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DIE WEIHNACHTS-METAMORPHOSE

Vorfreude ist die schönste Freude. Ich habe die Vorweihnachtszeit eigentlich fast lieber als Weihnachten. Sie beginnt bei uns schon zwei Wochen vor dem 1. Adventsonntag, sobald wir mit der Weihnachtsdekoration starten. Wir dekorieren Haus und Garten, sogar die Bücher werden ausgetauscht und die Bilder an den Wänden. Jedes Kind schmückt sein Zimmer nach den eigenen Vorlieben und stellt seine Lieblingsbücher zum Bett. Wobei es zwischen den Geschwistern manchmal ein kleines Gerangel um die meistgeliebten Exemplare gibt.

Ich freue mich jedes Jahr darauf, die Kisten und Schachteln mit der Weihnachtsdekoration zu öffnen, Stück für Stück auszuwickeln, in die Hand zu nehmen und zu betrachten. Schließlich ist es ein freudiges Wiedersehen nach einem ganzen Jahr. Viele Stücke meiner Sammlung sind Antiquitäten, und darum aufwändig verpackt. Es gibt einen eigenen Raum, in dem die Dekoration lagert, ebenso einen für die Osterdekoration. Die liebe ich auch sehr, aber ich finde, Weihnachten ist noch familiärer. Die alten Kostbarkeiten mischen sich mit Gefundenem vom Trödel. Für mich sind alte Dinge nicht zwangsläufig schöner als neue und Stil hat nichts mit Geld zu tun.

Wie früher bei meinen Eltern kommt jetzt vieles zum Einsatz, das es nur zur Weihnachtszeit gibt und das zur vorweihnachtlichen Stimmung beiträgt: das hübsche Geschirr mit dem weihnachtlichen Dekor, das Jahresbesteck des dänischen Traditionsbetriebes Michelsen, Weihnachtsgeschirr von Tiffany’s, Wäsche mit weihnachtlichen Motiven, sei es für den Esstisch, das Bad oder in unseren Schlafzimmern. Dazwischen kunsthandwerkliche und künstlerische Objekte aus verschiedenen Materialien.

Selbst mein Parfum ist ein anderes in der Weihnachtszeit, die Kerzen duften nach Pinie und Eukalyptus, Kränze und kleine Gestecke aus der winterlichen Pflanzenwelt verströmen zusätzlich ihr feines Aroma. In all dem spiegelt sich die Weihnachtszeit wider. Damit meine älteste Tochter, die in London lebt, diese spezielle Aura auch dort ein klein wenig nachahmen kann, habe ich ihr letztes Jahr einen ganzen Koffer voll mit weihnachtlichen Stimmungsmachern geschickt.


SCHUHals Bonbonbehälter aus Dresdner Pappe, Ende 19. Jahrhundert Salzburger Weihnachtsmuseum, Privatsammlung Ursula Kloiber

Auch außen zaubern wir ein Weihnachtswunderland, mit geschmückten Fenstern, Türen und Lichterketten an den Bäumen. Ja, ich gehe sogar so weit, dass ich unsere Autos schmücke, sie werden mit Merry Christmas beschriftet, bekommen eine kleine Girlande mit Lichtern und innen einen Mini-Christbaum. Das ist ein wenig kitschig. Aber ich finde, ein bisschen Kitsch darf ruhig sein, und ich bringe damit die Leute zum Lächeln, wenn ich durch die Gegend fahre.

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