Читать книгу Grenzenloses Glück - Emma zur Nieden - Страница 5
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Leah war reichlich nervös, als sie am Tisch im Esszimmer Platz nahm. Sie hatte die Kinder ins Bett gebracht. Während sie Luke und Suzy die Gute-Nacht-Geschichte vorlas, hatte sie unwillkürlich an Tante Wanda denken müssen, die ihr die schönsten ausgedachten Geschichten erzählt hatte, an die Leah sich erinnern konnte. Sie hatte Bruder und Schwägerin gebeten, auf sie zu warten, weil sie etwas Wichtiges mit ihnen zu besprechen hatte. Man ging im Haus früh ins Bett. Die Nacht war um fünf Uhr morgens beendet. Da vor allem körperliche Arbeiten den Alltag beherrschten, brauchte jeder seinen Schlaf. Außerdem galt es, in den Wintermonaten Gas und Talg zu sparen. Leah rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. Sie räusperte sich und nestelte an der Tasche ihrer Schürze, um den Brief auf den Tisch zu legen.
„Wo kommt denn der Brief plötzlich her?“ Sams Ton war vorwurfsvoll. Es war ihm anzuhören, dass er sauer war, weil er offensichtlich nichts von dieser Post wusste, die die Schwester erhalten hatte. Er war offensichtlich übergangen worden. Ein böser Blick traf seine Frau. Lilian senkte die Lider, sprach dennoch mit ihm: „Nicht so laut, Sam.“ Sie legte ihrem Mann die Hand auf den Arm. „Die Kinder schlafen schon.“
Bevor ihr Bruder weitere Vorwürfe machen konnte, erzählte Leah ihm, dass Tante Wanda gestorben war und ihr etwas vererbt hatte. Sie händigte Sam den Brief aus, damit er ihn lesen konnte. Ihr Bruder lief rot an, als er den Inhalt erfasst hatte. „Normalerweise erbt die männliche Linie alles.“
Ein stiller Vorwurf an die tote Tante. Leah vermutete, dass sie vielleicht wegen der streng vorgegebenen Strukturen der Amischen, die alle Macht für die Männer vorsah, vor vielen Jahren hatte gehen müssen.
„Es wird einen Grund geben, warum ich die Erbin bin“, sagte Leah. „Du hast mir nie erzählt, was damals vorgefallen ist, als Papa Wanda hinausgeworfen hat.“
Leah sah ihren Bruder erwartungsvoll an. Endlich wagte sie einmal die Frage laut auszusprechen, die sie seit Jahren beschäftigte. Sie wollte endlich wissen, was damals passiert war. Leah war sich darüber im Klaren, dass sie Sam mit Geld bestechen konnte. Außerdem konnte sie sich genau erinnern, dass ihr Vater sämtliche Entscheidungen, die in der Familie zu treffen waren, mit ihrem Bruder besprochen hatte, der schon als Mann galt, während Leah selbst einige Jahre jünger war und als Mädchen ohnehin nichts zu sagen hatte. Sam verschränkte seine Arme vor der Brust. Er würde ihr noch immer die Wahrheit verweigern, eisern darüber schweigen, warum ihr Vater Tante Wanda des Hauses verwiesen hatte. Umso entschlossener war Leah, ihren Plan in die Tat umzusetzen, nach Europa zu fliegen.
„Mich wundert es nicht, dass ich die Erbin bin“, stellte Leah selbstbewusst fest. Sie gab ihrem Bruder damit zu verstehen, dass sie eine Ahnung hatte, weswegen die Tante vor dreißig Jahren die Gemeinde hatte verlassen müssen. „Damit ich das Erbe antreten kann, muss ich mit der Notarin telefonieren.“
„Du erbst gar nichts.“ Erzürnt sah Sam sie an. Seine Augäpfel waren blutunterlaufen. Er hatte seine Arme gelöst, sich erhoben und mit der Faust auf den Tisch gehauen, auf dem er sich nun aufstützte und sich bedrohlich zu Leah herüberbeugte. Voller Hass sah er auf Leah hinab. Diese ließ sich von seiner Drohgebärde nicht einschüchtern. Einen solchen Hass hatte sie noch nie in seinen Augen gesehen. Galt er ihr oder Tante Wanda? Leah würde nicht zurückweichen, sondern entschlossen für das Geld kämpfen oder was auch immer sie erbte. Sie war nicht sicher, woher plötzlich ihre Kampfeslust kam.
„Du wirst das Erbe nicht ohne mich bekommen“, blieb Leah sachlich und hielt mutig dem Blick des Bruders stand. Ihre Entschlossenheit berief sich auf die Tatsache, dass in Deutschland andere Gesetze galten als bei den Amischen. Das wusste auch ihr Bruder, der sie einzuschüchtern versuchte mit seinem Affengehabe.
„Tante Wanda hat mir etwas nach deutschem Recht vererbt. Da laufen die Dinge anders als bei uns in Indiana“, hielt Leah ihrem Bruder mit fester Stimme entgegen.
Sam muffelte etwas Unverständliches. „Gut, dann rufst du morgen vom Laden aus an. Ich stehe daneben und höre ebenfalls, was die Notarin zu sagen hat“, befahl er.
Leah atmete lang aus. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass ihr Bruder das Telefongespräch nicht nur erlaubte, sondern es sogar selbst vorgeschlagen hatte. Es war offensichtlich, dass er auf das Erbe spekulierte. In der Amisch-Gemeinde erbten Frauen unter normalen Umständen keinen Cent. Leah wusste, sie würde ihrem Bruder alles abgeben müssen, was Tante Wanda ihr vererbt hatte. Sie fragte sich, was die Tante im Sinn gehabt hatte, als sie das Testament geschrieben und sie als Erbin eingesetzt hatte. Die Tante hatte genau gewusst, dass Sam alles an sich reißen würde, wenn Leah ihr Erbe antrat. Oder verbarg sich eine geheime Botschaft hinter der Erbschaft? Je länger Leah darüber nachdachte, desto mehr Fragen taten sich auf.
Ihr Bruder baute sich vor Leah auf wie ein Gorillamännchen, das sein Territorium verteidigen wollte. Tante Wanda hatte ihr mal ein Bilderbuch geschenkt, das sich mit dem Leben von Gorillas befasste. Ihr Bruder wollte ihr wahrscheinlich verdeutlichen, dass alles, was Leah erben würde, ohnehin ihm allein gehörte.
„Um das Erbe anzunehmen, musst du sicher nach Europa fliegen. Ich komme mit“, bestimmte er.
Das fehlte gerade noch. „Ich fahre allein“, teilte Leah mit großem Nachdruck in der Stimme mit. „Sonst gibt es kein Erbe.“
Sam schien zu überlegen, bevor er einlenkte. „Also gut“, ließ er verlauten. „Aber du zahlst die Kosten für den Flug und alle weiteren Auslagen auf Heller und Pfennig zurück.“ Er drehte sich um und folgte seiner Frau, die bei den ersten Anzeichen von Streit das Schlafzimmer aufgesucht hatte. Bevor er die Tür schloss, schaute er noch einmal zurück und sagte: „Das Erbe wird nicht angetastet, nur dass wir uns da richtig verstehen. Du stotterst den Flug von deinem Verdienst in meinem Laden ab.“
Ohne Leah die Möglichkeit einer Antwort zu geben, darauf hinzuweisen, dass sie keinen müden Cent für ihre Arbeit bekam und ihn zu fragen, von welchem Lohn sie ihm das Geld dann zurückzahlen sollte, verschwand er im Schlafzimmer.
Leah war den Tränen nahe. Es war so ungerecht, dass sie etwas erbte, aber nicht über das Erbe verfügen können sollte – zumindest, wenn sie der amischen Gemeinde weiterhin treu bliebe. Ein Gedanke blitzte in ihrem Kopf auf, der so schnell wieder verschwunden war. dass Leah ihn nicht zu fassen bekam. Entschlossenen Schrittes machte sie sich auf den Weg in ihr eigenes Schlafzimmer.
In der Nacht träumte Leah von Tante Wanda. Die Tante hatte Leah auf einen Ausflug mitgenommen. Leahs Vater war ganz gegen seine Gewohnheit so großzügig gewesen, seiner Schwester zu erlauben, die Kutsche zu benutzen, um nach Shipshewana zu fahren – eine einmalige Ausnahme, wie er besonders betont hatte. Der Ort war zwar gut zu Fuß zu erreichen, aber Wanda wollte Leah eine Freude machen und ihr etwas Besonderes bieten. Die Kutsche wurde normalerweise angespannt, um beim Kirchgang mit dem Araber anzugeben.
In Shipshewana besuchten Tante Wanda und Leah den Flohmarkt, der ein reichhaltiges Angebot feilbot. Leah staunte und bekam immer größere Augen je länger sie von Stand zu Stand schlenderten. Als Krönung des Tages spendierte Tante Wanda ihr einen Eisbecher in der Einkaufsmeile. Zum Abschluss machten sie mit der Kutsche noch einen kleinen Umweg, bevor sie den Weg nach Hause einschlugen. Leah durfte die Zügel halten. Sie war selig. Wenn sie mit ihrer Tante allein war, fühlte sich das Leben ganz anders an als mit ihrer Familie. Vollkommen zwanglos und ohne ein schlechtes Gewissen.
Als Leah am nächsten Morgen erwachte, wurde ihr plötzlich bewusst, dass Zeit mit ihrer Tante zu verbringen bedeutet hatte, nicht bevormundet zu werden. Wanda hatte sie wie eine gleichberechtigte Person behandelt, obwohl sie doch nur die kleine Nichte war, die in der Rangliste der Familie ganz unten stand, noch hinter Diver, dem Hund der Familie. Wanda hatte Leah ernst genommen und ihr geholfen, wenn sie einmal ein Problem in der Schule hatte oder sich nicht mit den Nachbarsjungen verstand. Und sie hatte ihr beigestanden, wenn der Vater sie wegen etwas ausschimpfte, das sie nicht verschuldet hatte. Manchmal war ihm sogar die Hand ausgerutscht. Wanda hatte sie in solchen Fällen stets mit in ihr Zimmer genommen, sie umarmt und sie getröstet. Leah seufzte. Tante Wandas Nähe hatte sie immer als tröstend empfunden.
Das Schönste war, wenn Tante Wanda sie in die Arme genommen und Leah sich an sie geschmiegt hatte. Bei ihr hatte sie sich geliebt und als Person angenommen gefühlt. Wenn ihre Eltern in der Nähe waren, hatte sie immer das Gefühl gehabt, überhaupt nicht existent zu sein. Sie hatte sich immer gewünscht, Tante Wanda wäre ihre Mutter. Eine Träne stahl sich aus ihren Augen, als Leah sich daran erinnerte, wie warm sie sich bei Wanda umhüllt gefühlt hatte. Nur bei ihr war sie vollkommen gut aufgehoben gewesen. Tante Wanda hatte sie stets spüren lassen, wie sehr sie Leah liebte. Mit ihr hatte sie sich rundum wohl gefühlt.
Als Tante Wanda Hals über Kopf abgereist war, war für Leah die Welt zusammengebrochen. Tagelang hatte sie sich in ihr Zimmer verkrochen und auf ihrem Bett geweint. Sie war acht Jahre alt gewesen, als Wanda weggegangen war. Niemand hatte ihr je erklärt, was vorgefallen war. Es musste etwas passiert sein, dass der Familie nicht mehr erlaubte, Wanda bei sich zu haben. Dessen war sich Leah im Laufe der Jahre immer sicherer geworden. Was das aber gewesen sein mochte, darüber schwieg die Familie beharrlich. Vielleicht würde Leah es endlich von der Notarin in Deutschland erfahren. Das würde auch erklären, warum ihr Bruder so schroff gewesen war, als er vom Tod der Tante und dem Testament gehört hatte. Trauer hatte Leah in seinem Blick nicht gesehen. Höchstens Verachtung.
Seit sie aufgestanden war, war Leah so aufgeregt gewesen wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Selbst während der Abschlussprüfungen in der Schule nicht. Mit zitternder Hand wählte sie nun die Nummer, die am unteren Rand des Briefbogens abgedruckt war. Sam stand neben ihr und raunte ihr zu, jeden verdammten Dollar zurückzuverlangen, den sie bei dem Gespräch verplemperte. Das wusste Leah ja bereits. Er sollte sie gefälligst in Ruhe das Gespräch führen lassen.
„Notariat Dittmer. Schneider, guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
Leah räusperte sich. „Guten Tag. Hier spricht Leah Stoltzfus aus Indiana. Ich möchte gern Frau Josefine Dittmer sprechen.“ Den Text hatte Leah stundenlang vor dem Spiegel eingeübt. Sie sprach in ihrem besten Hochdeutsch, damit man sie in Deutschland verstehen konnte. Durch die Worte „Ich verbinde“ nahm sie befriedigt zur Kenntnis, dass ihr Deutsch offensichtlich den Anforderungen genügte.
„Dittmer am Apparat. Frau Stoltzfus, ich freue mich, von Ihnen zu hören. Augenscheinlich hat mein Schreiben Sie erreicht.“ Eine dunkle Stimme drang durch den Hörer und jagte Leah eine Gänsehaut über den Rücken. Diese Stimme klang viel jünger, als sie bei dem Namen erwartet hatte. Alle Frauen, die in ihrer amischen Gemeinde Josefine hießen, waren über siebzig. Sie grinste in sich hinein. Vorurteile waren eigentlich nicht ihre Art. Leah räusperte sich, sonst hätte ihre Stimme versagt, denn die Aufregung hatte sich inzwischen vervielfacht.
„Sie schreiben, dass Tanta Wanda gestorben ist und dass ich etwas erbe“, kam sie gleich zum Punkt.
„Ja, das stimmt. Ich möchte Ihnen mein Beileid nun persönlich aussprechen.“ Es gefiel Leah, dass die Notarin ein persönliches Wort an Leah als Wandas Nichte richtete.
„Danke“, flüsterte Leah. Sie schluckte ihre Tränen herunter. Sie würde sich in Sams Gegenwart nicht die Blöße geben und einen Heulkrampf bekommen. Außerdem hatte sie mit Frau Dittmer zu klären, wie es nun weitergehen sollte.
Als hätte die Notarin Leahs Gedanken gelesen, kam sie ohne weitere Worte zu verlieren zum Wesentlichen. „Ich möchte Ihnen keine Auskünfte über das Telefon geben. Nur so viel: Sie können ein erhebliches Erbe entgegennehmen. Alles Weitere besprechen wir am besten vor Ort in Hamburg. Ist es Ihnen möglich, nach Deutschland zu reisen?“
Sam entriss seiner Schwester den Hörer. „Wir brauchen Geld für den Flug, sonst kann Leah nicht kommen.“ Er schrie, als könnte man ihn sonst nicht bis Europa hören. Augenscheinlich hatte er es sich anders überlegt und wollte Leah das Geld für den Flug nicht vorstrecken. Doch Leah war sich sicher, er würde selbst die geringsten Auslagen zurückverlangen, wenn sie nur erst mit dem Erbe zurück in Indiana war. Und dass er so gut Hochdeutsch sprach wie sie selbst, überraschte sie sehr.
„Ich bin nicht befugt, mit jemandem außer Frau Leah Stoltzfus zu sprechen.“
Leah hörte mit Genugtuung die geschäftsmäßige Stimme der Notarin, die Sam gleich in seine Schranken wies und es ablehnte, auch nur ein Wort mit ihm als Unbefugtem zu wechseln. Die Frau ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Notarin war Leah zweifellos schon jetzt sympathisch, obwohl sie sie gerade mal drei Minuten kannte, wenn man überhaupt von kennen sprechen konnte. Mit ihr selbst hatte Frau Dittmer viel sanfter geredet als mit Sam. Wahrscheinlich hatte sie seine Habgier bereits durch das Telefon gespürt. Wütend überreichte Sam den Hörer zurück an Leah und versprühte Gift mit seinem Blick in ihre Richtung.
„Frau Dittmer? Ich bin wieder am Apparat“, informierte sie die Notarin.
„Ich schicke Ihnen ein Flugticket per Eilboten zu. Gibt es einen speziellen Termin, für den ich den Flug buchen soll?“, kam die Notarin zur Sache.
„Nein. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht fliegen könnte.“ Leah konnte die Aufregung in ihrer Stimme nicht verbergen. Sie würde die Gemeinde verlassen. Sie würde nach Europa fliegen. Sie würde die Welt kennen lernen.
„Gut, dann buche ich für nächste Woche einen Flug.“ Frau Dittmer schien sich etwas zu notieren. Leah hörte einen Stift über Papier fahren. „Ich habe bereits recherchiert, dass der Flughafen in South Bend der nächste von Shipshewana aus ist. Das sind etwas über vierzig Meilen. Die anderen beiden sind weiter entfernt.“
Frau Dittmer legte eine Pause ein. Vielleicht wollte sie Leah Zeit geben, diese Informationen aufzunehmen. Leah hatte keinen blassen Schimmer, wo South Bend war, geschweige denn, wie sie über vierzig Meilen bewältigen sollte. Sie war noch nie weiter als bis zur Shopping-Meile in Shipshewana gekommen.
Als hätte die Notarin wiederum ihre Gedanken gelesen, fragte sie: „Können Sie irgendwie dorthin gelangen?“ Leah war ratlos. Sie sah fragend zu ihrem Bruder, der den Hörer übernahm.
„Hören Sie, Miss“, schrie er hinein. In Leahs Gedanken hielt die Angesprochene das Telefon weit von ihrem Ohr weg, um es vor diesem Gebrüll zu schützen. Sie unterdrückte ein Grinsen. „Ein Freund von mir hat Auto fahren gelernt. Wir könnten im nächsten Ort einen Wagen mieten, aber das kostet.“
Frau Dittmer schien zu überlegen. Leah konnte ihren Vorschlag hören. „Geben Sie mir Ihre Kontonummer. Ich überweise Ihnen die erforderliche Summe, und Sie können die Reise Ihrer Schwester in die Wege leiten.“ Als die Leitung still blieb, schob sie nach: „Haben Sie verstanden?“ Sam muffelte ein „Ja“ in den Hörer und gab seine Kontoverbindung durch.
„Geben Sie mir Leah bitte noch einmal.“ Die Notarin ließ keinen Zweifel daran, dass ihre eigentliche Gesprächspartnerin Leah war. Gehorsam übergab Sam seiner Schwester den Hörer.
„Leah? Sind Sie da?“
„Ja“, antwortete Leah mit dünner Stimme.
„Ich sende Ihnen so bald wie möglich ein Ticket zu. Ihrem Bruder überweise ich Geld, damit Sie zum Flughafen fahren können. Ich nehme Sie am Flughafen in Hamburg in Empfang. Ich freue mich auf Ihren Besuch.“
„Vielen Dank und auf Wiedersehen.“ Den Gruß der Gesprächspartnerin konnte Leah nicht mehr hören. Ihr Bruder hatte ihr den Hörer förmlich aus der Hand gerissen und ihn auf die Gabel geknallt. „War schon teuer genug.“
„Du bekommst alles zurück.“ Leah drehte sich um und verließ das Geschäft. Aufgeregt radelte sie zum Haus ihres Bruders zurück, um sich in ihrem Zimmer einzuschließen und sich ihr Gespräch mit der sympathischen Frau Dittmer noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.