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Der Tempel des Veiovis und die Arx

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Die südwestliche Ecke des Tabularium macht, wie gesagt, einen Knick, der durch ein älteres, 1939 entdecktes Monument bedingt ist. Bei diesem handelt es sich um den Tempel des Veiovis, einer jugendlichen Unterweltsgottheit. Wir wissen, dass dieser Tempel 192 v. Chr. geweiht wurde, und es ist zudem erkennbar, dass Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. eine erste Erneuerung erfolgte. Das Gebäude, wie es heute steht, wurde später – vermutlich gleichzeitig mit dem Tabularium (78 v. Chr.) – errichtet, und man erkennt, dass es, zweifellos nach dem großen Brand des Jahres 80 n. Chr., an einigen Stellen mit Ziegeln aus der Zeit Domitians ausgebessert wurde. Der Tempel hat eine besondere Form, die der des Tempels der Concordia ähnelt und genau wie jene auf die Enge des zur Verfügung stehenden Raumes zurückzuführen ist: Nach dem Zeugnis Vitruvs (De architectura libri decem [Zehn Bücher über Architektur], IV, 8, 4) wies das Gebäude eine auf einem Travertinpodium errichtete cella auf, die breiter als tief war, sowie einen Pronaos mit vier Säulen, dem eine Freitreppe vorgelagert war. Auf dem Boden des Pronaos ist noch ein kleiner Marmoraltar erkennbar, während die große, im Tempelbereich gefundene Kultstatue, der leider der Kopf und die Hände samt Attributen fehlen, jetzt in einem der angrenzenden Räume aufbewahrt wird.

Der Tempel der Iuno Moneta (d. h. der „Warnerin“ oder „Mahnerin“ Juno), der bedeutendste auf der Arx, scheint erst 343 v. Chr. gegründet worden zu sein. Der Kult ist jedoch mit Sicherheit sehr viel älter, worauf u.a. die im Garten der Aracoeli gefundenen archaischen Terrakotta-Bauteile schließen lassen. Der Tempel ist der Überlieferung zufolge dem Sohn des Camillus zuzuschreiben, der ihn nach einem Sieg über die Aurunker erbaut haben soll. In seiner Nähe wurde später Roms Münzprägestelle errichtet. Darauf also ist die für geprägtes Geld noch heute gebräuchliche Bezeichnung „moneta“ zurückzuführen!

Im kleinen Garten von Santa Maria in Aracoeli, nördlich des Tabularium, sind noch Strukturen von Bauten aus verschiedenen Epochen zu sehen, deren Funktion schwer zu bestimmen ist. Es handelt sich um einen archaischen Mauerrest aus Cappellaccio und um Mauern in opus quadratum aus Fidenae-Tuff und Peperin bzw. in opus caementitium, die ein großes Podium zu bilden scheinen. Man hat vorgeschlagen, diese Strukturen als Reste des Tempels der Iuno Moneta zu deuten. Die ältesten Mauern, aus Cappellaccio, könnten zum Auguraculum gehören, dem mit dem Comitium in Verbindung stehenden augurischen Beobachtungsposten auf der Arx, auf demuralte Zeremonien abgehalten wurden: etwa die rituelle „Inauguration“ des Königs, wie sie im Falle des Numa von Livius und Plutarch beschrieben wird, oder die vom König an den Nonen eines jeden Monats vorgenommenen Opferungen (sacra nonalia in arce) oder auch die für einen Großteil der politischen Aktivitäten der Stadt maßgebenden Handlungen des Augurenkollegiums.

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