Читать книгу Die ewige Geliebte | Erotischer Roman - Eva Gold - Страница 13
ОглавлениеMacht über einen Mann erlangen
Wenn man Macht über einen Mann haben will, geht der Weg immer über sein allerbestes Stück. Die meisten Männer muss ich nicht lange bitten, sie legen sich ohne Aufforderung rücklings vor mich. Daran erkenne ich, dass sie unsere Dienstleistung nicht zum ersten Mal nutzen. Echte Profis legen sogar ein Handtuch unter sich und schließen erwartungsvoll die Augen. Das spart mir einiges an Arbeit, denn der Schwanz steht in den meisten Fällen schon, weil sie es dringend nötig haben.
Lange Küsse und ein ohnehin gefühlloses Vorspiel entfallen. Die Kunst ist es nun, ihm einen möglichst unvergesslichen Blowjob zu verschaffen, damit er beim nächsten Mal wieder die Nummer meiner Agentur wählt. Blasen gehört zu meinen Lieblingskompetenzen, die ich als Callgirl brauche. Die meisten Männer lieben es, wenn man dazu keine Hand braucht, sondern so »mundfertig« ist, dass das Spiel zwischen Zunge und Eichel ausreicht. Dazu umrunde ich zunächst einige Male mit meiner Zunge den Rand der Eichel, bis ich höre, dass er stöhnt oder zumindest tief atmet. In dieser Zeit kann ich mich auf dem schnellsten Weg an den Kunden gewöhnen. Sein Geschmack ist maßgeblich entscheidend, wenn es um das menschliche Zusammenspiel auf Zeit geht. Die Chemie sollte stimmen, das gilt im wahren Leben wie in unserer Illusion.
Meine Hände kommen ins Spiel, wenn ich seine Eier knete und dabei meine Zunge entlang seines Gliedes auf und ab gleiten lasse. Wenn er gut schmeckt, zögere ich nicht lange und nehme seine Eier in Angriff. Ich umspiele sie mit meiner Zunge und nehme eins nach dem anderen in meinen Mund. Viele Kunden sind das von ihren bisherigen Frauen oder Freundinnen nicht gewohnt und sind in diesem Augenblick bereits sehr überreizt. Um etwas Tempo herauszunehmen, streichle ich über seinen Bauch, damit er nicht zu früh zum Samenerguss kommt, denn schließlich muss ich über die gesamte gebuchte Zeitdauer kommen, um mein Geld zu verdienen.
Wie oft haben Destiny und ich bei einem Glas Wein an der Bar gewitzelt, dass wir eigentlich zu Beginn eines Termins einen Fragebogen ausfüllen lassen sollten, der uns sagt, wie oft der Kunde kommen kann. Das ist nämlich das Hauptproblem bei der Einschätzung eines Neukunden. Kommt der Gast zu früh, ist die Beschäftigung mit Reden, Kuscheln und Trinken umso anstrengender.
Andererseits haben wir auch zahlreiche Kunden, die mehrfach hintereinander kommen können. Diese Kunden wissen das in der Regel und sind in ihren Aktionen sehr deutlich. Bei den Mehrfachkommern ist mindestens einmal Analverkehr einzurechnen. Aus diesem Grund ist Gleitgel mein steter Begleiter. Da der Analkanal bei der Frau sehr viel enger ist als die Vagina, ist der Verkehr in diesem Bereich schnell vorbei und die Männer sind außer Puste. Anderseits ist es auch für mich sehr anstrengend und geht in den Rücken.
Ein immer noch weit verbreitetes Tabuthema auch in unserem Geschäft ist der Analverkehr bei Männern durch eine Frau. Mit dem nötigen Quäntchen Erfahrung weiß ich jedoch, wer dafür offen ist. Dann kann ich auch mal einen Dildo für ihn nutzen.
Ein ganz besonderer Gast, der offen mit diesem Wunsch umgeht, ist ein Investmentbanker aus New York mit deutscher Abstammung. Als Mann ist er einer der zuvorkommendsten Gäste, hat Manieren und eine tolle Ausdrucksweise. Er steht auf schwarze Strapse und er lebt mit mir seine dunkle Seite aus.
Fesseln gehören für ihn zum Vorspiel. Er fesselt mich mit einem Strick auf dem Rücken. Ich gebe zu: Dies erfordert schon sehr viel Vertrauen in den Gast. Dann legt er mich auf den Bauch und bestraft mich mit leichten Hieben auf den Rücken. Zwischendurch küsst er meinen Nacken. Er selbst nimmt sich die ganze Zeit zurück, bis ich meinen ersten Orgasmus durch seine Zunge hatte.
Dann wird gewechselt. Ich fessle ihn, nachdem er sich selbst ein Halsband mit einem Plastikpenis angeschnallt hat. Der Penis verharrt in seinem Mund, während ich ihn so fest ich kann mit der Peitsche bearbeite. Nicht nur sein Rücken, sondern auch sein Po steht dann im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Dies mache ich so lange, bis ich merke, dass er fertig ist. Nach seiner Bestrafung falle ich in seine zarten Arme, er küsst mich zärtlich und schläft innig mit mir, um sein Sperma in mir abzulassen. Ein komisches Gefühl.
Die Frage, warum Männer für so etwas bezahlen, obwohl sie es an jeder Ecke haben könnten, habe ich mir zu Beginn meiner Tätigkeit oft gestellt. Heute weiß ich, warum: Sie wollen niemandem wehtun. Sie suchen eine Begleiterin, mit der sie sich auf intellektuell hohem Niveau unterhalten können, und sehen darin gleichzeitig auch den Reiz, diese Frau besitzen zu können. Mit der Bezahlung ist das Geschäft abgeschlossen. Sie werden nicht von Gewissensbissen geplagt und können ihre Geschäfte unbesorgt weiterführen. Auch die Folgen einer Nacht mit einer völlig Fremden in der wahren Welt, wie ungebetene Anrufe oder sogar Besuche, haben sie von uns nicht zu befürchten.
Die Härte, die dieses Geschäft ausmacht, ist nicht nur eine körperliche, denn nicht jeder Sex mit jedem Mann macht Spaß. Oftmals muss ich Kopf und Gefühle komplett ausstellen, weil das, was der Mann will, nicht zu mir passt. Dann lasse ich seine Lust einfach über mich ergehen. Eine andere Härte zeigt sich, wenn man als Frau spät abends allein nach Hause gehen muss, während der Gast bereits in seinem schönen Hotelzimmer schläft. Es stellt sich nicht selten eine seelische Schwere ein, die nur im gesunden Schlaf vergessen werden kann.
Gäste, die zu Stammgästen werden, weil sie sich in dich verguckt haben, sind allerdings die schlimmsten, denn sie haben das Geschäft nicht verstanden. Sie hoffen bei jedem Treffen auf eine Information, eine Geste mehr von dir und sind charmant, ohne es sein zu müssen. Sie behandeln mich wie eine Lady, sodass ich mich fühle wie auf einem echten Date. Doch genau darin liegt die Gefahr: Gäste, die dich mit der Zeit als ihre Freundin ansehen, wollen den Service irgendwann gratis. Zuerst versuchen sie, die Zeit durch irgendwelche Vorwände zu verlängern. Erst wenn ich dann böse reagiere, merken sie, dass sie zu weit gegangen sind. Dies ist nicht schön, für beide Seiten nicht, denn oftmals tun mir solche Männer leid. Gerade diejenigen, die wirklich für ein solches Date sparen müssen. Wenn ich so etwas merke, bin ich immer besonders mitfühlend, weil ich weiß, wie es ist, kein Geld zu haben. Anders ist es bei Geschäftsleuten, für die ich nur ein Zeitvertreib bin, während sie auf Messen ihre Millionen scheffeln. Bei denen habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn sie mir fünfzig Euro Trinkgeld geben. Bei einigen erwarte ich das inzwischen sogar.
Einer der Vorteile meines Jobs ist die Leichtigkeit, mit der man auch im Freundeskreis mit dem Thema Polyamorie umgehen kann. Ich habe seit dreizehn Jahren einen besten Freund, der Partyveranstalter ist. Vor dreizehn Jahren haben wir uns im Studentenpark kennengelernt und hatten ein kurzes Tête-à-Tête.
Selbst heute, da er eine zehn Jahre jüngere Verlobte hat, können wir unsere Finger nicht immer voneinander lassen. Er wollte immer schon sehen, wie ein anderer Mann mich rannimmt. Und dank meiner Tätigkeit, von der er allerdings nichts weiß und auch nichts wissen soll, kann ich ihm diesen Traum erfüllen.
Geplant ist ein Date zu dritt. Er und Destiny, meine Duopartnerin. Dies erfordert einigen organisatorischen Aufwand. Mit Mia muss ich abklären, ob Destiny an diesem Freitag buchbar ist. Gott sei Dank hat sie Zeit und stimmt zu, auch als ihr verrate, dass der Kunde schwarz ist, im öffentlichen Leben steht und mein Ex. Mia ist sogar so freundlich und verzichtet auf ihre Provision. »Wir haben früher privat auch oft verrückte Sachen gemacht!« Alles klar! Also kann es losgehen. Ich frage mich inzwischen, ob ich es überhaupt ertragen kann, meinen Ex mit einer anderen zu sehen.
Destiny muss ich an der Ecke vor dem Restaurant seines besten Freundes abholen. Sie sieht blendend aus wie immer. Anyway, auch für sie dürfte es ein easy Job sein, denn er ist durchtrainiert und steht auf sie. Als wir begrüßt werden, gibt es erst mal ein Gläschen Sekt und mein bester Freund macht sich sofort an Destiny ran. Na klar, ist ja auch was Neues. Also begnüge ich mich mit seinem Freund, der wohl heute schon mit seiner Freundin Sex hatte, sodass er nicht ganz so erregt ist. Überhaupt verläuft das Date sehr chaotisch, weil beide natürlich nicht wissen, dass es um bezahlte Zeit geht. Für Destiny haben wir uns die Story ausgedacht, dass sie verheiratet ist und ein Kind zu Hause hat, weshalb sie auch um zwölf Uhr nach Hause muss.
Plötzlich muss sein Freund ein Problem im Restaurant lösen und wir kümmern uns nun beide um meinen Ex, was ihm nicht missfällt. Er steht hundertprozentig und immer auf Analsex. Als ich mich den beiden zuwende, liegt er auf ihrem Rücken und sie fragt bereits nach einer Pause. »Annett, geil, die Destiny hat da eine ganz besondere Stelle bei mir gefunden.« Ich weiß, wie fordernd er sein kann, und nehme ihren Platz ein, während sie ihn weiter von hinten bearbeitet. Er hat unendlich Power im Bett. Er schafft uns locker beide, bevor er überhaupt kommt. Am Ende meint er: »Wir kennen uns jetzt schon dreizehn Jahre, ich will bei dir kommen!« Süß von ihm, also macht er den Abschluss in mir, worauf ich ein wenig stolz bin.
Hinterher gibt es noch massig Champagner. Es war ein gelungener Abend, rundum.
Ich bin keine Durchschnittsfrau und deshalb hassen mich andere Frauen. Ich bin nicht nur hübsch und schlank, sondern auch noch intelligent und habe Anstand. Das ist selten, gerade in der heutigen Zeit, und dennoch habe ich eine dunkle Seite. In diesem Job lebe ich meine Fantasie aus. Mein Job lebt von dieser Fantasie. Emotional hingegen ist dieser Job ein Tauziehen der Gefühle. Während ich meine Gäste auf Distanz halte, um so die geschäftliche Beziehung zu wahren, steigt mein Bedürfnis nach Nähe in meinem Privatleben gefühlt exponentiell an.
Bei meinem Freund finde ich diese Nähe, denn er ist jünger und Hals über Kopf in mich verliebt. Das heißt nicht, dass ich den Sex mit ihm nicht liebe. Es ist etwas anderes, denn er begehrt nicht nur meinen Körper, sondern mich als Person. Bei ihm komme ich zum Zug: Ich liebe es, den frischen Saft meines Freundes von seiner Eichel zu lecken, die Tropfen an seinem Glied herunterrinnen zu sehen. Zuvor klopfe ich sanft seine Eier, während ich seinen Schwanz in meiner Mundhöhle auf und nieder schiebe. Ich halte die Vorhaut straff zurück, damit sein Penis auf mein Gesicht zeigt. Der Schwanz pulsiert und gibt mit jedem Stoß einen Schwall mehr von seinem weißen Gold preis.