Читать книгу Tausche Alltag gegen Alpaka - Erik Kormann - Страница 23

stellt sich ein. Es fühlt sich an wie das Glück einer späten Berufung. Fahren, mit Freude zur Arbeit gehen! Anfang Februar hole ich das Saxofon wieder hervor, setze mich für kurze Momente ans Klavier und suche ein paar Bücher zusammen, die ich gern noch lesen wollte: Benedict Wells, Michael Köhlmeier, Yuval N. Harari.

Im Bücherstapel der herbeigesehnten Freizeit fällt mir ein antiquarisch erstandener Fontane in die Hände, und etwas wehmütig muss ich an die Wanderung durch die Mark Brandenburg denken. An jene schönen, romantischen Reiseberichte aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie lange schon war ich nicht mehr in Rheinsberg oder Neuruppin? Ob es das Theatertreffen in Netzeband noch gibt? Man könnte auch mal wieder in Eden, der Obstbaukolonie bei Oranienburg, ein Stückchen Pflaumenstreusel verkonsumieren.

Im Kopf sortiere ich die Orte auf der imaginären Karte meiner Erinnerungen. Nordwestlich von Berlin liegt das Ruppiner Land, und ich überlege, wo ich noch nicht war. Für den Stechlin ist es zu kalt. Mir jedenfalls. Der Sielmann-Hügel in der Ruppiner Heide wäre ein Ziel. Vielleicht eine kleine Aktivität mit tierischer Begleitung dazu? Seitdem ich mit einem Esel zusammen wandern war, suche ich immer wieder diese schöne Nähe. Zusammen mit einem Tier ist man weniger allein unterwegs. Vor mir liegen Aussichten auf selbst bestimmte Freizeiten.