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KAPITEL VIER

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IN DEM WIR VOM ALTEN TACE ERFAHREN UND VON SEINEN GESELLEN UND WIE TAUSH SEIN LEBEN BEI IHNEN BEGINNT UND VON DANKO FERUS, DEM ARMEN; DER KLEINE HEILIGE MACHT WELT

Alle in Gaisterştat, und nicht nur sie, hatten vom Alten Tace gehört, aber wenige hatten ihn wirklich gesehen. Was sie jedoch sahen, und das nicht selten, waren dessen Gesellen, die leicht von Weitem zu erkennen waren: Jüngelchen zwischen zehn und achtzehn Jahren mit geschorenen Köpfen und der grauen Kutte des Ordens, an den Füßen trugen sie von eigener Hand gefertigte Ledersandalen, und zwar winters wie sommers. Sie gingen jeweils zu zweit, zu dritt, selten einfach auf eigene Faust, und immer in wer weiß was für Gedanken versunken, geradezu durch den Ort und holten Essbares ein, an den Mauern sammelten sie Kräuter oder sie gingen zu wohl nicht einmal ihnen selbst bekannten Zielen, die ihnen im Schlaf von ihrem alten Meister eingegeben worden waren. Ich sage das, denn auch ich, lieber Reisender, war in meiner Jugend einer von ihnen, vielmehr, ich war in der Gesandtschaft jenes Tages und trug im Kopf und im Bauch den Wunsch des guten Alten Tace, dass wir ihm den kleinen Taush mitbrächten, von dem man schon allerorts und in jedem Winkel der Welt gehört hatte.

Ich hatte noch zwei Brüder dabei, wir waren aus dem Wald gekommen und nach Gaisterştat hineingelangt und die Leute sahen uns neugierig an und die Mädchen voller Verlangen, denn wir waren eitle und schöne Jungen, die an schwere Arbeit gewöhnt waren und deren Geist sich quälte, aber wir gaben in keinerlei Weise Antwort auf die vorlauten Rufe, denn im Schlaf hatten wir den strengen Befehl erhalten, Taush herzubringen und der Frau an seiner Stelle ein Ei dazulassen. Wir kannten die Pläne des Alten nicht und auch wussten wir nicht, was es mit dem Ei auf sich hatte, aber ich hielt es fest an den Bauch gepresst, und sobald die Frau die Türe öffnete, gab ich es ab. Ich weiß auch jetzt noch nicht, was es damit auf sich hatte, aber es ist schon lang verjährt. Und die Frau freute sich, dass ihr Taush seinen Platz gefunden hatte, denn nach all dem Fortlaufen und all dem Stummsein vorher, und jetzt mit all seinen Geschichten, die aus seinem Mund kamen, war Taush doch nie zur Schule geschickt worden. Und die Frau wusste wie alle Mütter von Talpa lui Tapal damals, wenn es der Herrschaft jenseits von Lacrimile lui Tapal je einfiele, mit den Schlachten auch diesseits des Wassers zu beginnen, dann käme ihr Junge nur an der Seite der Brüder davon, dort im Wald.

Der Heilige mit der roten Schnur

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