Читать книгу 8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld - Страница 75

19

Оглавление

Etwas trat ein, das dem Baron zu Hilfe kam. Das Boot, das sie einzuholen versuchten, veränderte den Kurs. Es schlug einen Bogen. Hatten die beiden drinnen das Ruder verändern können? Der Baron sah überhaupt niemanden im Boot sitzen. Mit dem Handscheinwerfer konnten sie deutlich das Boot anstrahlen, aber es wirkte leer. Sie werden am Boden angebunden sein, sagte sich Alexander

Der Cop am Ruder des Bootes reagierte schnell, er schnitt ab und kam rasch dem Boot näher.

„Baron, wenn wir dicht dran sind, und die Bombe geht los?“, fragte der Polizist neben dem Baron, der den Scheinwerfer hielt.

„Legt euch platt auf den Boden! Gib den Scheinwerfer her!“, befahl der Baron, und sie gehorchten. Nur der Mann achtern lugte übers Dollbord, damit er sah, wohin er zu fahren hatte.

Sie kamen sehr rasch näher. Jetzt drehte das Boot der beiden schon auf die Küste zu bei. Das Ruder musste sich wirklich verstellt haben.

Nun waren sie nahe genug. Der Baron schrie: „Mike! Mike! Seid ihr drinnen?“

Keine Antwort. Der Baron konnte sich denken, dass der Motor zu laut war. Aber da! Alexander hörte Mikes Stimme.

„Vorsicht! Es ist gleich soweit! Komm nicht heran, Alexander!“

Zum Teufel, das war wie in Korea! Damals hatte der Baron ihm auch gesagt: „Geh zurück! Es ist sinnlos, die decken uns hier ein.“ Damals in Korea. Verfluchter Krieg. Und das hier war so verteufelt ähnlich, und es gab keine Sekunde der Überlegung. Der Baron richtete sich auf, legte die Lampe weg, zog sein Taschenmesser heraus und klemmte es zwischen die Zähne. Dann warf er Jacke und Schulterholster von sich und sprang mit einem Satz ins Wasser.

Vier, fünf heftige Kraulschläge, und er packte die Bordwand des anderen Bootes.

Explosion? Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Das Boot kenterte fast, als er sich hochzog. Aber was war das schon. Er stemmte sich hoch, ließ sich hineinfallen und landete direkt auf Mike.

„Du Narr, es fliegt mit uns allen in die Luft, jetzt, jede Sekunde!“, schrie Dr. Ferrenc.

Aber Lucy schluchzte: „Alexander, lieber Alexander!“

Der Baron sah nicht viel, aber genug, um die Fesseln zu finden, mit denen Lucy angebunden war. Ein Schnitt, sie war los. Er riss sie hoch, warf sie über Bord, so wie sie war, gefesselt an Händen und Füßen. Drüben sprang einer der Cops ins Wasser. Tapferer Bursche, der sein Leben riskierte, wenn die Bombe hochging.

Und jetzt Mike. Der Strick, mit dem man ihn gebunden hatte, wollte sich nicht zerschneiden lassen. Aber dann, endlich hatte ihn der Baron los. Er riss Mike hoch, dann warfen sie sich gemeinsam über Bord, tauchten unter, der Baron schluckte Wasser, weil er mit der Nase gegen die Stirn von Dr. Ferrenc prallte. Und dann zerriss es ihm bald das Trommelfell. Wie von einer Geisterhand wurden sie beide gepackt und hochgehoben, aus dem Wasser gedrückt, um wieder einzutauchen bis über den Kopf.

Krampfhaft hielt der Baron Mike fest, der gefesselt nicht schwimmen konnte. War ihm etwas passiert? War Lucy oder den Cops etwas geschehen? Er wusste es nicht. Sein linkes Ohr schmerzte abscheulich. und er hatte zu viel Wasser geschluckt. Die Nase blutete offenbar auch, denn sie war zu, als hätte er einen ausgewachsenen Schnupfen.

Dann endlich erkannte der Baron die Scheinwerfer. Dann packten ihn zwei kräftige Hände, krallten sich in seine Schulter. „Loslassen, Baron, loslassen!“, rief eine Stimme. Sie zogen ihm Mike aus den Händen. Und schließlich zerrten ihn die muskulösen Arme auch an Bord des Bootes.

„O wei, o wei, das konnte ins Auge gehen“, sagte der Baron und wischte sich das Wasser aus den Augen.

Mike wurden gerade die Fesseln abgeschnitten.

„Das Mädchen, was ist mit dem Mädchen?“, fragte der Baron den Cop, der vor ihm kniete.

„Drüben, im anderen Boot. Scheint okay. Mein Kamerad hat sie zum anderen Boot gebracht.“

Der Baron erfuhr die schmerzliche Gewissheit erst an Land, als Alexander mit Mike auf den Strand stapfte und die Cops Lucy auf den Sand trugen und sie hinlegten.

„Was ist mit ihr?“, schrien der Baron und Dr. Ferrenc gleichzeitig.

Einer der Cops leuchtete Lucy mit der Handlampe an. Und da sahen sie es. Nutzlos von Mike, ihr den Puls zu fühlen, ihre Atmung feststellen zu wollen. Es gab für Lucy Gillmore keinen Pulsschlag mehr. Ein kleines schäbiges Eisenstück hatte ihr die Schläfe eingeschlagen. Gnadenlos, als alles schon gut zu sein schien.

Der Baron stand vor ihr und sah sie an, die kleine Fee, die einmal geirrt und so sehr hatte dafür büßen müssen. Ein Engel mit kleinen Fehlern war sie gewesen, und doch ein prächtiges Mädchen. Und er hatte sie wirklich gern gehabt. Mit all ihren Fehlern und dem, was er von ihr wusste. Arme Lucy.

Ein Cop kam und deckte eine Wolldecke über die Tote. Und dann kam Mike, legte dem Baron den Arm um die Schulter und sagte leise: „Alexander, alter Junge, das musst du packen! Sie war ein netter Kerl, aber das Leben geht weiter. Sieh mich an, Alexander! Ja, so ist es gut. Ich bin keine Lucy, aber ich bin dein Freund. Komm jetzt mit! Larry Tross will mit dir reden, und er wagt es nicht, weil er ein anständiger Bursche ist. Baron Strehlitz, die Pflicht ruft dich!“

Und diesen Mann hatte der Baron einmal verdächtigt, ein Mörder zu sein. Ich hoffnungsloser Narr!, dachte er. Wie hatte ich nur eine Sekunde lang an ihm zweifeln können?

„Alexander“, sagte Larry, der zögernd näher kam. „Alexander, eben kam Nachricht von Hartman. Er und seine Leute haben Wake Emmenter und Sam Buster sowie zwei weitere Gangster auf dem Airport Expressway gestellt. Es hat ein Gefecht gegeben, und dabei ist Wake Emmenter erschossen worden. Einer von Hartmans Leuten wurde leicht verletzt.“

„Larry, komm jetzt mit. Sag den Cops, dass sie sich um Lucy kümmern sollen. Sag es ihnen, Larry!“

Dann stieg er zu James und Mike in den Le Mans. Larry kam nach, und sie fuhren los. Der letzte Akt des Falles Koog begann.

8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009

Подняться наверх