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Vorwort

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Vor Jahren kam eine Patientin zu mir, mit sich selbst uneins, verzweifelt, getrieben durch Handlungen wider dem eigenen Willen, Zwängen unterworfen, die sie weder verstehen noch steuern konnte.

Niemand, der sie erlebte, mochte glauben, dass dieses fröhliche, kapriziöse Energiebündel in einer Not lebte, die es wiederholt an die Grenze der Selbstzerstörung trieb. Andererseits war sie unter gewissen Bedingungen so >obenauf<, dass sie selbst diese Lebensbedrohung in sich nicht wahrhaben wollte. Dazu fand sie noch einen Partner, der ihr über Jahre hinweg mit einer außerordentlichen Stärke immer wieder in liebender Zuwendung über die tiefen Krisen hinweg half.

Durch dieses Buch verstehen wir auch, dass es Verstrickungen gibt, die ein Suchen nach therapeutischer Hilfe trotz großer Bedrängnis verhindern. Ist es für die meisten Menschen an sich schon schwer, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, so liegt in dem mit einem solchen Zustand verbundenen ständigen Wollen und zugleich Nichtwollen, eine weitere Behinderung, nach echten Lösungen zu suchen.

In dem vorliegenden authentischen Bericht der Autorin wird ihre Not, in der eine Hilfe von außen unumgänglich wird, greifbar. Auch wird klar, dass es keineswegs Intelligenz- oder Willensmangel ist, der einen Menschen so lange zögern lässt, den helfenden Weg einzuschlagen.

Wenn im Laufe der Therapie Konturen dieser aus der Tiefe heraus zerreißenden Kräfte immer deutlicher werden, bedarf es nicht nur der Erfahrung eines Therapeuten. Mut und Gewissheit sind gefordert, die er auf den in großen Ängsten schwebenden Patienten übertragen muss. Die Patientin lässt durch ihr Buch jeden miterleben, in welche Verzweifelung sie durch die DeKiD-Arbeit gerät. Gleichzeitig zeigt sie aber sehr lebensnah auf, wie es ebenfalls möglich ist, sich hieraus zu befreien.

In den letzten Jahrzehnten sind Methoden entwickelt worden, die, in DeKiD gebündelt, Wege aufzeigen, die der Patient dann auch unabhängig vom Therapeuten alleine gehen kann, um weitere Reifungsschritte zu machen, d.h. selbstsicherer, ausgeglichener und angstfrei zu werden.

Manchmal stellt sich einige Zeit nach der Therapie heraus, dass noch nicht alle Störkräfte ausgeräumt werden konnten. Dazu müssen nicht, wie bei der Autorin, mehrere Jahre vergehen. Meistens sind dann auch nur wenige Stunden erneuter Arbeit zusammen mit dem Therapeuten erforderlich, um eine weitere Reifungsstufe zu erreichen.

In dem hier im Buch dargestellten Fall ist in harter Arbeit eine Befreiung von herunterziehenden Kräften gelungen, die einen hohen Wert hat. Die Autorin fühlt sich anhaltend so wohl, dass trotz erkennbarer weiterer Möglichkeiten der DEKID-Arbeit, die von der Autorin jetzt erreichte Stufe der Befreiung voll gelebt werden kann.

Bleibt mir noch zu sagen, dass die Autorin in ihrer kecken, lebendigen Art einen Weg der Darstellung schwieriger und sehr persönlicher Vorgänge gefunden hat, der nicht nur spannend zu lesen ist, sondern auch Ernst, Tiefe und Sachkenntnis aufweist. Ein Buch, das anderen helfen könnte, die für sie notwendigen Entschlüsse zu fassen. Dieses Buch ist eine Arbeit geworden, für die ich der Autorin nicht nur meine Anerkennung, sondern auch meinen Dank sagen möchte.

Dr. Klaus Jung

Ohlstadt, Juli 1997

Das Innere Kind in Dir

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