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Ein Negativbeispiel und was man daraus lernen kann

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Es war Freitags und da ich sogar Samstags Vorlesung habe in Organizational Behavior, haben wir mit unserer Seminargruppe vorgenommen uns gemütlich ins Cafe zu setzen und Mafia zu spielen. Ich wusste auch erst gar nicht, was es für ein Spiel ist und kannte die Regeln überhaupt nicht. Doch mir wurde versichert, dass es ziemlich leicht ist und auch spannend und lustig. Also von allem was dabei. Ich habe es auch wirklich nicht bereut, es mal kennengelernt zu haben. Um es mal kurz zu erläutern werde ich die wenigen Regeln mal kurz ansprechen. Also, es ist so, einer aus der Gruppe ist Arzt. Der Rest wird in zwei Gruppen aufgeteilt, entweder gehört er zu Mafia oder aber ist man der Bewohner dieser Stadt. Mafia herrscht nachts, friedlichen Bewohner tagsüber. Ach so, ich hab noch ganz vergessen, einer ist der Moderator und sagt an, ob Tag oder Nacht ist. Nachts treffen sich die Mafiosi und beschließen einen der Bewohner zu töten. Und tagsüber beschließen die Bewohner einen der Bosse umzulegen. Klingt vielleicht brutal ist aber echt witzig.

Also war ich das erste Mal auf der Seite der Guten. Doch irgendwie waren zu viele unbekannte Gesichter und Tisch oder möglicherweise war ich etwas aufgeregt. Je mehr ich versuchte die Gruppe zu überzeugen, desto mehr schien ich mich reinzureiten und als Mafiosi zu outen. Wobei ist einer der Guten war! Das war so ärgerlich! Keiner glaubte mir! Im Gegenteil, je öfter ich sagte, ich bin einer der Bewohner, kam sofort das Gegenargument, dass es doch jeder sagen würde.

Also wurde ich als erste hingerichtet. Letztendlich haben die guten verloren.

In der zweiten Runde war ich tatsächlich die Böse. Doch ich habe mich so gut geschlagen, dass es niemand sogar gewagt hätte zu glauben. Ich habe aus der ersten Negativerfahrung gelernt und nun mich anders verhalten. Wir, Mafiabosse, waren auch dem Sieg so nah, als der Moderator mich unabsichtlich verriet. Als die Mafiabosse sich nachts zum geheimen Treffen versammelten, müssen alle Namen derjenigen aufgezählt werden, welche noch im Spiel sind. Und da ich als einziger Mafiaboss übrig war kam ich natürlich nicht in die Liste derjenigen, welche eliminiert werden sollten. Also zählte er mich gar nicht erst auf. Was mich wiederrum sofort als ein Mafiaboss herausstellte. Ich merkte es zuerst gar nicht doch dann, lachte das Mädels.

-Und was ist mit Jenny? Du hast sie ja gar nicht aufgezählt!

-Hmm, ja. Ach ja!, leuchtete es plötzlich ein! „Sorry!“ Er umarmte mich und entschuldigte sich mehrmals. Das war wirklich süß seinerseits. Der Pascha war überhaupt einer der süßesten am Tisch. Der andere war eher ein Rockertyp. Und noch einer wiederrum war anscheinend gestern auf einer Party. Er saß mit seinem Capy tief übers Gesicht gezogen, um nicht von jemand oder etwas gestört zu werden. Seinen Radler hatte er wie ein Ertrinkender den Rettungsring umklammert. Ich konnte ihn irgendwie ziemlich gut verstehen. In der Shisha-Bar gab es nicht allzu viel frische Luft und auch sonst hing eine schwerere Rauchwolke in der Luft. Doch es war ein mehr als gelungener Abend. Ich konnte meine Kommilitonen näher kennenlernen, etwas über den Zeitvertreib der Studierenden in Moskau zu erfahren und sogar etwas lügen gelernt.

Kaviar zum Frühstück

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