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SIEBENTES KAPITEL

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Wie unser Stammvater Abram aus Chaldäa auszog und eine Zeit lang

in Chananaea wohnte, welches jetzt Judäa heißt.

1. Abram aber nahm seinen Neffen Lot, den Bruder seiner Gattin Sarra an Kindes statt an, weil er wenig Hoffnung auf Nachkommenschaft hatte, und zog in seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahre auf Gottes Befehl aus Chaldäa nach Chananaea, das er selbst bewohnte und seinen Nachkommen hinterließ. Er besaß einen scharfen Blick, große Überredungsgabe und selten irrende Urteilskraft, und da er auch tugendhaft war und im Ansehen eines weisen Mannes stand, beschloss er, die hergebrachten falschen Ansichten von Gott in richtige umzuwandeln. Daher erklärte er zunächst, dass es nur einen Gott gebe, den Schöpfer aller Dinge, und dass dieser alles, was zum Glücke diene, gewähre, während der Mensch aus eigener Kraft dies nicht erlangen könne. Das schloss er aus den Vorgängen auf dem Lande und dem Meere, an der Sonne und dem Monde, und aus den Veränderungen am Himmelsgewölbe. Denn, so sagte er, läge die Kraft in der Schöpfung selbst, so würde sie auch selbst für ihre Erhaltung sorgen. Dass dies aber nicht der Fall sei, liege auf der Hand. Deshalb trage sie auch nicht aus eigener Kraft zu unserem Nutzen bei, sondern sie sei abhängig von der Macht eines höheren Wesens, dem allein Dank und Ehre gebühre. Als nun darauf die Chaldäer und andere Bewohner Mesopotamiens den Aufruhr gegen ihn schürten, hielt er es für das Beste, auszuwandern, und nahm mit Willen und Hilfe Gottes das Land Chananaea in Besitz. Dort angelangt, errichtete er einen Altar und opferte Gott.

2. Auch Berosus erwähnt unsern Vater Abram, allerdings ohne seinen Namen zu nennen, mit folgenden Worten: »Im zehnten Geschlechte nach der Sintflut gab es bei den Chaldäern einen gerechten und hervorragenden Mann, der in der Himmelskunde erfahren war.« Hekataeus aber gedenkt seiner nicht nur oberflächlich, sondern er hat ein ansehnliches Schriftstück über ihn hinterlassen. Nikolaus von Damaskus sagt im vierten Buche seiner Geschichte also: »Zu Damaskus regierte Abram, der mit einem Heere aus dem oberhalb Babylon gelegenen Lande der Chaldäer dorthin gekommen sein soll. Und nicht lange nachher wanderte er mit seinem Volke von dort wieder aus nach Chananaea, welches jetzt Judäa heißt und wo sich die Seinen stark vermehrten. Hiervon werde ich in einem anderen Buche erzählen.« Abrams Name ist auch jetzt noch im Damaszenerlande berühmt, und man zeigt dort ein Dorf, das nach ihm Abramsheim genannt wird.

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