Читать книгу Im Dunkeln lauert die Angst - Eva Breunig - Страница 18
Оглавление13
»Wir könnten mal wieder Knoten und Bünde üben«, schlug Jakob vor, ohne Elisabeths Hand loszulassen, die er schon den ganzen Abend streichelte.
»Wozu?«, warf Tessa ein. »Ich finde, Knoten werden überbewertet. Wer braucht das heutzutage noch?«
»Wenn wir am Pfingstlager erstmals nach dem Winter wieder zelten, brauchen die Kinder das!«, verteidigte Jakob seine Idee.
»Quatsch! Die neuen Zelte stellen sich fast von alleine auf!«
»Ach ja? Und das große Gemeinschaftszelt? Wer stellt das auf? Du allein?«
Das gesamte Führungsteam der Guides und Späher saß beim Laternen-Karl im Gewölbe, verzehrte Schmalzbrote und plante den Heimabend für die kommende Woche.
»Ich finde, wir könnten ein bisschen Erste Hilfe wiederholen«, warf Medizinstudent Laurenz ein. »Das werden wir beim Pfingstlager bestimmt brauchen; was macht man bei Brandwunden, Wespenstichen, Gehirnerschütterung und so weiter.«
»Haben wir das nicht erst kürzlich gemacht?«, fragte Leni.
»Das war im vergangenen Sommer!«, klärte Daria ihn auf. »Ist also schon länger her!«
»Außerdem kann man so was gar nicht oft genug lernen«, dozierte Laurenz, »damit es im Ernstfall auch wirklich sitzt!«
»Na gut«, gab Jakob nach. Tessa kritzelte »Erste-Hilfe-Übung – Laurenz« auf die Liste, die vor ihr lag.
»Aber ich spiel nicht wieder das Opfer!«, rief Leni. »Beim letzten Mal hat mir einer der Jungs bei der stabilen Seitenlage fast das Genick gebrochen!«
»Übertreib mal nicht, mein armes Häschen«, neckte Daria ihn und streichelte seinen Nacken. »Ist ja alles noch dran!«
»Material: Dreieckstücher, elastische Binden – sonst noch was?«, fragte Tessa und klopfte mit dem Kugelschreiber auf die Liste.
»Ein paar Stöcke oder Bretter, um eine provisorische Schiene bei Knochenbrüchen anzulegen«, schlug Laurenz vor, und Tessa schrieb es auf.
»Und dann ein Auflockerungsspiel«, verlangte Miriam. »Ich denke, es ist schon warm genug, um im Hof ein Bewegungsspiel zu machen, oder?«
»Wie wär’s mit ›Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann‹?«, fragte Kathi.
»Uh, das ist rassistisch!«, warf Elisabeth ein.
»Wieso?«
»Schwarzer Mann, hallo? Afrikaner, Farbiger, Pigmentbevorzugter? Wie sagt man denn gerade politisch korrekt?«
»Jedenfalls geht es nicht, dass man sich vor jemandem fürchtet, bloß weil er eine dunkle Haut hat!«, bekräftigte Paul.