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ZEHNTES KAPITEL

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Wie Moyses gegen die Äthiopier Krieg führte.

1. Als nun Moyses auf diese Weise geboren, erzogen und groß geworden war, zeigte er bei einer besonderen Gelegenheit, dass Tapferkeit ihm in hohem Grade eigen war, und dass er der Mann sei, um die Ägypter zu unterdrücken, die geknechteten Hebräer aber aufzurichten. Die Äthiopier nämlich, die den Ägyptern benachbart waren, waren in deren Land eingefallen und hatten geraubt und geplündert. Die Ägypter, darüber erzürnt, beschlossen, ihre Schmach zu rächen, und rüsteten ein Heer gegen sie aus. Jedoch wurden sie geschlagen; ein Teil von ihnen fiel in der Schlacht, der andere zog sich in schmählicher Flucht nach Hause zurück. Die Äthiopier, die es für ein Zeichen von Feigheit hielten, wenn sie nicht ganz Ägypten sich unterjochten, setzten den Fliehenden nach und verwüsteten das Land weithin; und da sie reiche Beute machten, konnten sie es nicht unterlassen, von Tag zu Tag aufs Neue anzugreifen. Weil sie nun die nächsten Gegenden durchstreift hatten, ohne dass sich ihnen jemand zur Wehre setzte, rückten sie bis nach Memphis und ans Meer vor, und keine Stadt konnte ihren Ansturm aushalten. In dieser Bedrängnis nahmen die Ägypter zu Orakeln und Weissagungen ihre Zuflucht. Und da ihnen Gott den Rat gab, sie sollten einen Hebräer zu Hilfe rufen, verlangte der König von seiner Tochter den Moyses, um ihn zum Befehlshaber seiner Truppen zu machen. Diese willigte ein, nachdem er ihr eidlich versprochen hatte, nichts zu Moyses’ Verderben ins Werk zu setzen. Denn sie hielt dafür, dass sie dem Lande damit eine Wohltat erweise, für die ihr Dank gebühre, und warf den Priestern vor, dass sie sich jetzt nicht schämten, dessen Hilfe zu begehren, den wie einen Feind zu töten sie früher geraten hatten.

2. Moyses aber unternahm, da Thermuthis ebenso wie der König ihn darum baten, bereitwillig den Kriegszug, worüber die beiderseitigen Schriftkundigen sich sehr freuten, die der Ägypter, weil sie Gelegenheit zu finden hofften, den Moyses nach Überwindung der Äthiopier mit List aus dem Wege zu räumen, die der Hebräer aber, weil sie unter Führung des siegreichen Moyses aus der Knechtschaft der Ägypter sich freizumachen gedachten. Moyses nun wollte die Feinde überfallen, ehe sie von seiner Ankunft Kunde erhielten, und führte daher seine Truppen nicht am Ufer des Flusses entlang, sondern mehr durch das Innere des Landes dem Feinde entgegen. Hierbei zeigte er seine bewundernswerte Weisheit. Da nämlich der Weg wegen der Menge der Schlangen sehr schwer zu passieren war (denn dieser Landstrich erzeugt dieselben in übergroßer Zahl, darunter auch einige Arten, die sich sonst nirgendwo finden und die sich durch ihre Schädlichkeit und, ihren ungewohnten Anblick sehr von den anderen unterscheiden, ja sogar geflügelte, die nicht nur auf der Erde verborgen schaden, sondern auch aus der Höhe oft plötzlich Unheil bringen), ersann er, um das Heer sicher und ungefährdet weiterführen zu können, folgenden wunderbaren Plan. Er ließ Geflechte aus Papyrusbast in Gestalt von Kästchen anfertigen und führte dieselben, mit Ibissen gefüllt, bei sich. Denn die Schlangen fürchten diese Tiere sehr und fliehen vor ihnen, da sie von ihnen ebenso wie von Hirschen verschlungen werden. Die Ibisse sind übrigens nur wild gegen Schlangen, sonst aber zahm und gutmütig. Doch will ich mich nicht weiter darüber verbreiten, da die Griechen den Ibis wohl kennen. Da nun das Heer in die Gegend kam, die von Schlangen wimmelte, ließ er die Ibisse auf sie los, die mit Wut über sie herfielen und sie unschädlich machten. So vollendete er unangefochten seinen Marsch, überfiel unversehens die Äthiopier, schlug sie und nahm ihnen die Hoffnung auf die Eroberung Ägyptens. Auch griff er ihre Städte an, zerstörte dieselben und richtete unter den Äthiopiern ein großes Blutbad an. Nach diesen glänzenden Kriegstaten des Moyses schreckte das Heer der Ägypter vor keiner Anstrengung mehr zurück, sodass schließlich den Äthiopiern nur die Wahl zwischen Gefangenschaft und gänzlicher Vernichtung blieb. Zuletzt wurden sie nach Saba, der Königsstadt Äthiopiens, zurückgedrängt, die später Kambyses nach seiner Schwester Meroë nannte, und hier belagert. Dieser Platz war aber fast uneinnehmbar, da der Nil rings um ihn floss, und auch noch andere Flüsse, Astapus und Astabora, den Angriff erschwerten. So bildete die Stadt gleichsam eine Insel; außer dem Schutz, den die Flüsse gewährten, hatte sie auch eine starke Ringmauer, und zudem noch große Dämme hinter der Mauer zur Abhaltung von Überschwemmungen, die der Stadt beim Anschwellen der Flüsse drohen. Das alles machte dem Feind, auch wenn er die Flüsse überschritten hatte, die Einnahme der Stadt sehr schwierig. Während nun Moyses darüber verstimmt war, dass sein Heer hier müßig liege (denn der Feind wagte keinen Kampf), begab sich Folgendes. Der König der Äthiopier hatte eine Tochter namens Tharbis. Diese sah, wie Moyses sein Heer an die Stadtmauer führte und selbst tapfer kämpfte, und wunderte sich über das, was er schon ausgedacht und in Angriff genommen hatte, wie er nämlich nicht nur den Ägyptern, die an ihrer Befreiung schon verzweifelten, dieselbe glücklich verschafft, sondern auch die Äthiopier, die bereits ruhmreiche Taten verrichtet, in die äußerste Enge getrieben hatte; und sie wurde von heftiger Liebe zu ihm ergriffen. Und da ihre Neigung von Tag zu Tag größer wurde, schickte sie ihre vertrautesten Diener zu ihm und ließ ihm die Ehe anbieten. Moyses ging hierauf ein unter der Bedingung, dass ihm die Stadt übergeben würde. Und als er einen Eid darauf geleistet, dass er sie zur Ehe nehmen und dass er nach Übergabe der Stadt an dem Vertrage festhalten wolle, schritt man vom Worte zur Tat. Darauf dankte er Gott für die Besiegung der Äthiopier, feierte seine Hochzeit und führte das Heer der Ägypter in die Heimat zurück.

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