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2.

Die scheinbare Welt (I)

Bei oberflächlicher Betrachtung sieht es so aus, als ob wir Menschen gemeinsam mit allen anderen Lebewesen in einer einzigen Welt leben, die aus Materie besteht und objektiv erfahrbar ist. Wenn wir genauer hinschauen, erkennen wir, dass es so viele unterschiedliche Welten gibt wie Lebewesen. Jedoch jede dieser Welten wird ausschließlich subjektiv erfahren, und sie alle bestehen lediglich aus Energie.

In Wirklichkeit sind die materiellen Dinge nicht so, wie sie für uns Menschen aussehen. Ein Baum z. B. ist leerer Raum, in dem Energie mit hoher Geschwindigkeit vibriert. Wir aber nehmen den Baum nicht als Energiewirbel wahr, sondern als ein materielles Objekt.

● Unser Weltbild ist eine Illusion.

Wie wir ein äußeres Objekt wahrnehmen, hängt von unseren Sinnesorganen ab und davon, wie deren Informationen in unserem Gehirn verarbeitet werden.

Ein Grashalm ist nicht grün. Er enthält alle Farben des gesamten Spektrums – außer Grün. All seine Farben reflektiert er, und sobald sie in unserem Gehirn ankommen, meldet es uns die fehlende Farbe, und die sehen wir dann: Grün.

Ein Grashalm ist von schillernder Farbenpracht – doch wir sehen ein Grün, das überhaupt nicht vorhanden ist. Genau dasselbe passiert uns mit allen Objekten:

● Wir sehen nicht das, was ist; wir sehen das, was nicht ist.

Unsere Augen erzeugen eine illusionäre Welt. Wenn wir die Augen einer Fliege hätten, würden sie uns eine ganz andere Welt zeigen! Dann würden wir das für die Wirklichkeit halten.

Und ohne Augen wäre für uns nichts zu sehen.

● Wir hören das, was nicht da ist.

Ein Vogel erzeugt in seiner Kehle energetische Vibrationen, die aufgrund der Beschaffenheit unserer Ohren als Schallwellen wahrgenommen werden und im Gehirn zu Tönen mutieren. Daraufhin hören wir ein liebliches Gezwitscher.

Aber jedes Tier, dessen Ohren anders gebaut sind als unsere, hört die Welt völlig anders als wir. Und ohne Ohren gibt es selbstverständlich keine Töne – dann würden wir den Gesang eines Vogels klanglos wahrnehmen: als energetische Schwingung.

Kein Klang ist wirklich vorhanden. Unsere Ohren erzeugen eine illusionäre Welt. Tatsächlich existiert da draußen vollkommene Stille, in der lediglich Energie vibriert.

● Niemand sieht die Welt, wie sie ist …

Alle anderen Lebewesen nehmen die materiellen Dinge anders wahr als wir Menschen. Deshalb ist nicht die Frage, wer die Wirklichkeit so sieht, wie sie ist, oder wer die Welt richtig oder falsch sieht – Lebewesen können die Welt nur falsch sehen!

Das, was als die materielle Welt erlebt wird, ist eine Sinnestäuschung, eine sensorische Illusion.

● … und trotzdem klappt alles bestens!

Obwohl alle Lebewesen die Welt unterschiedlich wahrnehmen und obwohl ihnen allen die Wirklichkeit verborgen bleibt, findet sich erstaunlicherweise jedes Lebewesen gut in der völlig unbekannten Realität zurecht.

Grenzenlose Erleichterung

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