Читать книгу Die Herrinnen von nebenan - Folge 2 - Emanuel J. - Страница 5

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Messeleben

Am Mittwochabend gleich nach dem Essen und dem Reinigen seines Sklavenplatzes zog Daniel die Sachen an, die Barbara für ihn bereitgelegt hatte, ein Korselett mit Strapsen, hauchzarte Strümpfe, einen spitzenbesetzten kleinen String und ein durchsichtiges Negligé, alles in Schwarz. Dazu kamen noch seine Damenschuhe mit den halbhohen Absätzen, die er nicht nur in Weiß, sondern auch in Schwarz besaß. Geschminkt wurde er nicht, nur den Hauch eines süßlichen Damenparfüms stäubte ihm Barbara an den Hals, dann folgte er ihr ins Wohnzimmer hinunter, reichte ihr einen Becher Kaffee mit einem artigen Knicks und ließ sich neben ihrem Sessel auf dem braunen flauschigen Teppich nieder. Auch er trank einen Kaffee und schaute mit halbem Auge im riesigen Fernseher dem Treiben der Simpsons zu, während sich seine Gedanken unentwegt um das Kommende drehten wie Planeten um ihre Sonne. Unglaublich, was da wieder von ihm erwartet wurde, und unglaublicher noch, dass er bereit und in der Lage war, diese Erwartung zu erfüllen. Manchmal, oft eigentlich, konnte er über sich selbst nur staunen … Einen genauen Termin hatte Christian nicht genannt, zwischen halb sieben und acht Uhr wollte er da sein, es konnte also noch dauern. Kaum gedacht, rollte der dunkle Klang des Gongs durchs Haus. War er das schon?

Barbara schien daran keinen Zweifel zu hegen. Aufmunternd wuschelte sie über Daniels Haar. „Geh, mach auf! Sei lieb zu ihm!“

Lieb sein, natürlich … Zaudernd ging er hinaus in die Diele, musste die gläserne Tür hinter sich schließen und zog die Haustür vorsichtig auf, bereit, sie augenblicklich wieder zuzuschlagen, falls irgendein Fremder draußen stand. Aber nein, nicht nötig glücklicherweise. Trotz der Hitze war Christian ganz in Schwarz gekleidet mit langer Hose, kurzärmeligem Hemd und taschenreicher Weste, Sicherheitsfirmenstil eben. Verwegen kringelten sich die wenigen Löckchen seines dunkelblonden schütteren Haares auf dem Schädel, tatendurstig funkelten die dunkelblauen Augen, helle Bartstoppeln sprossen im tief gekerbten runden Gesicht und genervt klang die heisere Stimme: „O Mann, diese Einbahnstraßen! Das ist ja das reinste Labyrinth hier!“

Daniel nickte mitfühlend. Worte fielen ihm keine ein, brauchte er auch nicht. Zum ersten Mal war er mit diesem Christian alleine, was ihm seltsam erschien, aber nichts an seiner Aufgabe änderte. Während die Tür rumsend ins Schloss fiel, kniete er wortlos auf seinem roten Teppich nieder und hatte im nächsten Moment die schwarze Hose dicht vor Augen, zerrte entschlossen den Reißverschluss herab, griff beherzt hinein. Gleich hatte er ihn hervorgenestelt, den erwartungsvoll aufgerichteten Penis, der allerdings weniger groß war, als man bei Christians imposanter Erscheinung hätte vermuten können. Ob Christian zur Kompensation so laut und polternd war, musste Daniel nicht ergründen, denn schließlich hatte er anderes zu tun. Er überwand die Scheu, die gar nicht so große, und hauchte einen kleinen Kuss aufs zitternde Glied, beleckte es sachte und sog es in den Mund. Ein Handy klingelte und eine Hand schob sich in die Hosentasche direkt vor Daniels Gesicht, bauschte den dünnen Stoff und zog sich gleich wieder zurück.

Im nächsten Moment ließ sich Christians Knurren vernehmen. „Was ist denn? … Wie bitte? Feierabend wollen Sie machen? …“ Tief holte er Luft, wild zuckte der Penis in Daniels Mund, dann brach ein Gewitter los: „Feierabend ist dann, wenn ich es sage! Keine Sekunde früher! Sie bleiben auf Ihrem Platz, bis Sie Bescheid bekommen!“ Grummelnd steckte er das Handy wieder weg. „Dieses Personal aber auch. Nichts als Ärger mit den Leuten …“

Eine Hand legte sich auf Daniels Kopf, zog ihn noch näher heran, und erregte Worte klangen von oben herab. „So ist es recht, schön blasen … Ja, du kannst das … Wenn jemand umzieht, muss man ja ein Geschenk mitbringen … Hier habe ich eins für dich … Gleich kannst du es haben … Ja, weiter so … Da … Da ist es!“

Klebriges Sperma strömte in Daniels Mund, es schmeckte ein bisschen versalzen und ein bisschen bitter, was aber nichts machte. Daniel liebte es, einen Mann auf solche Weise zu empfangen, fast hätte er behauptet, dass es nichts Schöneres gäbe. Gierig schluckte er alles hinunter, den ersten Schwall und ebenso den zweiten, dann saugte er die Reste heraus, dankbar dafür, ein solch aufregendes Gastgeschenk erhalten zu haben. Als der schnell schrumpfende Penis von seinen Lippen glitt, reinigte er ihn rundum mit seiner Zunge und packte ihn in die Hose zurück, wie es sich für ihn gehörte und man es ihm beigebracht hatte in gar nicht allzu mühseliger Erziehungsarbeit.

Barbara wünschte im Wohnzimmer nicht gestört zu werden, so lautete eine strenge Anweisung, und seinen Freiern habe er fortan im Sklavenzimmer zur Verfügung zu stehen, wo auch sonst? Also führte er Christian die Treppe hoch und öffnete die rechte der beiden nebeneinanderliegenden Türen.

Staunend schaute sich Christian im Zimmer um. „Sapperlot. Jetzt seid ihr ja bestens ausgerüstet.“ Er plumpste in den roten Sessel, der vor dem Fenster stand, und sein Blick blieb am Sklavenstuhl kleben. „Das ist genau der richtige Platz für dich. Setz dich!“

Nichts anderes blieb Daniel übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen. Er schmierte den metallenen Dildo mit reichlich Ringelblumensalbe ein, zog den String hinunter und nahm vorsichtig Platz. Dick und groß bohrte sich der kühle Pfahl in seinen Hintern, raubte die Contenance, schenkte Verzücken.

Christian grinste amüsiert. „Dachte ich mir doch, dass dir das gefällt.“

Das Handy läutete. Dieses Mal war anscheinend jemand dran, der in der Hierarchie höher stand, vielleicht Christians rechte Hand oder so, jedenfalls wurde er nicht sofort angepflaumt. Es ging um irgendeinen Messebauer, der einen Riesenaufstand machte, weil er irgendeine Kaution nicht hinterlegen wollte, und nach kurzem Überlegen knurrte Christian mit wegwerfender Handbewegung, dass die Welt nicht untergehe, wenn man nicht darauf beharre. Reinfahren lassen also! Dann wies er den Mitarbeiter an, mal nach dem Hübner an Tor vier zu schauen und ihm deutlich zu verklickern, dass an ein Heimgehen beim besten Willen noch nicht zu denken sei. Kopfschüttelnd legte er das Handy auf den kleinen Tisch direkt neben die Dose mit der Ringelblumensalbe und sein Blick richtete sich auf Daniel, als sei er ihm eine Erklärung schuldig: „Eigentlich geht’s bei der Baumesse eher ruhig zu. Heute aber spinnen sie alle.“

Die Baumesse, ach so … Halb aufgelöst vom dicken Pfahl und darum bemüht, die erregten Töne wenigstens halbwegs einzudämmen, konnte sich Daniel so etwas Abstraktes wie eine Baumesse mit schimpfenden Messebauern und nach Hause sich sehnenden Mitarbeitern kaum vorstellen. – Durchs Fenster konnte er die lichten Spitzen der Thujen sehen, dahinter das rote Dach der Nachbarvilla und darüber den tiefblauen Himmel, an dessen Horizont eine schwarze Wolkenbank aufzog.

Schon wieder klingelte das Handy und nach der ungnädigen Frage, wer jetzt schon wieder störe, zog Christian entsetzt die Augenbrauen hoch. „Was? Der Eddy vom Auto angefahren? Absichtlich? Weil er den Weg nicht frei gab? – Ruf die Polizei an! Ich bin gleich da …“ Sein Blick blieb an Daniel hängen. „Sagen wir, spätestens in einer Dreiviertelstunde. Kümmer du dich so lange drum!“

Mit der beschaulichen Sinnlichkeit war es nun vorbei. Er trat neben Daniel hin, öffnete die Hose selbst, weil keine Zeit zu verlieren war, und steckte ihm seinen kleinen Penis ohne Umschweif in den Mund, damit er rasch anwachse beim ergebenen Lutschen. Was auch gelang. Kaum war er zu brauchbarer Größe angewachsen, musste sich Daniel vom Stuhl erheben und sich über den Käfig beugen. Gleitmittel war keines vonnöten. So gut vorbereitet, wie er war, konnte Christian problemlos in ihn eindringen und ihn hastig nehmen mit energischen Stößen. Nicht lange dauerte es, bis er sich prustend ergoss und sich im nächsten Moment schon aus ihm zurückgezogen hatte.

Ein wohlwollender Klaps traf Daniels Po. „Das nächste Mal haben wir hoffentlich wieder mehr Zeit. Bis dann. Und schön anständig bleiben.“ Mit einem meckernden Lachen eilte Christian aus dem Zimmer.

Seufzend richtete sich Daniel auf. Sinnlichkeit war irgendwie anders. Aber darum ging es nicht. Worum dann? Um die zwei Hunderteuroscheine, die auf dem Tisch lagen? Nein, auch nicht, oder kaum jedenfalls. Es ging darum, die Wünsche der Herrin zu erfüllen und Lust zu erfahren in der Demütigung, die diese Art der Hingabe reichlich in sich barg. Er ging ins Bad und setzte sich aufs Bidet, wusch sich gründlich die Spuren ab, die Christian in ihm hinterlassen hatte, zog sich wieder seine normalen Sachen an, Rock und Top also, und brachte die fleckig gewordenen Dessous nach unten in den Hauswirtschaftsraum, wo er sie morgen waschen würde. Draußen wurde es finster, als würde es Nacht werden, und dann brach ein Unwetter los mit Blitz und Donner, als würde der Himmel zürnen über das, was gerade hier geschehen war. Aber nein, so wichtig war Daniel nicht, der Himmel scherte sich nicht um ihn, unbesorgt konnte er ins Wohnzimmer gehen, um mit seiner Herrin durch die Terrassentür hindurch dem prasselnden Regen zuzuschauen.

Die Herrinnen von nebenan - Folge 2

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