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Miris Blog

How deep is your love – Kann es wirklich Liebe sein – Liebe ist nicht nur ein Wort

Was ist Liebe? – Teil II

In einem Internetforum bin ich auf den Begriff »Polyamorie« gestoßen: Da schreiben Leute, dass sie mehrere Personen gleichzeitig lieben (»Poly« heißt bekanntlich »viel«, und »Amor« hat wohl mit Liebe zu tun.)

Warum ist das eigentlich erwähnenswert? Warum gehen wir normalerweise davon aus, dass Liebe exklusiv sein muss, also nur zwischen zwei Leuten und nicht mehr? Man kann ja schließlich auch zwei beste Freundinnen haben – warum nicht auch zwei Partner?

Na ja, also ein Grundproblem ist wahrscheinlich die Eifersucht. Ich jedenfalls hätte es nicht so toll gefunden, wenn ich gelangweilt zu Hause sitze, während mein Freund mit einem anderen Mädchen picknicken geht. Oder stellen wir uns mal vor, wir gehen zu dritt ins Kino! Dann beugt er sich mal nach links, um mich zu küssen, und mal nach rechts, um die andere zu küssen. Igitt! Also mir würde das keinen Spaß machen! Dabei weiß ich eigentlich nicht ganz genau, wieso. Dieses »Er-darf-nur-mich-lieben-und-keine-andere« hat schon ziemlich viel mit Besitzdenken zu tun. Aber ich kann doch wohl nicht echt glauben, dass mir mein Freund gehört? Wenn ich befürchten muss, dass er bei der nächsten Gelegenheit davonläuft, dann sollte ich mir sowieso überlegen, ob es in unserer Beziehung nicht ein Problem gibt!

Zurück zu den polyamoren Leuten. Einige von ihnen finden tatsächlich, dass diese Art der Liebe Vorteile hätte: Man wird nicht so dazu verleitet, sich für seinen Partner aufzugeben, man muss einfach viel mehr an sich selbst arbeiten, ein Selbstbewusstsein entwickeln, das unabhängig vom Partner besteht. Auch ist man naturgemäß weniger abhängig voneinander, weil man ja nicht die ganze Zeit aneinander kleben kann. Außerdem scheinen die alle besonders ehrlich voreinander zu sein. Na ja, müssen sie wohl auch, denn wenn sie einander nicht von ihren anderen Partnern erzählen würden, wäre das ja einfach ganz klassisches Betrügen und keine polyamore Beziehung.

Was aber auch viele schreiben, ist, dass es ziemlich mühsam zu organisieren ist. Kann ich mir vorstellen – es ist ja schon schwierig genug, einen Freund zu haben! Wenn ich daran denke, wie oft ich mit meinem Exfreund Beziehungsgespräche hatte, in denen wir unsere Probleme geklärt haben – das alles dann mit zwei oder drei Leuten?! Klingt nach ziemlich viel Aufwand. Außerdem müssen sich die verschiedenen Partner untereinander natürlich auch mögen. Auf den ersten Blick klingt diese Polyamorie ja ganz plausibel, sofern man sich seine Eifersucht abgewöhnen kann. Aber mir persönlich wäre das, glaube ich, emotional und organisatorisch zu anstrengend. Irgendwie scheint dieses Exklusive schon in uns drin zu sein …

Im Dunkeln lauert die Angst

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