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Sternenkunde
ОглавлениеIn meinem Buch „In Jesu Sommerhaus“1 konfrontierte Jesus mich in einer Vision mit folgender Sternen-Bibelstelle:
Jesus sprach zu mir: „Hast du denn nicht im Buch Hiob – und das ist sehr alt – gelesen, was er im Kapitel 9 sagt?“, fragt mich Jesus mit einem unüberhörbar herausfordernden Unterton in der Stimme. Schnell schlage ich die Bibel bei Hiob auf:
Wie könnte ein Mensch recht von Gott sprechen? … Der zur Sonne spricht, und sie geht nicht auf, und die Sterne versiegelt, der die Himmel ausspannt, er allein, und schreitet auf den Wogen des Meeres; der den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens … (Hiob 9,1.7-9). Und Gott fragt ihn im 38. Kapitel noch Folgendes: Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion? Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Großen Bären leiten mitsamt seinen Jungen? Hast du die Ordnungen des Himmels erkannt, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? (Hiob 38,31-33). „Was weißt du darüber?“, fragt mich Jesus und ich muss zugeben, dass ich gar nichts darüber weiß, nicht über den Orion noch über das Siebengestirn und seine Bänder, auch nichts über den Großen Bären, die Kammern des Südens und die Herrschaft des Himmels über die Erde. Das alles ist mir, dem Mitglied einer ach so fortschrittlichen Kultur, vollkommen fremd und völlig bedeutungslos. „Aber du glaubst doch an die Bibel, oder nicht?“, neckt mich Jesus. „Du glaubst, dass es alles von Gott eingegeben ist, jedes Wort, und dass keines dieser Worte bedeutungslos ist, sondern eure volle Aufmerksamkeit verdient und als Richtschnur eures Glaubens betrachtet werden muss. Warum also weißt du nichts über die großen Zusammenhänge, über die ein Mann vor Jahrtausenden offenbar so Einiges wusste und über die Gott persönlich mit ihm, einem Menschen, eine Unterhaltung führte? Wollen wir ehrlich sein, über das allermeiste, worüber die beiden über mehrere Kapitel hin im Buch Hiob sprechen, weißt du nichts und in eurer modernen Schule kam auch nichts davon vor. Nur dass ihr Hiob für primitiv haltet und euch für aufgeklärt und wissend. Au weia!“ Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Natürlich, es ist wahr, was Jesus sagt. Gott stellt Hiob eine Menge Fragen, auf die er keine Antwort geben kann und ich erst recht nicht. Noch nie bin ich auf die Idee gekommen, dass diese Fragen immer noch im Raum stehen und womöglich für mich in der Bibel stehen könnten. Warum denn stehen sie da drin? Damit ich, wie Hiob, zu der Einsicht komme, keine Ahnung zu haben? Jedenfalls sehe ich, dass sie für mein modernes Menschsein in einer technisierten Wissens- und Wegwerfgesellschaft völlig irrelevant sind. Ich verstehe mich überhaupt nicht als Teil dieses Kosmos, in dem „Gott zur Sonne spricht“ und „Sterne versiegelt“. Aber auch mit dem Menschen darüber spricht … „Und aufgrund dieses völlig beschränkten Horizontes machst du dir Sorgen wegen der Überbevölkerung“, meint Jesus. „Da habt ihr wirklich ein Problem, nicht wahr? Und es hängt alles mit eurem Welt- und Menschenbild und natürlich ganz besonders mit eurem Gottesbild zusammen. Wer meinst du denn, BIN ich? Und was meinst du denn, wer du bist? Was meinst du denn, was ICH tun kann? Und was meinst du, was du tun kannst?“
Seien wir ehrlich: Es kommt uns einfach nicht in den Sinn, dass Gott sich mit uns über so etwas unterhalten will. Das Buch Hiob, nun, das ist für uns eine sehr sonderbare, phantastische Geschichte, und wir zögern, sie auf uns zu beziehen. Aber eben dafür steht sie in der Bibel. Hiob stand ganz genau in der Position, die dem Menschen ursprünglich zugedacht ist: Er war Gottes Gegenüber und
Gott sprach mit Hiob wie mit einem Mann.
Er konfrontiert ihn in einer mächtigen Art und Weise aus einem „Wettersturm“ heraus mit seinem grandiosen Irrtum über sich selbst, der seine wahre menschliche/männliche Größe verstellte.
Hiob ging den Weg der religiösen Selbstgerechtigkeit und verlor darüber den Weg der Gnade aus den Augen. Auf diesem Weg empfängt man „Reichtum, Ehre und Leben“ (Spr 22,4) von Gott, dessen Gegenüber bzw. „Sohn“2 man ist. Man erarbeitet es nicht, man empfängt es, weil man in der richtigen Position steht. Was für eine Revolution ist es, das zu begreifen!
An Jesus können wir das ganz genau sehen. Er wandelte nicht in der Kraft der Selbstgerechtigkeit, orientiert am Gesetz, sondern in der Kraft der Gnade, orientiert am Vater.
Um diesen Unterschied deutlich und sichtbar zu demonstrieren, erhielt Hiob nach seinen göttlichen Lektionen über Selbstgerechtigkeit versus Gnade und dem zuvor erlittenen Verlust von allem, was er hatte, konnte und worüber er sich definierte, alles wieder – aber doppelt so viel!
Er erhielt dieses doppelte Maß nicht durch Arbeit, nicht durch Verdienst, nicht durch seine eigene Gerechtigkeit, Frömmigkeit oder sonstwie geartete Eigenheiten, sondern durch GNADE. Weil er wieder empfänglich war, weil er wieder in der richtigen Position stand als Gottes Gegenüber, in dem sich die höhere Herrlichkeit und Pracht Gottes spiegelten.
Nach dieser krassen Erfahrung war Hiob nicht mehr der Meinung, dass er Gott zuvor gekannt hätte, obwohl er davon völlig überzeugt gewesen war. Jetzt hatte er erkannt, dass er Gott „nur vom Hörensagen“ her kannte, aber nicht wirklich, weil er jetzt direkt mit ihm konfrontiert worden war.