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SECHZEHNTES KAPITEL

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Wie Isak die Rebekka heiratete.

1. Als Isak etwa vierzig Jahre alt war, beschloss Abram, ihm die Rebekka, seines Bruders Nachor Enkelin, zum Weibe zu geben, und schickte als Brautwerber seinen ältesten Knecht ab, nachdem er ihn unter strengem Eide verpflichtet hatte. Das geschah so: Sie legten einander die Hände auf die Oberschenkel und riefen Gott zum Zeugen ihrer zukünftigen Handlungen an. Auch gab er ihm Geschenke für seine dortigen Freunde mit, die daselbst selten oder gar nicht vorhanden waren und deshalb besonders geschätzt wurden. Der Knecht aber brauchte zur Reise eine lange Zeit, da der Weg durch Mesopotamien im Winter wegen des vielen Kotes, im Sommer wegen Mangels an Wasser beschwerlich war. Auch machten Straßenräuber, denen der Reisende nur bei äußerster Vorsicht entgehen konnte, die Gegend unsicher. Endlich kam er aber zur Stadt Charra. In deren Weichbild traf er mehrere Jungfrauen, die Wasser holen gingen, und er bat Gott, er möge ihn die Rebekka (wegen deren Werbung ihn Abram gesandt hatte) unter den Mädchen finden lassen, wenn die Schließung der Ehe ihm wohlgefällig sei. Er möge ihn dieselbe daran erkennen lassen, dass sie ihm auf seine Bitten einen Trunk gewähre, während die anderen ihm denselben verweigern würden.

2. In dieser Absicht näherte er sich dem Brunnen und bat die Jungfrauen, sie möchten ihm zu trinken geben. Als diese ihm aber die Bitte abschlugen, da sie das Wasser selbst brauchten, um es nach Hause zu tragen (denn das Wasser war mühsam zu schöpfen), tadelte eine von ihnen sie wegen ihrer Unfreundlichkeit gegen den Fremdling und fragte sie, was sie denn ihren Mitmenschen eigentlich mitteilen wollten, wenn sie nicht einmal Wasser hergäben. Und sie erfüllte freundlich seinen Wunsch. Daraus schöpfte jener gute Hoffnung; um sie aber noch besser kennen zu lernen, lobte er ihr gütiges Benehmen und dass sie sich nicht weigere, mit eigener Mühe Durstigen behilflich zu sein. Dann erkundigte er sich nach ihren Eltern, wünschte ihnen Glück zu einer solchen Tochter und dass sie dieselbe mit einem rechtschaffenen Manne verloben möchten, auf dass sie ihm eheliche Kinder gebäre. Die Jungfrau aber verweigerte ihm die Antwort nicht, sondern tat ihm auf sein Verlangen ihre Herkunft kund. »Ich heiße Rebekka«, sagte sie; »mein Vater war Bathuel, doch ist er schon tot, und mein Bruder Laban verwaltet mit meiner Mutter das Hauswesen und beschützt meine Jungfrauschaft.« Darüber freute sich der Knecht und schloss daraus, dass Gott offenbar auf der Reise sein Beschützer gewesen. Dann zog er ein Halsband hervor und andere Zierraten, mit denen Jungfrauen sich zu schmücken pflegen, und bot sie ihr an als Belohnung für den Trunk und als Zeichen seiner Hochachtung; es sei billig, dass sie so belohnt werde, da sie so viele Mädchen an Güte übertreffe. Zugleich bat er, bei den Ihrigen einkehren zu dürfen, da die Nacht ihn an der Weiterreise hindern würde; auch führe er weibliche Putzgegenstände von hohem Werte bei sich, die er nirgends sicherer unterbringen könne als bei Leuten, wie sie sei. Er fügte hinzu, dass er wohl auf die Menschenfreundlichkeit und Zugänglichkeit ihrer Mutter und ihres Bruders aus ihrem eigenen schicklichen Benehmen schließen dürfe; auch werde er ihnen nicht lästig fallen, vielmehr für die Beherbergung zahlen und auf seine eigenen Kosten leben. Das Mädchen dankte ihm für seine gute Meinung von der Freundlichkeit ihrer Angehörigen; diese seien aber nicht geizig, wie er meine, denn er werde alles unentgeltlich erhalten. Doch wolle sie ihrem Bruder Laban erst Mitteilung machen, und wenn dieser zusage, wolle sie ihn einführen.

3. Als dieses geschehen und er als Gast eingeführt war, nahmen Labans Knechte seine Kamele zur Besorgung; ihn selbst aber führte Laban zu Tische. Und nach der Mahlzeit sprach er also zu Laban und seiner Mutter: »Abram ist der Sohn des Tharrus und euer Verwandter; denn Nachor, o edle Frau, der Großvater deiner Kinder, ist Abrams Bruder und hatte denselben Vater und dieselbe Mutter. Dieser Abram schickt mich hierher, um für seinen rechtmäßigen Sohn, den einzigen Erben seiner Güter, die Hand dieser Jungfrau zu begehren. Wohl hätte er aus den Weibern jenes Landes ein sehr reiches auswählen können; doch wollte er das nicht, sondern aus Verehrung für sein eigenes Geschlecht wünscht er aus diesem ein Weib für seinen Sohn. Dieses sein Vorhaben bitte ich zu begünstigen, denn durch Gottes gnädige Fügung habe ich sowohl eine glückliche Reise zurückgelegt als auch dieses Mädchen und euer Haus gefunden. Als ich nämlich in die Nähe der Stadt gekommen, sah ich mehrere Jungfrauen zum Brunnen gehen. Da flehte ich zu Gott, dass ich diese hier treffen möchte, was denn auch geschah. Daher wollet auch ihr diese von Gott beschlossene Ehe gutheißen und den Abram, der mich mit so großer Sorgfalt hierher geschickt, durch Überlassung der Tochter ehren.« Da ihnen nun der Antrag ehrenvoll und angenehm erschien und sie den Willen Gottes erkannten, so schickten sie die Tochter unter den erbetenen Bedingungen mit. Und Isak heiratete sie und wurde Herr über alle Güter, denn die Kinder der Chetura waren in Kolonien gezogen.

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