Читать книгу Der gute Ton und die feine Sitte - Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem - Страница 47

43. Wie soll man die Zähne behandeln?

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Ein schöner Mund mit guten Zähnen ist eine unschätzbare Mitgift für das äussere der Menschen, aber auch jeder andere, minder schöne Mund macht immer noch einen angenehmen Eindruck, wenn seine Zähne schön, zum mindesten aber gut gehalten sind. Sauberkeit ist auch hierbei die erste und letzte Regel, die nicht genug gepredigt werden kann. Oder hat ein jugendfrischer Mund, der beim Sprechen und Lachen gelbe, unreine Zähne zeigt, schon jemand zum Ansehen oder gar zum Küssen gereizt? Ein unsauberer Mund hat schon manchem Mädchen den Freier entfremdet, doch auch älteren Leuten steht er gar nicht schön. Man versäume nicht, die Zähne mindestens einmal täglich mit einer mittelharten Bürste und einem unschädlichen Zahnpulver gut zu reinigen, ausserdem soll man den Mund nach jeder Mahlzeit ausspülen, besser freilich noch mit der Zahnbürste putzen. Ferner lasse man seine Zähne von Zeit zu Zeit durch einen tüchtigen Zahnarzt nachsehen, der den ihnen anhaftenden Weinstein ablöst und etwaigen Erkrankungen der Zähne bei Zeiten durch Plombieren oder Ausreissen steuern kann. Die dafür gemachte Ausgabe deckt sich durch die Ersparnis an falschen Zähnen, die bei schlechter Pflege der eigenen nur zu rasch nötig werden. Falsche Zähne sind auch eines der vielen notwendigen Übel. Die Ärzte empfehlen sie zur besseren Zerkleinerung der Speisen, also aus Gesundheitsrücksichten. Doch auch vom ästhetischen Standpunkt aus ist man gezwungen, sie anzuerkennen, denn es kann nicht geleugnet werden, dass ein zahnloser, eingefallener Mund den Gesetzen der Schönheit nicht entspricht. Wer also seine eigenen Zähne nicht erhalten hat, mag sie immerhin durch falsche ersetzen, achte aber darauf, dass dieselben von einem guten Techniker gearbeitet sind, und vor allem tadellos passen, denn ein Mensch, der beim Essen und beim Sprechen fortwährend mit dem Gebiss klappert, oder ein ununterbrochenes Fangspiel damit unterhalten muss, um es nur überhaupt im Munde zu erhalten, gewährt keinen lieblichen Anblick.

Der gute Ton und die feine Sitte

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