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Die Neo-Umma, eine gefährliche Utopie

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Historisch gesehen war die muslimische Gemeinschaft (die Umma) eine Bezugsgröße, um lokal, regional oder national (gegen den westlichen Kolonialismus) zur islamischen Solidarität aufzurufen. Aufgrund der Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten schloss die Umma indessen nie die Gesamtheit der Muslime ein. Die radikalislamistische Bewegung hat das Phantasma einer weltweiten Neo-Umma ins Leben gerufen. Die historische Entwicklung der muslimischen Gesellschaften wird im Begriff der Neo-Umma geleugnet, ihr Ursprung schlicht und einfach auf die Salaf (Gefährten des Propheten) zurückgeführt und in einer Form gepredigt, die Praktiken wie die Sklaverei wieder zum Leben erweckt: Die Jesiden im Irak werden versklavt und ihre Frauen und Töchter verkauft, das Gesetz der Vergeltung (qisas) und das Standrecht werden unter Berufung auf die vermeintliche Transparenz der islamischen Rechtsprechung wieder eingesetzt.

Radikalisierung

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