Читать книгу Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band! - Frank Rehfeld - Страница 30

24

Оглавление

McFaddens Villa auf Long Island lag auf einem umzäunten Gelände direkt am Meer. Fast ein halber Kilometer Strand gehörten mit dazu. Das Gebäude selbst war zweistöckig und den herrschaftlichen Landhäusern in Louisiana oder Alabama nachempfunden.

Alle Zufahrtswege zu dem Anwesen wurden durch Kräfte der State Police und des zuständigen County Sheriffs abgesperrt.

Etwa hundert Kilometer lagen zwischen den Hamptons und New York City.

Wir ließen uns per Helicopter zum Büro des zuständigen County Sheriffs bringen. Außer Lew und mir begleiteten uns noch die Agenten Fred Raska, Les McClell und Joe Dornberg. Weitere Special Agents waren auf dem Landweg mit mehreren Einsatzfahrzeugen unterwegs.

Sie würden daher erst später eintreffen.

County Sheriff Jay Peterson stellte uns zwei seiner Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Er selbst fuhr mit seinem Wagen vor und führte uns zu einer Anhöhe, von der aus man einen guten Überblick über das gesamte McFadden-Gelände hatte.

Leibwächter mit Hunden patrouillierten um das Gelände herum.

McFadden schien sehr viel Wert auf Sicherheit zu legen.

Peterson nahm das Fernglas kurz vor die Augen und senkte es dann wieder. Er wandte sich an mich.

"Bis jetzt hat sich nichts getan. Meine Leute beobachten das Anwesen bereits eine Dreiviertelstunde. Es ist niemand herein- oder herausgekommen."

"Halten Sie Ihre Leute bitte absolut im Hintergrund", sagte ich. "Davon hängt viel ab. Sobald der Mann, den wir suchen, merkt, dass er eingekreist ist, läuft er vielleicht Amok..."

Sheriff Peterson verzog das Gesicht. "Ich hoffe, Sie haben einen vernünftigen Plan, um den Kerl ohne Blutbad gefangen zu nehmen..."

"Leichter gesagt, als getan."

Jetzt mischte sich Lew in das Gespräch. "Erstmal müssen wir sicher sein, dass Vandermoore wirklich da drin ist...

Sonst ist dieser ganze Aufzug nämlich der größte Reinfall in der Geschichte unseres Special Case Field Office..."

"Was?", zischte Sheriff Peterson. "Sie sind sich noch nicht einmal ganz sicher, ob der Gesuchte überhaupt hier ist? Das darf doch nicht wahr sein! Haben Sie eigentlich mal daran gedacht, dass unsereins von der Bevölkerung gewählt wird? Das Schlimmste, was euch G-men passieren kann ist doch, dass ihr ewig auf einen langweiligen Schreibtischjob abkommandiert werdet und in der Karriereleiter hängenbleibt. Aber für einen County Sheriff sieht das anders aus."

Ich sah ihn ruhig an.

"Ich habe vor allen Dingen daran gedacht, diesen skrupellosen Killer zu fangen, Sheriff. Einen Mann, der mehr als zwei Dutzend Menschen umgebracht hat - und den man nicht umsonst 'die Bestie' nennt. Und ich habe auch an die zukünftigen Opfer dieses Killers gedacht..."

"Murray, da tut sich was!", meldete sich Joe Dornberg zu Wort. Der ehemalige Cop der City Police beobachtete mit einem Fernglas die Südfront des Anwesens.

Zwei Männer waren auf dem Balkon zu sehen.

Sie unterhielten sich.

"Er ist es, Murray!", meinte Joe Dornberg. "Ich bin mir sicher!"

Er reichte das Glas weiter, erst an Lew, dann an mich.

Vandermoore war deutlich zu sehen.

Der andere Mann musste McFadden sein, ein Mann in den Fünfzigern, graues Haar, hohe Stirn.

Vandermoore machte einen entspannten Eindruck.

Die Uzi trug er lässig über der Schulter.

McFadden machte da schon einen wesentlich nervöseren Eindruck. Er gestikulierte wild herum. Kein Wunder, es konnte ihm natürlich nicht gefallen, dazu gezwungen zu sein, einen Mann wie Vandermoore zu beherbergen. Andererseits wusste er nur zu gut, dass auch sein Schicksal davon abhing, ob die

'Bestie' schwieg.

"Von dieser Lage kann doch ein Mann in Vandermoores Situation nur träumen!", meinte Les McClell. "Bewacht von McFaddens Leibwächtern."

Ich nickte.

"Das ist auch noch so ein Punkt. Wir wissen nicht, wie die reagieren werden, wenn wir zugreifen..." Ich streckte die Hand aus. "Ist der runde Asphaltplatz dort das, was ich denke?"

"Ein Helicopterlandeplatz", nickte Sheriff Peterson.

"Und wo ist der dazugehörige Hubschrauber?"

"Muss unterwegs sein. Soweit ich weiß, hat McFaddens Sohn Patrick eine Pilotenlizenz."

McFadden und Vandermoore gingen wieder ins Haus.

Die Lage war vertrackt. Wir konnten nicht einfach drauflos stürmen und Vandermoore gefangen nehmen. Ein Blutbad wäre die Folge gewesen.

"Wir brauchen mehr Informationen!", sagte ich. "Wer wohnt außer McFadden noch in dem Haus?"

"Seine Frau und sein Sohn", antwortete der Sheriff. "Die Frau befindet sich vermutlich im Haus, ihr Wagen steht da hinten. Der blaue Sportflitzer."

"Und wohin fliegt der Sohn für gewöhnlich, wenn er mit dem Heli unterwegs ist?"

Der Sheriff verdrehte die Augen. "Für die Überwachung des Luftverkehrs sind wir nicht zuständig, Agent Deiser! Aber seine Lizenznummer und die Zulassungsnummer des Helis kann ich rauskriegen..."

"Okay", nickte ich. "Hoffen wir, dass er irgendwann landet, um zu tanken... Dann können wir verhindern, dass er eine Starterlaubnis bekommt."

Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!

Подняться наверх