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Führerhauptquartier, 5. Juli 1943
ОглавлениеAdolf Hitler war entgegen seiner Gewohnheit nicht erst gegen 4 Uhr früh ins Bett gegangen sondern hatte sich von seinem Leibarzt kurz nach 22 Uhr ein starkes Beruhigungs- und Schlafmittel spritzen lassen. 3 Uhr wollte er wieder geweckt werden. Es war nicht so, dass ihn die gegenwärtige Lage stark beunruhigte, aber es war unverkennbar, dass die deutschen Truppen die Initiative im Osten verloren hatten. Nach der Niederlage in Stalingrad war die Stimmung in der deutschen Bevölkerung trotz aller propagandistischen Einpeitschungen auf einen Tiefpunkt gesunken und für Hitler war klar, dass er dringend einen strategischen Erfolg brauchte. Einerseits gebot das die ungünstige Lage an der Ostfront, zum anderen war dringend ein positiver psychologischer Effekt notwendig. Ein erster Erfolg war die Wiedereroberung von Charkow im März 1943 gewesen und Hitler gedachte den sich dadurch gebildeten Frontvorsprung der Russen um Kursk herum mit gleichzeitigen nördlichen und südlichen Zangenbewegungen in einen Kessel zu verwandeln und damit die seit einiger Zeit erwartete Offensive der Roten Armee so zu verhindern. Obwohl Teile des Generalstab ihn drängten, die Lage nach dem Fall von Charkow auszunutzen und möglichst schnell nach dem Ende der Schlammperiode gegen Kursk loszuschlagen, sah es Hitler als günstiger an, zuerst die Verluste an Menschen und Material auszugleichen und erst dann zu handeln. Insbesondere setzte er auf die nunmehr schneller anlaufende Zuführung der neuen Panther Panzer, die die Speerspitze dieser Operation bilden sollten. Trotz der Einwände von anderen Vertretern des Generalstabs, den neuen Panzertyp erst ausgiebig im Truppeneinsatz zu testen und nicht in Kursk massiert einzusetzen, lehnte Hitler dies ab und bestand vehement darauf, den Panthern eine entscheidende Rolle beim Angriff zuzuweisen. Eine ausreichende Anzahl dieser neuen Kampffahrzeuge würde aber erst im Sommer 1943 zur Verfügung stehen, so dass die Russen damit Zeit gewinnen würden, die bereits stark ausgebauten Verteidigungsstellungen weiter zu verstärken. Die Kritiker des Operationsplanes wiesen Hitler verzweifelt darauf hin und prognostizierten ein Scheitern des Planes, aber dieser wiegelte alle Bedenken mit dem Verweis auf die Überlegenheit der Panther ab. Diese würden jede noch so stark ausgebaute Verteidigung überwinden können und die Standardpanzer der Wehrmacht, die Panzer III und IV, in diese Lücken hineinstoßen und Frontvorsprung im Osten von Norden und Süden her in einen Sack verwandeln, der dann von der nachströmenden Infanterie endgültig zu liquidieren wäre. Dass die Russen die deutschen Truppen gut vorbereitet erwarten würden war allen klar, aber es gab keinen anderen Weg um die Initiative wiederzugewinnen.
Der Angriffsbefehl sah vor, dass die deutschen Truppen 3 Uhr 30 ihre Operationen beginnen sollten.