Читать книгу Vermächtnis der Toten - Emma Richi - Страница 7
Kapitel 4.
Оглавление“Was meinst du damit?“, fragte Tay und ich sah sie einfach an. Cassy schien es ebenfalls schwer zu fallen: “Also bist du nicht nur die Neue, du bist DIE NEUE!“ Plötzlich konnte ich mich nicht mehr halten und lachte herzlich. Das konnte doch nur ein Witz sein, doch die ernsten Gesichter der beiden ließen mich dann doch fragen: “Was genau soll das heißen?“ Die Augen wurden plötzlich noch größer. “Gut, erklärt es mir oder nicht, aber fahrt eure Augen wieder ein, ich bin nicht der Weihnachtsmann.“ Cassandra lächelte und Taylor erzählte: “Es hieß immer, dass eine Remington Haze kommen würde, aber…naja, du bist nie gekommen. Hier fangen wir eigentlich immer im Alter von Elf Jahren an. Eigentlich nehmen Sie niemanden auf, der älter ist als zwölf, auch wenn selbst die wahnsinnig hinterherhinken. Es ist ein kleines Wunder, dass sie dich überhaupt noch aufgenommen haben.“ “Ich schätze, es liegt an deinen Anlagen. Ich meine bei deiner Mom, da musst du ja echt perfekt sein“, mischte sich Cassy ein. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür.
Mrs. Green kam herein: “Ich müsste noch einen Moment mit Remington sprechen.“ Die anderen beiden verzogen sich in ihre „Höhle“ und machten die Schiebetür zu. “Ich habe noch etwas für dich von deiner Mutter. Sie hat dich wirklich sehr lieb Remington.“ Den Brief nahm ich ihr ab. Mehr konnte ich jetzt nicht tun. “Sie war nicht da, aber du hast immer einen Platz in ihrem Herzen.“ “Ein Platz in Ihre Leben war wahrscheinlich zu viel, aber ich hatte ja Zwölf schöne Jahre mit Kethie.“ “Du solltest diesen Brief lesen, vielleicht erklärt er dir vorerst was dich gerade beschäftigt.“ “Ich denke, dass mich gerade sehr viel ehr beschäftigt, warum der zuverlässigste Mensch dieser Erde nicht den verdammten Telefonhörer abnimmt. Aber ich werde ihn lesen, wenn die Zeit ist.“ Susann Green lächelte mich mütterlich an, gab mir dann einen Kuss auf die Stirn und wandte sich noch einmal um, bevor sie das Zimmer verließ, sagte sie noch: “Sag den beiden, dass ihr morgen erst um neun Unterricht habt. Schlaf gut kleine Dame.“ “Danke Susann.“
Ich hatte schon seit einer Woche nicht mehr so ein Gefühl von Wärme gehabt. Kethie war mir immer wichtig gewesen, aber Claire und Brant hatten einfach ein großes Loch hinterlassen. Vielleicht würde ich sie ja mögen, vielleicht ist sie eine tolle Frau.
“Hey, alles okay?“ Taylor hatte sich einen Schlafanzug angezogen und auch Cassandra war bettfein. “Ich denk schon. Mrs. Green hat gesagt, wir müssen erst um neun in den Unterricht.“ Natürlich freuten wir uns darüber, aber ich dachte andauernd an diesen Brief. “Du musst ihn ja nicht sofort lesen, lass uns doch den morgigen Tag erst einmal überstehen, dann kannst du immer noch darüber grübeln“, Taylor war wunderbar. Ich wurde fest umarmt. Cassy grinste: “Schlaf dich schön aus, das wird nämlich nicht mehr oft vorkommen.“ “Alles klar, dann gut Nacht ihr zwei.“ “Schlaf gut in deinem neuen zu Hause.“
Lange lag ich noch wach, ich konnte einfach nicht einschlafen. In Gedanken schwebte immer Kahtie vor mir her. Ich war schon wieder am Zweifeln. Wer bin ich denn nun? Warum hat sie mich dahin gebracht? Warum verhält sich diese Susann so, als wäre sie meine Mom? Warum, warum, warum?
Letzten Endes kuschelte ich mich unter der Decke in Kethies Pulli und schlief ein.