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Birkenweg – 21. Juni 2013

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»Hallo, Frau Nachbarin. Auf dem Weg in die Stadt?»

Marta drehte sich um und erblickte die fiese Fratze von Frau Schappert, ihrer Nachbarin schräg gegenüber.

Sie war tatsächlich auf dem Weg in die Stadt.

Zwar ohne ein konkretes Ziel zu haben, aber genau das fand sie manchmal auch ganz gut. Etwas flanieren, etwas vor den Schaufenstern stehen bleiben und sich zwei, drei Stunden später, mit einem duftenden Brot ihres Lieblingsbäckers und den leckersten Krakauern weit und breit eingedeckt, auf den Weg zurück zu machen.

Beim Erblicken von Frau Schappert erfuhr Martas Vorfreude auf den Tag aber einen leichten Dämpfer. Trotzdem verhielt sie sich wie immer überaus freundlich.

»Guten Morgen, Frau Schappert. Oh ja, ich fahre kurz in die Stadt, um ein paar Besorgungen zu machen. Nichts Großes. Und wie geht es Ihnen? Was macht Ihr Herz?»

»Das Herz! Es pumpt. Es tut, was es soll. Vielleicht nicht mehr so wie vor ein paar Jahrzehnten, aber es pumpt. Mein Arzt sagte mir vor Kurzem, dass ich wohl erhöhten Blutdruck hätte. Aber woher der kommt, konnte er mir nicht sagen.» Vielleicht vom ewigen sich über Andere ärgern und sich in die Angelegenheiten anderer reinstecken?, dachte sich Marta. »Ach, vielleicht kommt das vom Wetter», versuchte sie schnell das Gespräch zu beenden. »Ja ja, vielleicht. Ach, was ich Ihnen noch erzählen wollte: Mir ist gerade Ihr neuer Nachbar begegnet. Ein Syrer, aber das wissen Sie ja wahrscheinlich schon?» Marta nickte. »Da kommt er mir gerade entgegen und marschiert in Richtung Bus, als ich aus der Apotheke komme. Ich habe ihn gleich erkannt, weil ich am Tag zuvor schon bei denen kurz war und mich vorgestellt habe. So, wie man es als gute Nachbarn eben tut, nicht wahr? Also konnte ich ihn auch wiedererkennen und zuordnen. Sonst ist das ja schon schwierig, zu erkennen, wer da wer ist. Ich schaue auf die Uhr, 10 Uhr. Und da frage ich mich: Was macht ein erwachsener Mann an einem Freitag um 10 Uhr, wenn er augenscheinlich nicht arbeitet? Ich fand das sehr suspekt. Und seine Aufmachung war auch nicht sonderlich angemessen. Hose, ein labberiges T-Shirt und so Sandalen. Sah aus, als würde er sich gleich auf die Straße setzen und betteln. Ich habe ihm kurz gewunken und bin dann in seine Richtung gelaufen. Sie wissen ja, dass ich sehr offen bin und immer auf Andere zugehe. Bei ihm habe ich aber erst einmal meine Handtasche zugemacht und sie fest umklammert, man weiß ja nie. Am Ende schubst er mich noch weg und reißt mir die Tasche vom Leib. Oder er lenkt mich ab und greift ins Tascheninnere und schnappt sich meinen Geldbeutel. Nein, nein, diese Tricks kenne ich doch alle aus dem Fernsehen. Enkeltrick, Hütchenspieler, Bettler. Und am Ende fahren sie alle irgendwelche großen Autos und wohnen in Luxuswohnungen, während sie noch Geld vom Staat beziehen. Er, ich glaube, er heißt Ahmad oder Ahmed oder so, hat auch gleich auf meine Tasche geschaut, als ich sie schön zugemacht habe. Gerade noch rechtzeitig, habe ich mir gedacht! Er hat nicht viel gesagt, nur ›Hallo‹ und dann hat er mir noch zugenickt und schnell weggeschaut. Wie herablassend, meinen Sie nicht auch? Dabei war ich so freundlich. Ich habe auch kurz drüber nachgedacht, ob er schüchtern sei, weil er so schnell auf den Boden geschaut hat. Aber das kann ja nicht sein, die sind doch alle so selbstbewusst und von sich überzeugt.» Marta nutzte Frau Schapperts Atempause, um selbst etwas zu sagen. »Also ob ›die alle‹ so sind, kann ich nicht sagen. Ich habe ihn oder seine Familie noch gar nicht gesehen. Geschweige denn gesprochen. Karl sprach davon, dass er wohl auch eine Frau hat? Vielleicht war er gerade auf dem Weg zum Arzt oder so und deswegen nur kurz angebunden. Oder auf dem Weg zum Baumarkt? Und weil er gerade im Haus rumwerkelt, hat er sich nicht umgezogen? Es gibt sicher viele Möglichkeiten. Sie haben sich gestern vorgestellt? Wie lief denn das Gespräch ab?» »Ach, na ja. Also ich bin dort rüber mit einem Brot, weil man das ja zum Einzug schenkt. Salz hatte ich kein Frisches mehr da, aber das ist ja auch egal. Die Geste zählt, nicht wahr? Ich klingele und nach ein paar Minuten macht er mir auf. Und schaut ganz verdattert. Ich versuche also, das Eis zu brechen, halte ihm das Brot hin und stelle mich vor. Ich habe bewusst sehr langsam und deutlich gesprochen, damit er mich versteht. Falls er mich überhaupt versteht, habe ich mir noch dabei gedacht. Das macht man doch so, was? Er schaut auf das Brot, dann auf mich und bedankt sich dann. Bevor er mehr sagen kann, kommt seine Frau die Treppe runter und stellt sich neben ihn. Schaut aber genauso verdattert drein wie er. Ich fange also wieder an und stelle mich vor, deute auf das Brot. Alles wieder schön klar, langsam und deutlich gesprochen. Und dann schaut sie mich noch komischer an. Als ob ich was Falsches gesagt hätte, also wirklich. Auf jeden Fall grinst sie dann so blöde und sagt: ›Vielen Dank für Brot, das ist wirklich sehr freundschaftlich. Ich bin Yara und das ist mein Mann, Ahmed. Wir haben auch einen Sohn, Rakan, der ist aber oben und schlift schon.‹ Also sprechen sie Deutsch, wenn auch nicht fließend, denke ich mir. Das ist ja schon mal gut. Ich habe ihr dann gesagt, dass es ›freundlich‹ und ›schläft‹ heißt und ein Artikel gefehlt hat. Und dann haben sie wieder so verdattert geschaut. Was soll das, das war halt kein richtiger Satz. Kann man doch verbessern, nicht wahr? Sonst lernen die das nie richtig. Na ja, weiter im Text. Ich habe dann gedacht, dass sie mich vielleicht hereinbitten und wir uns im Wohnzimmer weiter unterhalten können. Man muss ja wissen, wer da so in die Nachbarschaft zieht. Aber die beiden haben keine Anstalten gemacht, mich einzuladen. Ich hatte immer gedacht, dass bei denen Gastfreundschaft so großgeschrieben wird, Pustekuchen. Ich habe dann etwas an den beiden vorbei in den Flur geschaut. Der war über und über mit Kisten und sonstigem Kram voll! Die Garderobe von den Kisselbachs war auch noch zu sehen, voll mit irgendwelchen Klamotten behangen. Da habe ich dann für mich entschieden, dass ich in so einen Sauhaufen gar nicht möchte. Bei mir ist ja immer aufgeräumt und so mag ich es auch bei anderen. Bevor ich mich dann verabschiedet habe, wollte ich noch einen guten Hinweis geben. ›Hier sieht es ja aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte‹, habe ich den beiden gesagt und dabei gelacht. ›Das wäre noch etwas, was sie hier lernen müssten, denn es kann ja immer mal vorkommen, dass Nachbarn unangekündigt vorbeischauen. Und dann wäre es doch besser, wenn man in ein aufgeräumtes Haus käme.‹ Da haben sie noch verdatterter geschaut, als ob sie nichts von dem, was ich erzählt hatte, verstanden hätten. Also habe noch in den Flur gezeigt und ›Bumm, Bombe‹ gerufen. Die Frau ist dann sofort ins Haus gerannt. Er hat sich für das Brot bedankt und schnell die Tür geschlossen. Ohne Tschüss zu sagen oder sonst was. Ist das nun komisch oder was?» Marta wusste gar nicht, bei welcher ignoranten Aussage von Frau Schappert sie beginnen sollte. Sie entschied sich aber doch eher für ein subtileres Vorgehen. »Ach herrje, das klingt ja schrecklich. Ich nehme an, dass sie das Sprichwort nicht kennen? Und wenn das Syrer sind, haben sie vielleicht Erfahrungen mit echten Bomben gemacht. Kann das sein, dass sie das am Ende vielleicht so aus der Bahn geworfen hat?» So viel Kritik, wenn auch subtiler verpackt, war für Marta gar nicht üblich. Die schiere Ignoranz von Frau Schapperts abendlichem Überfall schien sie aber doch mehr als sonst mitzunehmen. »Ach was, das sagt man doch so. Ich habe ja keine echte Bombe reingeworfen, das muss denen doch klar sein. Es sah ja aus, als ob das jemand anderes vorher schon gemacht hatte.» Marta musste sehr an sich halten, nicht mit dem Kopf zu schütteln oder ein verärgertes Gesicht aufzusetzen. »Meinen Sie nicht, dass das noch vom Einzug so ausgesehen hat? Dass sie vielleicht noch nicht die Zeit gehabt hatten, alle übrigen Kisten und so weiter in den Keller zu packen? Wenn die Möbel von den Kisselbachs noch drin sind, muss man ja vielleicht auch noch etwas entrümpeln, bevor man alles einrichten kann? Ich weiß nicht, was die Laura damals alles aus dem Haus mitgenommen hat, als ihre Eltern gestorben sind.» Frau Schapperts Augen verengten sich, als sie ihren eigenen Denkfehler erkannte, sich diesen aber nicht öffentlich eingestehen wollte. »Ja, das mag sein. Aber vielleicht auch nicht. Ordnung ist das halbe Leben und es kann nicht schaden, bereits beim Einzug etwas strukturierter vorzugehen. Vor allem nicht, wenn man nicht von hier ist und sicher einen guten Eindruck auf andere Leute machen möchte. Bei Ihnen ist ja auch immer aufgeräumt gewesen, nicht wahr? Ich war zwar schon lange nicht mehr bei Ihnen zu Gast, aber ich habe es noch positiv in Erinnerung. Aber egal, schauen wir mal, wie die sich so verhalten. Da müssen wir alle ein wachsames Auge darauf werfen, dass die Gegend nicht verkommt.» Martas Herz begann, schneller zu pumpen. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich und sie empfand ein großes Unbehagen, nun noch länger mit Frau Schappert zu sprechen. Daher entschied sie sich für die Flucht nach vorn. »Ja, natürlich. Ordnung ist sehr wichtig. Ich muss jetzt leider zum Bus, sonst muss ich die 34 nehmen und die fährt ja nochmal die Extrarunde über das Neubaugebiet. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, wir sprechen uns sicherlich bald wieder. Einen schönen Tag noch, Frau Schappert!« »Schon recht. Auf Wiedersehen, Frau Nachbarin.« Damit verabschiedeten sich die beiden Damen und gingen in entgegengesetzte Richtungen. Puh, das war ja echt unangenehm. So ein blödes Gerede ... aber was hat mich am Ende denn so wütend gemacht? Als der Bus losfuhr, fiel es Marta auf. Und während der Bus um die Ecke bog, kullerte ihr eine Träne die Wange herunter.

Sepp hatte sich, noch bevor Marta zum Bus gegangen war, in den Garten begeben. Die Tomaten waren zwar schon eingepflanzt, aber es gab noch genug zu tun. Die Erde musste für den Mangold, die rote Beete und die Radieschen vorbereitet werden.

Außerdem musste er zwei abgestorbene Thujas entfernen. Das würde ihn in seinem Alter viel Kraft und Zeit kosten, aber er lebte gemäß des Mottos Wer rastet, der rostet. Also machte er sich an die Arbeit. Er trieb die Hacke in den Boden, um das Erdreich um das frisch gewachsene Unkraut aufzulockern. Marta würde sich später hinzugesellen, ihre Ritsche hinstellen und das schon herausgezogene Unkraut aufklauben. Nachdem das aber erst nach ihrer Rückkehr und dem Mittagessen der Fall sein würde, widmete er sich nun zunächst den Thujas. Dazu schnitt er die vertrockneten Äste ab und warf sie in die bereitgestellten Behälter für Gartenabfall. Lorenz würde sie dann später zum Friedhof fahren, zur Annahmestelle für Gartenabfälle. Dort konnte man sich im Gegenzug frische Erde mitnehmen. Ein guter Deal, wie er fand. Er hatte gerade die ersten Äste abgeschnitten und war vertieft darin, die Erde um die Wurzeln herum auszuheben, da vernahm er Geräusche. War das ein Vogel? Es hörte sich sehr schön an, aber auch ein wenig klagend. »Um Gottes Willen, ich hoffe, ich habe jetzt kein Nest zerstört? Aber wo sollte denn in dem kaputten Baum etwas nisten, das hätte ich doch gesehen. Was ist das dann?« Sepp legte die Baumschere weg, streifte sich die trockenen Ästchen von Kopf und Schultern und hörte nun genauer hin. Er vernahm nun einzelne Wörter. Zwar verstand er nichts, aber er erkannte, dass das unmöglich ein Vogel sein konnte. Ist das vielleicht ein Papagei oder so ein ... ein Beo? Aber wieso sollten solche Vögel hier sein? Wild schon gar nicht und in der Nachbarschaft hat auch niemand so einen Vogel. Moment, vielleicht haben die neuen Nachbarn ja einen mitgebracht?Je länger Sepp lauschte, desto sicherer war er, dass der Gesang nicht von einem Tier kommen könnte. Er meinte auch, im Hintergrund eine Gitarre oder etwas Ähnliches zu hören. Er ging also näher an den Zaun und bog die noch intakten Thuja-Äste zur Seite. Die Veranda bei den neuen Nachbarn stand offen, allerdings war niemand darauf zu sehen. Zu hören war der Gesang nun aber deutlich besser, die Thujahecke schien eine gute Geräuschisolierung zu sein. Das muss die Nachbarin sein. Mein lieber Scholli, das klingt wirklich schön. Syrien, newahrnein? Ist das dann Arabisch, was sie singt? Egal, es klingt gut. Und ich habe zuerst an einen Vogel gedacht. Du bist der mit dem Vogel, dachte sich Sepp. Das Lied schien ewig zu gehen, zumindest hatte Sepp das Gefühl, dass er schon sehr lange in der Hecke stand und bewegungslos zuhörte. Untermalt wurde ihr Gesang von einer Gitarre oder einer Zitter oder etwas Ähnlichem. Ob sie das Instrument spielte oder ob es vom Band kam, erkannte Sepp nicht. Er konnte von seiner Position aus nicht direkt ins Haus schauen. Die Nachbarin stimmte noch zwei weitere Lieder an. Heiterkeit und pure Melancholie wechselten sich dabei ab. Sepp war richtig mitgerissen. Mittlerweile stand er schon eine knappe halbe Stunde im Gebüsch und lauschte und verlor sich in seinen Gedanken. Dann, nach dem dritten Lied, war minutenlang nichts zu hören. Sepp kam wieder ins Hier und Jetzt zurück und besann sich seiner Aufgaben im Garten. Oh weh, ich habe noch so viel zu tun, bevor es Essen gibt! Er wollte aber nicht undankbar erscheinen, denn er hatte den Ausflug in eine für ihn bislang fremde Welt sehr genossen. Also begann er, zu klatschen. Keine dreißig Sekunden später trat die Nachbarin vorsichtig auf die Veranda und schaute sich um, woher das Geräusch kam. Als sie Sepp erblickte, wie er in der Thujahecke an ihrem Zaun stand, zu ihr schaute und klatschte und ihr dann noch einen nach oben gerichteten Daumen zeigte, erschrak sie, errötete und sprang ins Haus zurück. Mit einem Zug schob sie die Verandatür zu und ließ Sepp klatschend zurück. Ihr Verhalten hatte ihn irritiert, weswegen er schließlich seinen Applaus beendete. Sowas komisches. Habe ich etwas falsch gemacht? Wieso war sie denn so erschrocken, ich habe doch nur geklatscht? Sehr komisch. Sepp kratzte sich am Kopf und besann sich schnell wieder seiner eigentlichen Aufgabe. Er kappte schnell die restlichen Äste und beschloss, später Lorenz für die richtig schweren Aufgaben – den Stamm durchsägen und die Wurzel ausheben – einzubinden. Wieso war sie so schreckhaft? Hätte ich mich vielleicht erstmal vorstellen sollen? Aber das ist doch doof: Sie singt und ich schlappe rüber und sage: Hallo, ich bin der Sepp. Was singen Sie denn da Feines? Vielleicht darf sie auch mit keinen anderen Männern sprechen? Aber gut, gesprochen habe ich ja auch nicht, nur geklatscht. Egal, ich muss mich jetzt umziehen, sowas Blödes. Während Sepp im Schlafzimmer ein frisches Hemd anzog, kam Marta gerade durch die Haustür. Sie hatte doch etwas länger als geplant in der Stadt verbracht und musste sich nun etwas mit dem Mittagessen sputen. Gut, dass wir nur eine kalte Platte machen und heute Abend dann richtig kochen, dann komme ich jetzt nicht in die Bredouille. Marta wäre eigentlich viel früher daheim gewesen, wenn sie direkt zum Metzger gegangen wäre. Stattdessen hatte sie sich für etwas mehr als eine halbe Stunde auf eine Parkbank gesetzt und über ihre Begegnung mit Frau Schappert nachgedacht. Sie war traurig gewesen und auch etwas wütend. Aber eigentlich hätte sie darüberstehen müssen. Das ist doch alles Blödsinn, was diese ahle Gake von sich gibt. Seit vierzig Jahren hast du von dieser Frau nichts Gescheites gehört und trotzdem kann sie dich noch ärgern. Das muss aufhören. Damit hatte Marta aufgehört, Trübsal zu blasen und stattdessen noch für ein paar Minuten die Stille im Park genossen. Abseits von ein paar Spaziergängern mit ihren Hunden waren ihr nur zwei Eichhörnchen und eine Blaumeise begegnet. Hier konnte sie ordentlich durchatmen.

»Danke nochmal fürs Abholen, Schatz. Der Busfahrer hätte doch sehen müssen, dass ich angerannt komme, wieso fährt der dann einfach los? Die Stunde mehr warten hätte ich jetzt nicht wollen.«

Paula war am Morgen ebenfalls mit dem Bus in die Stadt gefahren. Da sie aber gleich um 8 Uhr morgens einen Arzttermin gehabt hatte, konnte sie nicht zusammen mit ihrer Mutter fahren.

Nach dem Arzt hatte sie noch einen kurzen Stopp im Drogeriemarkt eingelegt und sich dadurch leicht am Busbahnhof verspätet.

Der Bus stand zwar noch da und die Türen waren geöffnet. Gerade als Paula aber die Plattform betrat, schlossen sie sich.

Alles Rufen und mit den Armen winken hatte nichts geholfen. Der Busfahrer setzte die Hydraulik in Bewegung und fuhr los. Er hinterließ eine leicht schwitzende, genervte Paula auf dem Abfahrtssteig.

»Alles gut, Paula. Ich war ja eh noch im Getränkemarkt, von dort ist es ja fast kein Umweg. Ist echt blöd, dass der einfach weggefahren ist. Der war wahrscheinlich schon verspätet, sonst hätte er sicher noch eine Minute warten können. Wie lief‘s denn?«

»Ach ja, alles gut soweit. Er hat halt das Übliche gesagt: ich soll mich etwas mehr bewegen, ich soll mehr auf eine gesunde Ernährung achten und ich soll weniger trinken. Das ist doch auch immer das Gleiche! Wobei, ganz zum Schluss war es noch seltsam: er hat mir empfohlen, dass ich mir ein Hobby suche. Irgendwas, was mich erfüllt und was mir Freude bereitet. Ich habe dann kurz überlegt, ob ich bei meinem Hausarzt oder doch beim Psychiater nebenan gelandet bin. Aber nun gut. Ich habe ihn dann gefragt, was er mir da empfehlen könnte.«

»Und? Was hat er dir empfohlen?«

Lorenz interessierte die Antwort sehr. Die beiden waren nun knapp dreißig Jahre verheiratet und seine Frau hatte seines Wissens nie ein Hobby gehabt. Vielleicht in ihrer Jugend, das wusste er nicht oder nicht mehr. Aber seitdem sie verheiratet waren, hatte sie weder einen Sport ausgeübt noch sich künstlerisch oder sozial betätigt.

Lorenz war seiner Frau da nicht unähnlich, wobei er sich zumindest ab und an mit seiner Kamera in die Natur begab und drauf losknipste.

»Na, das ist ja das Blöde. Er hat mir gesagt, dass er da gar nichts empfehlen kann, weil jeder Mensch anders sei.

Ich soll mal in mich reinhören und dann mal was ausprobieren.«

»Das klingt doch eigentlich ganz gut. Machst du es?«

Lorenz war jetzt noch neugieriger geworden, was Paula sich hier vorstellen könnte.

Ihm fiel beileibe nichts auf die Schnelle ein, was er mit seiner Frau in Verbindung bringen konnte.

»Ach, ich weiß auch nicht. Ja, vielleicht. Reinhören klingt gut und ausprobieren auch. Damit mache ich sicher nichts falsch. Aber ich kann mir erst was überlegen, wenn ich mal einen ruhigen Moment habe. Vielleicht am Wochenende. Das läuft mir ja nicht weg.«

Paula hatte eigentlich keine allzu große Lust, in sich reinzuhören.

Sie wusste aber insgeheim, dass der Arzt recht hatte und sie definitiv mal eine Art von Ausgleich bräuchte.

Ihr Beruf, ihre Kinder, ihr Mann, ihre Eltern, sie alle wollten irgendetwas von ihr. Und sicher gaben sie ihr auch Vieles zurück.

Aber etwas fehlte. Sie wusste nur nicht, was das konkret war.

Ist ja nichts Akutes, ich denke mal drüber nach.

Die beiden fuhren gerade in den Wendehammer, als ein Ball von rechts auf die Straße kullerte und ein Kind hinterhersprang. Es war Rakan, der den wegrollenden Ball fokussierte und dabei alles andere auszublenden schien. Nur ein schnelles und beherztes Bremsen von Lorenz führte dazu, dass niemand Schaden nahm.

Rakan war so darauf konzentriert, den Ball einzuholen, dass er wohl nicht einmal das Quietschen der Reifen hörte. Paula hatte laut aufgeschrien und sich die Hände vor die Augen gehalten. Als sie sah, dass alles in Ordnung war, senkte sie ihre Hände wieder und schaute zu ihrem Mann.

Lorenz sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Auto und brüllte ihn an: »Bist du verrückt? Das hätte schieflaufen können. Ich hätte dich beinahe überfahren! Oder zumindest angefahren! Du musst deine Augen aufmachen, wenn du auf die Straße rennst. Beziehungsweise rennt man gar nicht auf eine Straße, vor allem nicht für so einen ... beschissenen Ball! Was hast du dir dabei gedacht?«

Lorenz war außer sich. Er war normalerweise sehr friedfertig und konnte niemandem etwas zuleide tun. Und auch jetzt kam seine Rage nur daher, weil er sich das Schlimmste ausgemalt hatte.

Ein Kind überfahren. Tot. Ein Kind angefahren. Bein amputiert. Dem Kind ausgewichen und mit der Beifahrerseite in den Lampenpfahl gefahren. Paula tot.

Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich vorgestellt, wie sein Leben und das anderer Beteiligter durch so eine Lappalie zerstört worden wäre.

Rakan, der von Lorenz Bremsmanöver nichts mitbekommen hatte, schaute irritiert zum Auto. Er verstand noch nicht alle deutschen Wörter und schon gar nicht, wenn sie sehr schnell und sehr laut gebrüllt wurden.

Was er stattdessen mitbekam, war eine erschrocken dreinblickende Beifahrerin und einen Autofahrer, der mit einem verzogenen, bösen Gesicht auf ihn einredete.

»Shu?« Er verstand nicht, welches Chaos seine unbedachte Aktion hätte anrichten können. Aber die Menge an Emotionen, die auf ihn einprasselte, machte sich schon leicht bemerkbar. Als der Mann aufhörte, zu brüllen, erkannte er zunächst ihn und dann die Frau im Auto. Es waren die beiden Nachbarn, in deren Garten er gestern nur seinen Ball holen wollte. Und wo er dann sehr unfreundlich von dem Mann – Lurens? – behandelt wurde. Seinen Ball hatte er später in der Einfahrt wiedergefunden, wahrscheinlich hatten sie ihn hinübergeworfen. Warum brüllt er mich an? War er ein böser Mann? Rakans Augen füllten sich mit Tränen, allerdings empfand er es auch gleichzeitig als ungerecht, so angebrüllt zu werden. Selbst sein Vater hatte ihn noch nie so angebrüllt und der hätte zumindest das Recht dazu gehabt. Es platzte aus ihm heraus. »Aschloch!«, rief Rakan mit gebrochener Stimme und rannte am Auto vorbei in die Einfahrt seines Hauses, wo er schließlich verschwand. Seinen Ball ließ er im Wendehammer liegen. Lorenz drehte sich in Richtung Einfahrt. Dann schaute er zum Ball, blickte zurück zu Paula im Auto und machte eine fragende Geste. Schließlich schaute er noch einmal zum Nachbarhaus, bevor er zum Auto zurückging und die Fahrertür öffnete. »Was sollte das denn nun schon wieder?« Lorenz stand verdutzt da. Er hatte sich mittlerweile zwar wieder beruhigt, da glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen war. Rakans Reaktion hatte ihn aber wieder zum Kochen gebracht. »Also dieser kleine Pimpf, ... Hast du das eben gehört, Paula? Wie er mich genannt hat? So nicht. Ich werde mir mal seinen Vater vorknöpfen, wenn ich ihn sehe.« »Lorenz, steig bitte wieder ein und lass uns daheim darüber sprechen. Ich habe es auch gehört, ja. Aber vielleicht weiß der Kleine gar nicht, was er gesagt hat? Er spricht ja wohl nicht wirklich fließend Deutsch, siehe gestern. Komm, ich möchte jetzt hier nicht im Wendehammer blöd rumstehen, wenn alle Nachbarn uns sehen können.« Lorenz schnaubte noch kurz, stieg in den Wagen und fuhr die kurze Strecke mit sehr geringer Geschwindigkeit in die Einfahrt ihres Zuhauses. Während Paula gleich im Haus verschwand, lief Lorenz noch zum Wendehammer zurück, um den Ball zu holen. Damit der Junge nicht wieder auf die Straße rennt und es am Ende sehr viel Leid gibt, dachte sich Lorenz. Rakan beobachtete hinter dem Vorhang im ersten Stock, wie Lorenz seinen Ball aufhob und mit sich mitnahm. Damit ich nicht mehr spielen kann und Freude im Leben habe, dachte er sich. Doch in der Einfahrt blieb Lorenz stehen, betrachtete den Ball und warf ihn erneut über den Zaun auf das Nachbargrundstück. Rakans Laune änderte sich schlagartig und er verstand. Dann sprach er leise: »Danke, Lurens.«

»Tut mir leid, das nächste Mal kann ich Sie so nicht mitnehmen, Gesetz ist Gesetz. Machen Sie es gut!«

»Tamam. Danke!« Ahmed verließ den Bus und bog nach links, an der Apotheke vorbei Richtung Birkenweg. In seiner linken Hand hielt er ein dickes Seilende, das andere Ende war um den Kopf einer Ziege gewickelt. Sie lief weitgehend selbstständig mit. Nur an Stellen am Gehsteig, an denen Grasbüschel wuchsen, hielt sie kurz an, um sich daran zu schaffen zu machen. Ahmed wartete dann kurz, zog leicht am Seil und ging weiter in Richtung Zuhause. Du wirst uns in mehrfacher Sicht helfen, dachte er sich und warf einen Blick auf seinen Neuerwerb. Es hatte knapp zehn Minuten gedauert, den Busfahrer von seinem Vorhaben, die Ziege im Bus zu transportieren, zu überzeugen. Am Ende hatte eine Mischung aus guter Argumentation, Tränen und fünf von der sich abzeichnenden Verspätung genervten Mitfahrern geholfen und Ahmed konnte mit seiner Ziege einsteigen. Yara wird mächtig stolz auf mich sein und Rakan freut sich sicher sehr über sie. Er wollte sie gleich an der großen Birke hinten anbinden und dann damit beginnen, den Schuppen hinten zu einem kleinen Stall umzufunktionieren. Während er lief, betrachtete er die Straße, in der seine Familie nun wohnen würde. Sehr viele Nachbarn hatten sie bislang nicht gesehen und die, die sie schon kennengelernt hatten, waren allesamt schräg drauf. Was war das für eine Aktion von der Nachbarin gegenüber? Sie hatte ein Brot vorbeigebracht und sehr neugierig in unser Haus geschaut. Und dann hat sie Yara korrigiert und mit dieser Bombengeschichte verschreckt. Hat sie das extra gemacht? Ob alle Deutschen so sind?, fragte er sich, als er am Haus von Frau Schappert vorbeiging. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich der Vorhang an einem Fenster bewegte. War es geöffnet und der Wind bewegte den Vorhang? Nein, es war geschlossen. Stand die Nachbarin etwa dahinter und beobachtete ihn? Wenn das der Fall war: Wie lange hatte sie wohl ausgeharrt und gewartet, bis ich zurückkomme? Sehr schräg. Ahmed beschleunigte seinen Schritt, überquerte die Straße und betrat seine Einfahrt durch das ungeölte, quietschende Tor. Nun denn, vergiss die Frau, es gibt Arbeit zu tun. »Es gibt Ess-en!«, rief Marta ins Treppenhaus. »Bringt bitte euer Salatbesteck mit, unseres ist noch in der Spülmaschine.« »Ist gut, Mama!«, rief Paula und machte im Treppenhaus kehrt, um das gewünschte Utensil zu holen. Mindestens einmal am Tag saß die Familie zusammen, um zu essen. Wenn es mittags nicht klappte, verlegte man das Beisammensein eben auf den Abend. Marta hatte Königsberger Klopse gemacht, die Leibspeise von allen vieren. Dazu gab es Petersilienkartoffeln und, wer mochte, Brot zum Tunken der übrigen Soße. Lorenz saß als Erster am Tisch. Unmittelbar danach folgten Sepp und Marta. Es roch köstlich. Paula kam zwei Minuten später, weil sie noch aufgehalten wurde. Sie kam gerade das Treppenhaus heruntergelaufen, als sie durch das Fenster zwei Personen erblickte: Karl stand an Frau Schapperts Gartenzaun und unterhielt sich aufgeregt mit ihr. Sie schaute immer wieder an ihm vorbei zum Haus der Kisselbachs und auch er drehte sich immer wieder dorthin um. Ihre Arme waren in die Hüften gestemmt und er hatte seine verschränkt. Ihre Gesichter sahen angestrengt und fies aus, außerdem schüttelte der eine den Kopf, wenn der andere etwas erzählte. »Na, die haben wieder Spaß am Leben, was?«, schlussfolgerte Paula später ironisch am Esstisch und schloss damit ihre Erzählung ab. Marta war die Erste, die reagierte: »Da haben sich wieder die Richtigen gefunden. Die haben bestimmt geredet. Und fiese Gerüchte in Umlauf gebracht. Das neue Opfer scheinen wohl die neuen Nachbarn sein, was?« Das Gespräch mit Frau Schappert am Morgen hatte sie sehr lange, zu lange, beschäftigt. So eine fiese Person, dachte sie sich und reichte die Schüssel mit den Kartoffeln an Sepp, der beherzt zugriff. Nachdem er sich zwei große Kartoffeln auf den Teller geladen hatte, entgegnete er: »Wobei ... ich weiß nicht, wie es euch geht, aber etwas seltsam sind sie schon, oder? Ich meine damit die neuen Nachbarn ... « »Was, wie kommst du da drauf? Hast du mit ihnen schon geredet, Papa?« Paula griff zum Schöpflöffel und fischte drei Klopse heraus, die sie Lorenz auf den Teller legte. »Geredet nicht, nein. Aber die Frau hat sehr komisch reagiert, obwohl ich nur freundlich sein wollte. Ich stand gerade in den Thujas und habe sie singen gehört. Also habe ich ihr applaudiert. Und als sie mich dann gesehen hat, war sie ganz verschreckt und ist ins Haus gerannt. Ich habe mich schon gefragt, ob sie vielleicht nicht mit anderen Männern als ihrem sprechen darf?« »Ach Sepp, jetzt fängst du auch schon an wie die Schappert. Willst du dich vielleicht zu den beiden am Zaun gesellen? Ich bringe dir dann dein Bier raus, dann kannst du auch noch deine Gerüchte in die Welt setzen. Ich habe heute früh Frau Schappert getroffen und das hat mir gereicht. Die vermutet doch hinter allem und jedem eine Bedrohung für sich und ihr Zuhause. Vielleicht hat die Nachbarin auch einfach nur gedacht, dass da ein alter Spanner rumsteht und deswegen ist sie schnell wieder ins Haus gegangen, hast du daran schon gedacht? Ich meine, wer steht denn im Gebüsch und belauscht seine Nachbarn?« »Daran hatte ich nicht gedacht, das stimmt. Aber ich sehe doch nicht wie ein Spanner aus. Und ich habe sie nicht belauscht!« »Marta, so kritisch habe ich dich ja selten erlebt.« Lorenz zerteilte seine dampfenden Klopse und fügte hinzu: »Ich weiß nicht, irgendwie habe ich auch kein gutes Gefühl bei den Nachbarn. Wir haben den Jungen nun zwei Mal gesehen und beide Male war er sehr ungehobelt. Er hat mich sogar Arschloch genannt, das ist doch unglaublich!« »Also, Lorenz ... du hast ihn aber auch mächtig angeschrien, das darfst du nicht vergessen.« Paula stimmte ihrem Mann grundsätzlich zu. Das Wegschlagen der Hand und der verbale Ausfall vorhin hatten bei ihr auch keinen guten Eindruck hinterlassen. Trotzdem wollte sie sich noch kein Urteil bilden. »Ja, klar habe ich ihn angeschrien, ich hätte ihn ja auch beinahe wegen einer Lappalie überfahren. Und auch noch ganz unverschuldet!« Lorenz umklammerte sein Messer etwas fester und malte sich wieder aus, was alles hätte passieren können. »Nun Kinder, beruhigt euch mal wieder. Mich hat es sowohl genervt, wie Karl über die Nachbarin als auch wie Frau Schappert über den Nachbarn gesprochen haben. Ohne, dass sie mehr als ein Wort mit ihnen gewechselt haben. Frau Schappert hat ihm schon einiges unterstellt, von betteln bis ausrauben war alles dabei. Sie fand es auch komisch, dass er vormittags nicht zu arbeiten scheint. Ich habe gemutmaßt, dass er vielleicht Besorgungen macht. Und siehe da, ich hatte recht: Vorhin habe ich deren quietschendes Einfahrtstor gehört und bin zum Fenster gelaufen. Da kam er gerade zurück und hatte eine Ziege dabei.« »Eine Ziege?«, riefen die drei übrigen unisono. »Ja, eine Ziege. Hört ihr wohl schlecht?« »Am Stück? War sie tot oder lebendig?« Sepp überlegte kurz, welche Antwort ihm lieber wäre. »Lebendig. Sie lief hinter ihm her, an einem Seil.« »Äh und wozu? Als Haustier?« Sepp hatte sich schon für die tote Variante entschieden, schön zart gegrillt, dazu Bauernbrot und Tomatensalat. Aber da ihm weder die tote noch die lebendige Ziege gehörte, waren ihm eigentlich beide Möglichkeiten egal. »Sepp, das weiß ich nicht. Du kannst ja rübergehen und fragen. Ich gebe dir eines meiner Kochbücher mit und du kannst ihm ein paar Gerichte empfehlen.« Schon während Marta ihren Witz aussprach, verzogen sich ihre Mundwinkel nach oben und sie musste glucksen. Auch Sepp musste grinsen und er bekam wieder das Bild von der gegrillten Ziege in den Kopf, die er sich mit dem Nachbarn teilen würde. »Sehr lustig. Schaut, das ist doch wieder seltsam. Wer kauft sich denn eine lebendige Ziege und führt sie Gassi?« Lorenz blickte ungläubig in die Runde. Ihm wäre nicht einmal ein Hund ins Haus gekommen, geschweige denn eine Ziege. «Gassi führen habe ich doch gar nicht gesagt. Also, jetzt lassen wir das ganze Thema und essen, sonst wird alles kalt. Komm Herr Jesu, sei unser Gast und segne uns, was du uns bescheret hast, Amen.« »Amen.« Nachdem auch Marta ihren Teller vollgeladen und zu essen begonnen hatte, stieß Lorenz seine Gabel in den zerteilten Klops, hielt ihn gegen das Licht und blickte geheimnisvoll in die Runde. »Marta, was für ein Fleisch hast du eigentlich heute verwendet?« Alle vier prusteten los und damit war das Gespräch über die neuen Nachbarn beendet.

Wie sieben Jahre Regenwetter

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