Читать книгу Gefangen in der Finsternis - Emma Schneid - Страница 9
VII.
ОглавлениеCatlyn liegt zum ersten Mal nach vielen Jahren in ihrem eigenen Bett. Sie fühlt Erleichterung, dass nun auch Lora ihre Geschichte kennt. In Ihr breitet sich das Gefühl aus: Endlich nachhause gekommen zu sein. Sie kuschelt sich noch tiefer in ihr Kissen und denkt befreit:
N i e m e h r, von der Krankenschwester gestört oder beobachtet werden!
N i e m e h r, beim Aufwachen das Geschrei und Gezeter einer Zimmergenossin hören!
Während sie in den Schlaf gleitet, stellt sie sich den morgigen Einkaufsbummel durch die Innenstadt in den schönsten Farben vor.
Die Uhr schlägt Mitternacht und es ist, als erwache das Haus und birgt nun geisterhaftes Leben.
Die bis dahin angenehme Luft nimmt einen schimmeligen, modrigen und erdigen Gestank an. Das fast verglommene Feuer im Kamin entfacht zu voller Stärke, schattige Gestalten huschen von Ecke zu Ecke und quellende, weiße Luftschwaden kommen aus allen Richtungen.
Die Eingangstür öffnet sich wie von Geisterhand und in dichte Nebelschwaden eingehüllt, betritt etwas Unsichtbares das Haus. Schwer atmend und mit bleiernen Schritten bewegt es sich, am Wohnzimmer vorbei, der Treppe zu.
Am Knarren der Holzstufen erkennt man, dass sich mit schwerem Gewicht etwas nach oben bewegt, das Zimmer von Catlyn erreicht. Durch eine unsichtbare Hand wird die Schlafzimmertüre geöffnet, Etwas drängt sich in das Zimmer und die Türe wird von innen geschlossen.