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Torres de Alcalá (Al Qala)

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Oberhalb dieses kleinen Ortes an einer Flussmündung thronen die Ruinen zweier Türme (span. „torres“) auf einem Felsvorsprung. Die Ursprünge des Ortes gehen auf das mittelalterliche Badis zurück, das weiter im Osten in einer malerischen Bucht mit der vorgelagerten spanischen Festung Peñón de Velez de la Gomera liegt. Badis war im 14. Jh. ein wichtiger Hafen für die Stadt Fès; Schiffe aus Genua, Venedig und Marseille landeten hier an, um Handel mit der damals wichtigsten Stadt in Nordafrika zu treiben. Von hier führten Karawanenstraßen weiter nach Fès. Die vorgelagerte, durch einen Sandstreifen mit dem Festland verbundene Insel Peñón de Velez de la Gomera wurde im 16. Jh. von den Türken besetzt und ein wichtiger Seeräuberstützpunkt. Von hier starteten sie zahlreiche Beutezüge nach Spanien und brachten viele tausend christliche Gefangene als Sklaven nach Algerien. Die Spanier stellten danach ein Söldnerheer aus 50.000 Mann zusammen und besiegten die Türken und auch die verbündeten Berber in Badis, das danach dem Erdboden gleichgemacht wurde. Von der einst blühenden Stadt Badis ist heute nur noch ein kleines Dorf übrig sowie diverse Ruinen von Wehrtürmen auf den Hängen vor dem Mittelmeer. Während der Protektoratszeit wurde die Insel von den Spaniern als Strafgefangenenlager benutzt. Heute ist sie Stützpunkt einiger spanischer Soldaten, die von Melilla und Ceuta aus versorgt werden. Da die kleinen Inseln alle in spanischem Besitz sind, kann man weder zum Tauchen noch mit Ruder- oder Segelboot weite Ausflüge aufs Meer machen (außer mit eigener Jacht und internationaler Zulassung).

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