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VIII.

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Sechs Uhr früh. Der Wecker klingelt schrill und weckt Lora aus einem traumlosen, erholsamen Schlaf. Ausgeruht und guter Laune springt Lora aus ihrem Bett und macht sich gleich auf den Weg, Catlyn zu wecken. Sie eilt auf nackten Füssen zu Catlyns Zimmertür, klopft kurz an, wartet aber auf keine Antwort. Als sie die Türe öffnet, verspürt sie Eiseskälte, die sie umfasst und begleitet, bis sie die Vorhänge erreicht und behände aufzieht. Das Sonnenlicht erhellt sofort alle Winkel des Raumes und sie glaubt zu erkennen, dass sich Schatten wie fliehende Ratten in die Wände zurückziehen und etwas Gewaltiges und Bedrohendes sich zurück nimmt.

Catlyn öffnet verschlafen und träge die Augen und hört Lora, die munter hervor sprudelt: „Aufstehen meine Süße, es wird allerhöchste Zeit, wenn ich nicht zu spät zur Arbeit kommen will. Wie hast Du geschlafen?“ Catlyn murmelt noch ganz schlaftrunken: „Ich denke gut, aber ich könnte noch weiter schlafen, ich fühle mich noch ganz schlapp.“

Catlyn hat das Gefühl, traumlos geschlafen zu haben und steht langsam auf. Lora sieht Blutflecken auf Catlyns Nachthemd und Betttuch, sie macht Catlyn erstaunt darauf aufmerksam und wundert sich im Stillen über die Farbe des Blutes. Catlyn ganz verschämt und irritiert: „Oh, ich habe Nichts gemerkt und meine Tage hatte ich erst. Es ist schon ungewöhnlich, denn sonst habe ich doch starke Unterleibsschmerzen und Krämpfe. Komisch ich spüre gar nichts davon.“ Bei diesen Worten schüttelt sie nichtverstehend den Kopf. Lora meint: „Das kommt bestimmt von der ganzen Aufregung. Dein Körper und Deine Psyche müssen sich erst an all das Neue gewöhnen. Komm geh ins Bad, damit Du fertig wirst. Ich beziehe in der Zwischenzeit Dein Bett frisch.“

Catlyn eilt ins Bad und weiß bzw. erkennt nicht, dass der Mann aus ihren früheren Träumen wieder von ihr Besitz genommen hat. Er hat ihr in dieser Nacht keine angenehmen Träume bereitet, sie nicht wie ehemals zärtlich geliebt und glücklich gemacht. Sondern er hat ihr Gewalt angetan, physisch wie psychisch. Er hat Rache genommen und diese voll ausgelebt, denn Niemand entzieht sich seiner Macht! Catlyn war vor seinem Zugriff in der Psychiatrischen-Klinik sicher, wo Therapeuten in die Gedankenabläufe eindringen und ihm so seine Macht torpedieren.

Nun konnte er in Catlyns Leben zurückkehren, da sie wieder frei ist.

Die vergangene Nacht hat er aus ihrem Gedächtnis gelöscht, denn für sein wahres Gesicht ist die Zeit noch nicht reif.

Gefangen in der Finsternis

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