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Die fast perfekte Illusion
Eine Illusion ist ihrem Wesen nach die Vorspiegelung einer „falschen Tatsache“: In der Illusion ist das, was wahrgenommen wird, keine Tatsache, sondern eine Täuschung, die wie eine Tatsache aussieht.
● 8 Merkmale der Illusion:
1. Eine Illusion kann nicht ewig bestehen. Irgendwann wird sie von der Realität eingeholt und zerstört. In diesem Augenblick ist erkennbar, dass es sich bei der vermeintlichen Tatsache nur um eine Illusion gehandelt hat. Der Betroffene sagt dann: „Ich habe mich getäuscht!“
2. Eine neue Illusion entsteht immer kurz nachdem die vorherige Illusion als Täuschung erkannt wurde.
In der Zeitspanne zwischen der vergangenen alten und der noch nicht aufgebauten neuen Illusion fragen sich die meisten Menschen verzweifelt, wie sie die Ent-Täuschung hätten verhindern können. Wenn sie sich stattdessen fragen würden, wie sie die Illusion hätten verhindern können, kämen sie ihren Projektionen auf die Spur.
3. Eine Illusion wird, solange sie besteht, für die Wirklichkeit gehalten – kein Argument kann ihr etwas anhaben. Sie sieht genauso aus wie eine Tatsache.
4. Solange sie besteht, ist jede Illusion magisch, d. h. sie manifestiert die entsprechende Vorstellung im Außen. Deshalb sieht die Welt genauso aus, wie wir sie uns vorstellen – sie passt sich unseren Illusionen an.
(Die Manifestation von Illusionen ist natürlich ebenfalls nur eine Illusion: Es sieht nur so aus, als ob sich unsere Vorstellungen „da draußen manifestieren“. Auf diese Einsicht müssen wir jedoch noch ein wenig warten.)
5. Wenn sich in einer bestimmten Illusion gegensätzliche Vorstellungen mischen (z. B. Wünsche und Ängste gleichzeitig), wirkt die scheinbare Manifestation kraftlos.
6. Sobald unser Interesse an einer bestimmten Illusion nachlässt, löst sich auch die scheinbare Manifestation wieder auf: Die entsprechenden Lebewesen, Dinge oder Ereignisse verschwinden dann aus unserem Leben.
7. Eine Illusion wird häufig von anderen Menschen als Illusion erkannt – selten jedoch vom Betroffenen.
8. Eine Illusion beweist ihre angebliche Wirklichkeit ununterbrochen selbst, und obwohl all diese vermeintlichen Belege nur weitere Illusionen sind, werden sie vom Betroffenen nicht als solche erkannt, sondern gelten als „unanfechtbare Beweise für die Echtheit des Wahrgenommenen“.
● Jede Wahrnehmung ist eine Illusion.
Dass wir ein bestimmtes Objekt wahrnehmen können (z. B. einen Regenwurm oder uns selbst oder einen Engel), ist kein Beweis dafür, dass dieses Objekt tatsächlich existiert, sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass wir gerade einer Täuschung erliegen.
● Hinter jeder Illusion steckt „etwas anderes“.
Wenn wir eine Illusion betrachten (z. B. einen Kinofilm), dann ist das Geschehen, dem wir zuschauen, dort nicht wirklich vorhanden, sondern etwas anderes: Licht, Farben, Leinwand, Töne.
Auch das, was wir als „die Welt“ wahrnehmen (z. B. zweibeinige Körper, in denen Personen stecken), ist nicht wirklich vorhanden – aber etwas anderes.
● Die Welt im Kopf ist nicht das Leben!
Im Gegensatz zur „Welt“, die eine mental-sensorische Illusion in unserem Kopf ist, bezeichne ich das tatsächlich Vorhandene als „Leben“ oder „Realität“.
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