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Einführung

Das Reich Gottes besteht nicht in Worten,

sondern in Kraft.

1. Korinther 4,20

Vor einiger Zeit hatten wir ein verlängertes Männer-Wochenende zum Thema „Geheimnisse der Kraft“. Es war die Fortsetzung zum Wochenende im Jahr davor, als das Thema „Kraftquellen erschließen“ lautete. Auch das wäre natürlich ein Buch wert, und mir ist daran gelegen, auch dieses beizeiten zu schreiben, denn die Frage nach der Kraft ist in stressigen Zeiten wie heute von herausragender Bedeutung.

Dass dieses Buch aus Vorträgen hervorgegangen ist, die sich ursprünglich an Männer richteten, schimmert überall im Text hindurch. Tatsächlich sehe ich das Problem einerseits missverstandener Macht mit ihrem Missbrauchspotenzial und andererseits einer geradezu „kultivierten Ohnmacht“ bei den Männern sehr kritisch. Die Veranstaltung hat seinerzeit Hoffnung geweckt und die „müden Krieger“ munter gemacht. Möge dies allen Lesern, die den „Geheimnissen der Kraft“ und dem „Leben in der Vollmacht Gottes“ hinterher sind, ebenso ergehen!

„Männer wollen stark sein, Frauen schön“, heißt es. Trotz allem Gender-Wahn ist das vollkommen wahr. Männer sind immer interessiert an Wirkung und Effektivität, an Macht und Stärke. Jeder Junge lebt diese Motivation deutlich aus und wird dann durch endloses „Nein, nein!“ darin irritiert, bis er – so wie die modernen Erwachsenen um ihn her – nicht mehr weiß, wer er sein und was er wollen darf.

Mit dieser Totalverwirrung haben wir es zunehmend zu tun, auch in der Gemeinde, die sich in einer häufig ebenso irritierenden Weise wie die Welt am Zeitgeist anstatt am Heiligen Geist orientiert.

Der Heilige Geist ist kein Ideologe, auch kein christlicher. Er führt uns in die „ganze Wahrheit“, ob sie unseren christlichen und gemeindlichen Vorstellungen entspricht oder nicht. Die Wahrheit überführt uns von jeglicher Abweichung von der Wirklichkeit. Denn diese ist die „ganze Wahrheit“. Die Wahrheit beschreibt bzw. spiegelt die Wirklichkeit. Sie ist so neutral wie das Licht des Tages, das über Guten und Bösen gleicherweise aufgeht. Licht und Wahrheit sind, was sie sind, und nicht, was irgendjemand meint, dass sie seien oder ihrer Meinung nach zu sein hätten. Sie lassen sich weder manipulieren noch instrumentalisieren.

Darum können nur sie uns frei machen.

Das klingt möglicherweise seltsam, ist aber von größter Bedeutung, um aus der Illusion und Verwirrung („Babylon“1) herauszukommen, welche die Welt beherrscht.

Da die Abweichung von der Wahrheit heute so weit gediehen ist, ist der „Weg der Buße“, also der Weg zurück in die Wirklichkeit (bzw. in die Wahrheit oder ins Licht), lang und aufwändig geworden. Es gibt Menschen, die sich zwar zu Jesus, dem Glauben und der Gemeinde „bekehren“. Sie gehen aber den Weg der Buße, das heißt der „Wahrwerdung durch und durch“, nicht so weit bzw. nicht weit genug, dass sie „Menschen des Lichts“ werden und die Wahrheit verkörpern.

Immer wieder und immer neu führt der Geist uns zurück zu den Anfängen: den Anfängen der Schöpfung und den Anfängen des Evangeliums. Und ebenso zu den persönlichen Anfängen unseres Lebens, die jedoch grundlegend mit der Schöpfung und dem Evangelium zusammenhängen.

Back to the roots

Dort, am Anfang, finden wir zahllose Quellen und Geheimnisse der Kraft, die jedes Männerherz höherschlagen lassen. Natürlich, sie lassen auch jedes Frauenherz höherschlagen, und alles, was ich hier schreibe, gilt für sie ganz genauso – nur eben in der Frauen-Version. Das sei vorweggesagt, damit keine(r) – gemäß dem Zeitgeist – eine Intoleranz und Diskriminierung wittert.2 Gott hat den MENSCHEN – Mann und Frau – als sein Gegenüber geschaffen. Und nur in dieser Position können sie „wahre“ Männer und Frauen werden.

Wir müssen davon ausgehen, dass eine lange Kirchengeschichte die Darstellung der Realität Gottes, seines Wortes und des Menschen, der Gottes Gegenüber ist, verzerrt und manchmal gar pervertiert hat. So denken viele Christenmenschen tatsächlich, Gott wolle sie klein halten und sei ausschließlich an ihren Sünden interessiert. Begriffe wie „Demut“ oder „Gnade“ sind so sehr „entkernt“, dass wir ganz von vorne anfangen und uns die wirklichen Bedeutungen solcher Begriffe zurückholen müssen. Das ist eine Mühe, die sich die Mehrheit derer, die Religion „konsumieren“, nicht machen will. Darum ist sie für die Wahrheit alias Wirklichkeit untauglich.

Als kleinen Appetithappen nehmen wir uns kurz einmal das Wort „ermahnen“ vor. Das griechische Wort „parakaleo“, welches in unseren gängigen Bibeln mit „ermahnen“ übersetzt wird, lautet wörtlich: „Nah am Herzen sprechen.“ Es geht also darum, jemandem ganz nahe zu kommen, sodass man nicht nur zu seinem Kopf, sondern zu seinem Herzen spricht. Man will sein Vertrauen gewinnen, ihn „erreichen“. Vielleicht wird dieser Mensch es sich dann „zu Herzen nehmen“ und „in sich gehen“, womit das Ziel der biblischen „Ermahnung“ erreicht ist. Aber was verstehen wir unter „Ermahnung“? Ich sehe den erhobenen Zeigefinger bildlich vor mir: „Du sollst! Du musst! Und wenn du nicht … dann …!“

Darum spreche ich von „Geheimnissen“. Es geht um eine Aufdeckung und Entschleierung, eine Offenbarung der Wahrheit, welche die Wirklichkeit spiegelt, die uns nicht knechtet, sondern freisetzt. Es geht nicht um eine religiös-dogmatische, sondern um eine göttlich-geistgewirkte Aufdeckung der Wahrheit, die die Kraft hat, uns zu erleuchten und zu verwandeln in diejenigen, die wir sind:

Ebenbilder Gottes.

Ergreift und erfüllt uns diese transformatorische Kraft des Heiligen Geistes, dann geht sie bald auch von uns aus, und unsere Predigt „besteht dann nicht mehr in Worten menschlicher Weisheit (Philosophie), sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft … damit der Glaube der Hörer eben nicht auf ideologischen Interpretationen und Kirchen-Dogmen beruht, sondern auf Gottes Kraft“ (vgl. 1 Kor 2,4). Davon sind wir meines Erachtens heute weit entfernt. Wir wissen vieles über vieles, aber wo ist die Kraft? Die Kraft ist nicht im Wissen, sondern in unserer Verbundenheit mit dem, der auf dem Thron sitzt und uns an seine Seite ruft. Er lässt sein Angesicht über uns leuchten und ist uns gnädig. Gemeinsam mit ihm sind wir mächtig und fähig, Menschen – Männer und Frauen – zu sein im vollen Maße dessen, wer wir sind. Aber wer wir sind, das ist ebenfalls so ein Geheimnis, ohne dessen Aufdeckung es weder möglich ist, unser Potenzial als Gegenüber Gottes auszuleben, noch seine Berufung umzusetzen, auf Erden Zeugen der Wahrheit und seines leuchtenden Angesichts voller Gnade zu sein sowie ein Paradies zu kultivieren.

Es gilt also, zum Anfang zurückzukehren, zu dem Evangelium vom Reich Gottes, das nicht in Worten besteht, sondern in Kraft (vgl. 1 Kor 4,20).

Auf geht’s!

Weil die „Geheimnisse“ dieses Buches in meinen Augen sehr wichtig für die Entfaltung unseres menschlichen Potenzials sind, habe ich dazu einen Begleitkurs geschrieben und eine Videoserie bereitgestellt. Dieses dreiteilige Projekt wurde vom Land Nordrhein-Westfalen mit einem Stipendium gefördert. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Dieses „Paket“ soll dem interessierten Leser die Möglichkeit geben, ein SCHÜLER des Heiligen Geistes zu werden und in seiner „Himmels-Akademie“ tiefer in die Geheimnisse der Kraft einzutauchen, als es das Lesen des vorliegenden Buches für sich allein ermöglicht.

1 Die Kultur der Illusion und Verwirrung, aber auch der Vergeschäftlichung nennt die Bibel „Babylon“.

2 Sie dazu auch die Anmerkung zum Begriff „Sohn“ in Fußnote 2 von Kap. 1.

Geheimnisse der Kraft

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