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Die Souks

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Die Souks sind das geschäftige Handels- und Handwerkszentrum Tétouans. Das kleine Tor Bab er Rouah mit seinem hübschen Backsteinbogen links neben dem Königspalast führt ins Viertel der Goldjuweliere. Direkt hinter dem Tor sollte man einen Blick in den schönen Innenhof der Gewerkschaft Union Marocaine du Travail auf der rechten Seite werfen. Hinter dem Bab er Rouah reihen sich unter dem schattigen Arkadendach der Gasse Ahmed Torres die Läden der Goldhändler aneinander.

An der nächsten Kreuzung geht es links in die Gasse el Kazdarin, auf der man nach wenigen Schritten einen kleinen Platz mit Bäumen erreicht, den Souk el Hout al Kedim mit dem Fisch- und Fleischmarkt. Hier verkaufen Händler neben Lebensmitteln auch die typischen rot-weiß und manchmal blau gestreiften Wolltücher der Rifbauern (mendil).

Vom Platz führt die kleine Gasse Jamaa el Kasbah durch einen Torbogen unter der mächtigen Mauer in die alte Kasbah von Tétouan. Dieses Festungsviertel, ursprünglich 1286 von der Berberdynastie der Meriniden errichtet, wurde im späten 15. Jh. von Sidi Ali al Mandri, der als Begründer Tétouans gilt und die Stadt lange regierte, umgebaut. Damals erhielt die Kasbah ihre heutige Form.

Folgt man der Gasse Yamaa el Kasbah einmal um die Ecke links, so läuft man direkt an der Kasbah-Moschee vorbei. Ihr Eingang befindet sich am Souk el Hout; Nicht-Muslime haben jedoch keinen Zutritt. Die Moschee wurde ebenfalls im 15. Jh. unter Sidi Ali al Mandri erbaut.

Einmal um die Moschee herumspaziert, durch einen Backsteinbogen, findet man in der nächsten Gasse auf der linken Seite den Backofen Horno el Kasbah. Er stammt aus dem 15. Jh. und war der erste der Stadt. Solch ein Backofen und die zugehörige Bäckerei sind Teil der typischen Quartierausstattung einer islamischen Altstadt. Denn jedes Wohnviertel verfügt über eine eigene Infrastruktur mit einer kleinen Moschee, einem Souk, einer Bäckerei, einem Trinkbrunnen und einem Hammam.

Durch einen überdachten Gang geht es links auf den Place Ghersa Kebira; hier befindet sich der große Textiliensouk. In den vielen Läden werden hauptsächlich westliche Shirts, Hosen und industriell gefertigte Teppiche angeboten. Auf der Westseite des Platzes befindet sich das auffällige Eingangsportal zur Medersa Loukach (s.u.).

Von dort geht es rechts weiter entlang der Gasse el Kazdarin nordwärts. Hier reihen sich Läden mit Babuschen (Lederpantoffeln), Ledertaschen und -gürteln aneinander. Es empfiehlt sich, einen Blick in die Sackgasse Derb Chorfa Ouazan auf der linken Seite zu werfen: Dort stehen mehrere historische Hofhäuser dicht nebeneinander, in denen im 18. Jh. wichtige Persönlichkeiten der Stadt lebten. Schilder an den Türen informieren über ihre Geschichte. Wer anklopft, darf vielleicht einen Blick ins Innere werfen.

Weiter entlang der Hauptgasse (die Fortsetzung der el Kazdarin heißt Rue el Mkadem) Richtung Norden erreicht man den Souk el Foqui – hier hängt der Duft von Gewürzen und traditionellen Heilmitteln in der Luft.

Rechts weiter gehend, passiert man das Eingangsportal des islamischen Heiligtums Zaouia Sidi Ali Baraka von 1708 und gelangt durch das Tischlerviertel schließlich zum nördlichen Stadttor Bab Mkabar. Gegenüber dem Tor fallen sofort die prachtvollen Steinmetzarbeiten am Eingangsportal der Zaouia al Harrakia auf. Das Heiligtum wurde 1828/29 von Sidi Mohamed el Harrak gegründet. Der Sufist und Poet starb 1845 in Tétouan und liegt in dieser Zaouia begraben.

Ein kleiner Durchgang gegenüber der Zaouia und rechts vom Bab Mkabar führt in einen Gerberhof. Hier gerben und färben die Männer seit dem 15. Jh. in fast unveränderter Technik Ziegen- und Schafsleder in großen Bottichen. Dieser mittelalterlich anmutende Anblick, verbunden mit Schmutz und Gestank, ist nichts für empfindliche Naturen.

Mit dem Bab Mkabar hat man das nördliche Ende der Medina errreicht. Jenseits des Stadttors, außerhalb der Stadtmauer, erstreckt sich ein riesiger islamischer Friedhof mit von Pflanzen überwucherten Grabsteinen den Hang hinauf.

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