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Verschiedene Federarten
ОглавлениеEine Schwanzfeder macht keinen Sinn auf dem Kopf des Vogels. Also leuchtet ein, dass eine jede Feder am Vogelkörper einem speziellen Zweck dient. Je nachdem, an welcher Stelle am Körper sie „eingebaut“ ist.
Diejenigen Federn, die, rein optisch, dem Vogel seine äußere Form (ein anderes Wort dafür ist „Kontur“) geben, nennt man Konturfedern. Zu dieser Federgruppe gehören die Deckfedern, also diejenigen Kleinfedern, die mit den Daunen zusammen die Haut des Vogels bedecken. Denn unter den Konturfedern sitzen besagte Daunen. Mancherorts heißen diese flauschigen Kleinfedern auch Dunen. Hast du schon mal den dritten Namen gehört, nämlich „Flumen“ oder „Flaumfedern“? Zu den Konturfedern zählen die Schwungfedern an den „Ober- und Unterarmen“ des Vogels. Diese bilden die Tragflächen der Flügel. Im Flug sorgen diese Tragflächen für Auftrieb. Der Vogel erzeugt mit ihnen zugleich den nötigen Antrieb. Mit den Tragflächen und zusammen mit den Schwanzfedern kann er seine Flugrichtung ändern oder den Flug abbremsen. So verwendet der Vogel seine Schwanzfedern zur Flugsteuerung – ähnlich dem Höhen- und Seitenleitwerk an Flugzeugen. Schwanzfedern dienen dem Vogel auch dazu, sein Gleichgewicht zu halten.
Federn faszinieren – ihre vielfältigen Formen und Farben verleiten dazu, sie aufzuheben, wenn man sie im Garten findet. Besonders spannend, wenn es eine hübsch bunte Feder ist – eine Feder von der Schwinge des Grünfinkenmännchens beispielsweise oder eine kleine blaue Feder von den Flügelrändern des Eichelhähers.
Wie ist eine Feder eigentlich aufgebaut?
Stefan Böhm ist Ornithologe und Artenschützer. Hier gibt er dir die Antwort:
„Schnapp dir mal eine Konturfeder – und lass dir erklären, was du da siehst! Der „Stiel“, die Längsachse, das ist der sogenannte Federkiel. Der findet sich im Namen „Gänsekiel“ wieder, also dem Federkiel einer Feder von der Schwinge einer Gans. Das dicke untere Stück des Federkiels ist der Schaft. Mit dem ist die Feder in der Haut des Vogels verankert. Den Schaft der Gänsefeder hat man auf spezielle Weise angespitzt, in Tinte getunkt und so in früherer Zeit Pergament oder Papier beschrieben.
Links und rechts des Federkiels siehst du kleine „Härchen“, die ineinander verhakt sind. Die Härchen heißen Federäste. Nimm mal eine Lupe und betrachte sie genauer. So erkennst du Bogenstrahlen und Hakenstrahlen. Die sind ineinander verhakt, und das erst ergibt die Gesamtfläche der Fahne, das ist die glatte Fläche links und rechts des Federkiels.“
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