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DREIZEHNTES KAPITEL

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Von Isak, dem rechtmäßigen Sohne Abrams.

1. Isak wurde von seinem Vater über die Maßen geliebt, sowohl weil er sein einziger (rechtmäßiger) Sohn war, als auch weil er ihm von Gott an der Schwelle seines Alters geschenkt worden war. Diese Zuneigung und Liebe seiner Eltern vermehrte der Knabe selbst noch durch Übung jeglicher Tugend, Gehorsam gegen die Eltern und innige Gottesverehrung. Abram erblickte sein Glück darin, bei seinem Tode den Sohn sorgenfrei zurücklassen zu können, was ihm auch durch Gottes Willen zuteil wurde. Gott aber wollte die Ergebenheit Abrams noch auf die Probe stellen; daher erschien er ihm, zählte ihm alle Wohltaten auf, die er ihm erwiesen, hielt ihm vor, wie er die Feinde in seine Hand gegeben, wie seine Güte ihm zu seinem Glück den Sohn Isak geschenkt, und forderte von ihm, dass er ihm den Isak opfern solle. Und er befahl, ihn auf den Berg Moria zu führen, dort einen Altar zu errichten und den Isak als Brandopfer darzubringen. Denn so werde er seine Frömmigkeit beweisen können, wenn er das, was Gott angenehm und wohlgefällig sei, der Wohlfahrt seines Sohnes vorziehe.

2. Abram aber hielt es für Unrecht, Gott in irgendeiner Sache ungehorsam zu sein, da man ihm vielmehr in jeder Beziehung als dem Geber des Lebens willfahren müsse. Doch verhehlte er der Gattin Gottes Befehl und dass er selbst seinen Sohn schlachten wolle. Ja nicht einmal einem seiner Knechte gab er sein Vorhaben kund, damit er nicht am Opferdienste gehindert würde, und so nahm er den Isak und zwei Knechte nebst einem Esel, der das zum Opfer Nötige trug, und ging auf den Berg zu. Zwei Tage begleiteten ihn die Knechte, am dritten Tage aber, als er den Berg erblickte, ließ er seine Begleitung in der Ebene zurück und kam mit dem Knaben allein auf den Berg, wo später der König David einen Tempel erbaute. Sie trugen aber alles, was zum Opfer gehörte, mit Ausnahme des Opfertieres. Als nun Isak, der fünfundzwanzig Jahre zählte, den Altar herrichtete und zugleich frug, was Abram denn opfern wolle, da doch kein Opfertier da sei, sagte dieser, Gott werde es ihnen gewähren, der den Menschen spenden könne, was ihnen fehle, und nehmen könne, was sie besäßen, wenn sie auf ihn ihr Vertrauen setzten. Er werde ihnen also auch ein Opfertier geben, wenn er an seinem Opfer Gefallen habe.

3. Nachdem nun der Altar errichtet, das Holz darauf gelegt und alles vorbereitet war, redete Abram seinen Sohn also an: »O Sohn, mit tausend Bitten habe ich deine Geburt von Gott erfleht und dich mit größter Sorgfalt erzogen, seit du in dieses Leben eingetreten bist, und ich kannte kein größeres Glück, als dich in deiner Manneskraft zu erblicken und dich bei meinem Tode als Erben meiner Herrschaft zu hinterlassen. Aber weil ich durch Gottes Willen dein Vater geworden bin, und er jetzt von mir fordert, deiner zu entsagen, so ertrage starkmütig deine eigene Opferung. Denn ich trete dich an Gott ab, da er dies zu seiner Ehre verlangt und stets mein gnädiger Helfer und Beschützer gewesen ist. Wie du nicht dem gewöhnlichen Lauf der Dinge gemäß geboren wurdest, so sollst du auch aus dem Leben scheiden auf besondere Weise, nämlich von deinem eigenen Vater Gott, dem Erzeuger aller Dinge, zum Opfer gebracht werden. Hat er dich doch für wert gehalten, dass du nicht durch Krankheit, Krieg oder ein anderes Unglück, wie es den Menschen zuzustoßen pflegt, aus diesem Leben scheidest, sondern dass er deine Seele unter Gebet und feierlichem Opfer aufnehme und bei sich unterbringe. Du wirst deshalb doch der Pfleger und Hüter meines Alters sein, wozu ich dich vornehmlich erzog, indem du durch dein Verdienst Gott an deine Stelle setzest.«

4. Isak aber, edelmütig, da er von einem solchen Vater abstammte, nahm die Rede gutwillig auf und sprach: Er wäre nicht wert geboren zu sein, wenn er nicht dem folgen würde, was Gott und sein Vater über ihn beschlossen hätten, da es doch schon unrecht sei, den Gehorsam zu versagen, wenn sein Vater allein befehlen würde. Darauf trat er zum Altare hin, um sich schlachten zu lassen. Und sicher würde dies auch geschehen sein, wenn Gott es nicht verhindert hätte. Denn er rief Abram beim Namen und hieß ihn von der Tötung seines Sohnes abstehen. Er sei nicht begierig nach Menschenblut und habe auch den Tod Isaks nicht verlangt, um ihn dem Vater, dem er selbst ihn geschenkt, so grausam wieder zu nehmen, sondern er habe ihn nur erproben wollen, ob er ihm auch gehorchen könne, wenn so Schreckliches von ihm verlangt würde. Da er aber nun seine Bereitwilligkeit und Frömmigkeit gesehen habe, so möge er sich an dem erfreuen, was er ihm geschenkt habe. Er werde ihn nicht im Stiche lassen, zumal er ihn immer seiner Fürsorge für würdig gehalten habe. Sein Sohn werde ein hohes Alter erreichen, und nach einem glücklichen Leben werde er seinen wohlgeratenen und rechtmäßigen Kindern eine bedeutende Herrschaft hinterlassen. Auch versprach er ihm, sein Geschlecht solle sich zu vielen und reichen Völkerschaften ausbilden, die ihrer Stammväter und Urheber zu allen Zeiten gedenken würden. Und seine Nachkommen würden das Land Chananaea rühmlich erobern und ihres Glückes wegen von allen anderen beneidet werden. Als Gott so gesprochen hatte, führte er ihnen plötzlich einen Widder zum Opfer zu. Jene aber, die sich wider Erwarten einander wiedergegeben sahen und der Verheißung so großen Glückes teilhaftig geworden waren, umarmten sich gegenseitig, schlachteten das Opfertier und kehrten zu Sarra zurück. Und sie lebten glücklich, da Gott ihnen in allen ihren Unternehmungen gnädig half.

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