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EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL

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Die Schändung der Dina.

1. Jakob kam darauf nach Skenae, wie der Ort noch heute heißt, und von da nach Sikim* im Lande der Chananäer. Und da die Sikimiten diesen Tag festlich begingen, ging Dina, Jakobs einzige Tochter, zur Stadt, um sich den Schmuck der Frauen dieser Gegend anzusehen. Da erblickte sie Sychem, des Königs Emmor Sohn, raubte und schändete sie, und von Liebe zu ihr ergriffen, bat er seinen Vater, ihm das Mädchen zur Ehe zu geben. Dieser willfahrte ihm, ging zu Jakob und ersuchte ihn, seinem Sohne Sychem die Dina zur rechtmäßigen Ehe zu geben. Jakob aber, der weder nein sagen wollte wegen der hohen Würde des Antragstellers, noch auch seine Tochter einem Fremdling vermählen mochte, erbat sich Bedenkzeit, und der König entfernte sich in der Hoffnung, Jakob werde in die Vermählung einwilligen. Alsdann teilte Jakob seinen Söhnen die ihrer Schwester widerfahrene Beleidigung und den Antrag Emmors mit und hieß sie überlegen, was zu tun sei. Die meisten von ihnen schwiegen, ungewiss über das, was man unternehmen solle. Simeon und Levis aber, die rechten Brüder des Mädchens, einigten sich über folgendes Vorgehen. Als die Sikimiten ein Fest feierten und sich beim Mahle vergnügten, überfielen sie zuerst die Wächter und machten dieselben im Schlafe nieder; dann drangen sie in die Stadt, töteten alle Männer, auch den König und seinen Sohn, und verschonten nur die Weiber. Und als sie dies, ohne Vorwissen ihres Vaters, vollführt hatten, brachten sie ihre Schwester wieder zurück.

2. Jakob war erschüttert über dies Beginnen und zürnte deshalb seinen Söhnen. Gott aber erschien ihm, hieß ihn wohlgemut sein und nach Reinigung der Zelte ihm diejenigen Opfer darbringen, die er ihm auf der Reise nach Mesopotamien nach der Traumerscheinung gelobt hatte. Als er nun die Seinen durch ein Sühnopfer gereinigt, stieß er auf die Götzenbilder Labans, die Rachel ohne sein Vorwissen mitgenommen hatte, und er vergrub sie bei Sikim unter einer Eiche. Dann zog er von da weg und opferte bei Bethel, wo er die Traumerscheinung gesehen hatte, als er nach Mesopotamien reiste.

3. Als er auch von hier fort- und nach Ephratana gezogen war, starb ihm die Rachel infolge einer Geburt, und er bestattete sie. Ihr allein von seinen Verwandten wurde die Ehre der Beisetzung in Chebron nicht zuteil. Jakob trauerte sehr um sie und nannte den Sohn, den sie geboren, Benjamin, weil die Mutter durch ihn so gelitten hatte. Jakob hatte also im ganzen zwölf Söhne und eine Tochter. Von den Söhnen waren acht rechtmäßige, sechs von der Lia und zwei von der Rachel; vier stammten von den Mägden, von jeder zwei. Ihre Namen habe ich bereits oben erwähnt.

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