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Körperpflege – für Vögel ganz schön aufwendig
ОглавлениеWenn du dich duschst, ist das für dich eine Frage der Sauberkeit. Für Vögel kommt etwas Wichtiges hinzu: Bei ihrer Gefiederpflege reinigen sie nicht nur die Federn, sie halten zugleich auch die Funktionsfähigkeit ihrer Federn in Schuss. Ohne flugtaugliche Federn schließlich kein Vogelflug!
Das Vogelbad dient nicht nur der Hygiene – es macht auch Spaß.
Stufe 1: Kratzen
Wenn ein Parasit, z. B. eine Milbe, den Vogel zwickt, kann der ihn mit seinen Krallen wegkratzen. Aber schau mal genau hin! Spechte z. B. kratzen sich „vornherum“: einfach am Flügel vorbei, dort, wo es juckt. Die überwiegende Anzahl unserer heimischen Vögel aber kratzt sich „hintenherum“: Sie lassen einen Flügel hängen und kratzen sich dann mit dem Fuß derselben Körperseite. Über den Flügel hinweg genau dort, wo es sie juckt. Fischreiher haben sogar eine spezielle Kratzvorrichtung, die sogenannte Putzkralle. Das ist die speziell ausgebildete mittlere Fußkralle. Damit können sie sich besonders wirksam kratzen.
Stufe 2: Putzen
Hinter dem Putzen verbirgt sich meist weniger das Reinigen als das Ordnen der Federn. Dazu plustert sich der Vogel auf und bearbeitet die Federn mit dem Schnabel, von der Basis bis zur Spitze. Die Federn von Schwingen und Schwanz zieht er stattdessen in einem Rutsch durch den Schnabel. Dabei repariert er Federästchen (genauer: die „Fahne“ der Feder dort, wo ihre Strahlen und Häkchen sich voneinander gelöst haben, siehe „Frag den Böhm“, Seite 17).
Stufe 3: Baden
Beobachte mal: Baden Vögel zuerst Bauch und Schwanz – oder zunächst Kopf, Brust und Schultern? Warum gehen die Vögel stets mit aufgeplustertem Gefieder ins seichte Wasser? Und wie werden sie wieder trocken und flugfähig? Wusstest du, dass Meisen nicht mit ihrem kompletten Körper ins Vogelbad gehen, sondern sich lediglich an regen- oder taunassem Blattwerk mit Wasser benetzen? Feldlerchen gar baden nicht – sie duschen: Bei Regen legen sie sich mit ausgebreiteten Schwingen auf den Ackerboden. Apropos Boden: Sperlinge kannst du häufig beim Baden im Sand beobachten – eine Methode, Parasiten loszuwerden.
Stufe 4: Einölen
An der Schwanzoberseite, dem Bürzel, befinden sich Fett absondernde Drüsen. Bei Tauben (aber auch Graureihern) ist es statt Fett eine Art „Puder“, das von speziellen Dunenfedern gebildet wird.
Mit dem Schnabel holt sich der Singvogel das Fett von der Bürzeldrüse, überträgt es auf seine Zehen und Krallen und ölt damit sein Kopfgefieder ein. Anschließend nutzt er den eingeölten Kopf dazu, seine Schwingen zu fetten. Der Zweck des Ganzen? Die Schwungfedern müssen elastisch und flugtauglich sein, der Rest des Gefieders dicht – sowohl wasserdicht als auch wärmeisolierend.
Nach dem Baden Federn pflegen.