Читать книгу Die Teufelin - Фэй Уэлдон - Страница 9

7

Оглавление

Ach so, verstehe. Ich dachte, ich wäre eine ordentliche Ehefrau, die vorübergehend über die Grenzen des Erträglichen hinaus belastet wurde, aber nein. Er sagt, ich bin eine Teufelin.

Vermutlich hat er recht. Da er sich in dieser Welt so gut zurechtfindet und ich mich so schlecht, muß ich davon ausgehen, daß er recht hat. Ich bin eine Teufelin.

Aber das ist wundervoll! Das muntert auf! Als Teufelin kriegt man sofort einen klaren Kopf. Die Lebensgeister werden wach. Es gibt keine Scham mehr, keine Schuldgefühle, kein ermüdendes Streben danach, gut zu sein. Im Endeffekt existiert nur noch das, was du willst. Und ich kann mir nehmen, was ich will. Ich bin eine Teufelin!

Aber was will ich? Das könnte natürlich ein Problem sein. Schwankendes zögerndes Verhalten in diesem besonderen Punkt können ein Leben lang dauern – was bei den meisten Leuten gewöhnlich auch der Fall ist. Aber das trifft ganz sicher nicht auf weibliche Teufel zu. Die Guten werden von Zweifeln befallen, nicht die Bösen.

Ich will Rache.

Ich will Macht.

Ich will Geld.

Ich will geliebt werden, ohne zurückzulieben.

Ich will dem Haß freien Lauf lassen. Ich will, daß der Haß die Liebe vertreibt, und ich will dem Haß folgen, wohin er mich führt; und dann, wenn ich mit ihm getan habe, was ich will – keine Minute früher –, werde ich ihn beherrschen.

Im Badezimmerspiegel betrachte ich mein Gesicht. Ich möchte irgendeine Äußerung entdecken.

Ich ziehe meine Kleider aus. Nackt stehe ich da. Ich schaue. Ich möchte mich verändern.

Nichts ist unmöglich, nicht für weibliche Teufel.

Streif die Ehefrau ab, die Mutter, suche die Frau, und da kommt die Teufelin zum Vorschein.

Ausgezeichnet!

Glitzer-glitzer. Sind das meine Augen? Sie strahlen so hell, daß sie das ganze Badezimmer erleuchten.

Die Teufelin

Подняться наверх