Читать книгу The Air WE Breathe - Elena MacKenzie - Страница 8

Liam

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»Na dann wäre das ja geklärt«, brummt George zufrieden, während ich dieser Frau verwirrt hinterher starre. Hat sie denn völlig den Verstand verloren? Sie kann doch einen Wildfremden nicht bei sich wohnen lassen. Noch dazu einen wie mich. Ich will aufstehen und hinter ihr her. Aber im gleichen Moment wird mir klar, dass ich es nicht kann, denn ich will hierbleiben. Weil ich nichts anderes habe, und weil dieser Ort der einzige Ort ist, zu dem ich immer zurückkehren wollte. Für den ich jeden Atemzug gemacht habe, all die Jahre. Ich habe nur das hier. Und es fühlt sich viel zu gut an, hier zu sein. Ich kann es unmöglich schon wieder aufgeben, mich endlich mal zu fühlen, als würde ich nicht jeden Augenblick zerreißen.

Ich beiße die Kiefer fest aufeinander und wende mich George zu, der mich hoffnungsvoll ansieht. Wahrscheinlich würde der alte Mann mich umbringen, wenn ich nicht bleiben würde.

»Sie ist nicht besonders schlau, oder?«, stoße ich leise frustriert aber erleichtert hervor und wende mich den Eiern zu. Frühstück kann die Kleine machen. Vielleicht schmeckt es mir aber auch nur so gut, weil ich lange nichts mehr gegessen habe, was nicht aussah wie Abfälle. Selbst der Krankenhausfraß, den ich nach meiner Befreiung bekommen habe, war kein Vergnügen gewesen.

»Doch ist sie, sehr sogar. Sie ist ein tolles Mädchen, hat nur viel durchgemacht.«

Viel durchgemacht? Der Gedanke gefällt mir nicht, aber ich frage nicht nach, weil ich finde, dass es mich nichts angeht. Wenn sie will, dass ich es weiß, wird sie mir davon erzählen. Und wenn nicht, würde ich es auch verstehen. Ich habe auch Dinge erlebt, die ich nicht erzählen möchte. Nicht ihr, nicht George. Niemanden. Aber irgendwie macht sich ein komisches Gefühl in mir breit, eins das mich glauben lässt, ich müsste versuchen, sie zu schützen, so wie sie mich schützt. Denn das tut sie, weil ich sicher bin, dass nur diese Ranch mich davon abhält zu zerbrechen. Ich brauche dieses Gefühl, zu Hause zu sein. Ich brauche es sehr. Und das, obwohl ich auch in diesem verdammten Kaff eine Vergangenheit habe, an die ich ungern zurückdenke.

»Du magst sie«, sage ich und mustere George. »Du magst nicht viele Menschen. Hast du dich verändert und gehst weniger kritisch auf andere zu oder ist sie wirklich so besonders?« George ist für mich schon immer eine Vaterfigur gewesen. Wir beide kennen uns sehr gut. Zumindest kannte er die Person, die ich früher einmal war gut. Aber von ihm weiß ich, dass er niemanden an sich rangelassen hat, außer er hat es verdient. Menschen, die George respektiert hat, die habe auch ich immer respektiert. Auf seine Menschenkenntnis konnte ich mich immer verlassen. Sie hat nur einmal versagt, bei meinem besten Freund. Aber ich bin mir bis heute sicher, dass er Mark nur einfach eine größere Chance gegeben hat, weil er noch ein Kind war, als wir Freunde wurden.

»Sie ist ein Engel. Keiner hätte sich besser um Rose kümmern können, als sie es getan hat.«

»Tut mir leid, dass ich nicht hier war.«

»Entschuldige dich nie wieder für Dinge, die nicht deine Schuld sind«, braust er auf und sieht mich wütend an.

»Ich habe mich entschieden zu gehen, also ist es meine Schuld«, gebe ich düster zurück.

»Ist es nicht. Wollen wir nun diesen verdammten Traktor reparieren?«, will George ungeduldig wissen.

Ich stehe auf, räume unser Geschirr in die Spüle und nicke. »Dann sorgen wir mal dafür, dass ich mich hier nützlich machen kann.«

The Air WE Breathe

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