass jetzt alle gleichzeitig hinweggerafft wurden, war zwar erstaunlich, aber er kam seiner Pflicht nach und übergab somit alle Unterlagen auf einmal.

Als sie wieder zuhause war, öffnete Hetty als erstes den Brief vom direkten Nachbarn. Erstaunt stellte sie fest, dass der bewusste Rasenmäher mit keinem Wort erwähnt wurde. Dafür wurde ihr mit vielen Worten für ihre allzeitige Hilfsbereitschaft gedankt. Und dann kam der Clou. Im Kuvert befand sich ein Schlüssel für ein Bankschließfach mit zugehörigem Codewort. Als Schlusssatz der Lobeshymne war zu lesen: „Der Inhalt des Schließfaches geht hiermit in Ihren Besitz über. Ich hoffe, ich kann Ihnen damit eine Freude machen.“

Die anderen Briefe hatten im Großen und Ganzen einen identischen Wortlaut und alle enthielten einen Schließfachschlüssel mit Codewort.

Hetty schaute auf die Uhr und düste zur Bank. Sie wollte noch vor Ladenschluss wissen, was da eigentlich los war.

Unerwarteterweise machten die Bankangestellten nach Personalausweiskontrolle auch keinerlei Schwierigkeiten und ließen sie im Schließfachraum in aller Ruhe den Inhalt der Fächer begutachten.

Falls in dem Zimmer eine Kamera angebracht gewesen wäre, hätte die Aufnahme viel Geld in den Ulkserien im Fernsehen bringen können. Denn Hetty stand mit Sicherheit einige Minuten mit offenem Mund da. Da hatten die alten Leute doch tatsächlich ihr Geld nicht in den Sparstrumpf gesteckt oder auf dem Sparbuch deponiert. Nein. Nach der Devise „kein Euro dem Staat“, hatten sie ihr Erspartes gebündelt und in den Schließfächern gehortet. Und ihr somit steuerfrei – außer sie war so dumm, jemanden davon zu erzählen – vererbt.

Hetty musste ihre Erzählung unterbrechen da, wie immer wenn sie diese Geschichte zum Besten gab, an dieser Stelle ein Tumult ausbrach.

Die Zuhörer waren außer Rand und Band und stellten schließlich die einzig logische Frage: »Wieviel hast du geerbt?«

Tja, ihre verstorbenen Nachbarn waren natürlich keine Großmoguln oder richtig reiche Leute gewesen. Aber auch kleine Beträge läpperten sich auf die Dauer zusammen. Und wenn sie auch kein Riesenvermögen erbte, so reichte das vorhandene Geld dann doch vollkommen aus, um ihren Rentenwunsch in die Jetztzeit zu verlegen.

Und damit startete sie das Projekt Ausreise. Sie hatte schon länger Kontakt zu einem australischen Ehepaar, das in Alice Springs wohnte. Die halfen ihr bei dem ganzen Prozedere der Visumbesorgung und dem unauffälligen Transfer des geerbten Geldes auf eine australische Bank.

In der Zwischenzeit kündigte Hetty alle laufenden Versicherungen, das Mietverhältnis und am Schluss mit einem seligen Grinsen ihre Arbeitsstelle.

Nach einem gründlichen Ausmisten in ihrem Haushalt waren nur wenige wichtige Dinge übrig geblieben, die sie behalten wollte. Alles, was nicht in den Koffer passte, wurde vorerst bei einer Freundin auf dem Dachboden eingelagert.

Nachdem die letzten Behördengänge erledigt waren, konnte sie endlich das Ticket buchen, eine feuchtfröhliche Abschiedsparty schmeißen und am nächsten Tag mit einem Riesenkater und einem Magen voller Kopfschmerztabletten ächzend in das Flugzeug steigen. Gute zwanzig Stunden später war sie am Ziel ihrer Wünsche angekommen und ihr neues Leben konnte beginnen.

Die Mulgacamper Romane Band 1 und 2

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