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ZWÖLFTES KAPITEL

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Von Abimelech; ferner von Ismaël, dem Sohne Abrams,

und seinen Nachkommen, den Arabern.

1. Abram aber wanderte nach Gerara, einer Stadt Palästinas, indem er die Sarra für seine Schwester ausgab, und zwar aus Furcht, wie er dies auch früher getan. Er fürchtete nämlich den Abimelech, den König der Bewohner dieses Ortes, der die Sarra liebte und vor Begierde brannte, sie zu schänden. Gott aber unterdrückte dieses schändliche Verlangen, indem er ihm eine schwere Krankheit schickte. Und da die Ärzte ihn schon aufgegeben hatten, wurde er durch ein Traumgesicht ermahnt, dem Weibe des Fremdlings kein Unrecht zuzufügen. Als er sich nun besser fühlte, zeigte er seinen Freunden an, dass Gott ihm diese Krankheit gesandt habe, um ihn vor der Verletzung des Gastrechts zu bewahren, denn das Weib sei nicht die Schwester des Fremdlings, sondern seine Gattin; und es sei ihm verheißen worden, er werde in Gottes Huld stehen, wenn er jenen von der Sorge um sein Weib befreie. Er beschied dann den Abram auf den Rat seiner Freunde zu sich und hieß ihn keine Besorgnis um Sarra haben, denn sie werde unbehelligt bleiben und unter Gottes Schutz ohne Unbill ihm wieder zugeführt werden. Bei Gott und dem reinen Gewissen des Weibes aber beschwor er, er würde sie nie begehrt haben, wenn er gewusst, dass sie verheiratet gewesen sei; da er sie aber für seine Schwester gehalten habe, glaube er, nichts Unrechtes getan zu haben. Abram möge ihm wohlgesinnt bleiben und Gottes Gnade für ihn erbitten. Wolle er nun bei ihm bleiben, so solle es ihm an nichts fehlen, wolle er aber wegziehen, so werde er ihn sicher geleiten lassen und ihn mit allem versehen, dessen er bedürfe. Darauf entgegnete Abram: Was er über die Verwandtschaft mit seinem Weibe gesagt, sei keineswegs erlogen, denn sie sei seines Bruders Tochter, und ohne diese Täuschung sei ihm die Wanderung zu unsicher erschienen. Und wie er nicht die Krankheit des Königs verschuldet habe, so wolle er sich auch ferner dessen Wohlergehen angelegen sein lassen und gern bei ihm bleiben. Abimelech gab ihm darauf einen Teil seines Landes und Vermögens, und sie beschlossen, arglos miteinander zu leben, was sie durch Schwur bei einem Brunnen bekräftigten, der Bersuba hieß. Wir können das mit »Brunnen des Bündnisses« übersetzen. Diesen Namen hat der Brunnen noch heute.

2. Nicht lange nachher gebar Sarra dem Abram einen Sohn, wie Gott verheißen hatte, und er nannte ihn Isak, das heißt »Gelächter«, weil Sarra gelacht hatte, als Gott ihr den Sohn versprach, den sie in so hohem Alter nicht mehr erwartete. Am achten Tage wurde der Knabe sogleich beschnitten. Diesen Tag beobachten auch jetzt noch die Juden bei der Beschneidung ihrer Kinder, die Araber aber tun es im dreizehnten Jahre, weil ihr Stammvater Ismaël, der von dem Kebsweibe Abrams geboren wurde, in diesem Alter beschnitten worden ist. Davon will ich jetzt Näheres mitteilen.

3. Sarra liebte anfangs den Ismaël, den Sohn der Agar mit derselben Zuneigung, als ob er ihr eigener Sohn gewesen sei. Als sie aber den Isak geboren, hielt sie es nicht für gut, den Ismaël mit ihm zusammen zu erziehen, da dieser als der Ältere nach dem Tode des Vaters ihm leicht Unrecht zufügen könne. Sie überredete also den Abram, ihn mit seiner Mutter wegzubringen. Abram ging hierauf zunächst nicht gern ein, weil er es für hart hielt, den noch nicht erwachsenen Knaben und das aller Mittel bare Weib von sich zu stoßen. Später jedoch, da auch Gott den Plan der Sarra billigte, übergab er das Kind, das den Weg noch nicht allein machen konnte, seiner Mutter, und hieß sie mit einem Wasserkrug und Brot gehen, wohin die Not sie treiben würde. Als ihr nun auf der Reise der Mundvorrat auszugehen begann, wurde sie besorgt und ängstlich. Und da nun auch fast kein Wasser mehr vorhanden war, setzte sie den Knaben unter einen Tannenbaum und entfernte sich, damit er nicht in ihrer Gegenwart seinen Geist aufgebe. Da kam ihr ein Engel Gottes entgegen und zeigte ihr eine nahe Quelle, indem er ihr befahl, den Knaben sorgsam zu pflegen, denn mit Ismaëls Wohlergehen hänge ihr eigenes Glück zusammen. Darauf fasste sie wieder Mut, zumal sie bald Hirten traf, durch deren Sorgfalt und Güte sie aus ihrem Elend gerettet wurde.

4. Als nun der Knabe erwachsen war, erhielt er ein Weib aus Ägypten (woher auch seine Mutter stammte), die ihm zwölf Söhne gebar: Nabaioth, Kedar, Abdeel, Massam, Idumas, Masmas, Masses, Chodad, Theman, Jetur, Naphaesus, Kedmas. Diese bewohnten das ganze Land vom Euphrat bis zum Roten Meere, welches man Nabatena nennt. Sie haben dem Volk und den Stämmen der Araber ihre Namen gegeben, mit Rücksicht auf ihre eigene Tüchtigkeit sowohl als auf die Würde Abrams.

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