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Tàijíquán
ОглавлениеTàijí ist ein gōng, das dem Körper eine gute Innenspannung verleiht und einen isometrischen Trainingseffekt hat. Im tàijí, wie es heute oft ausgeführt wird, wird dieses Grundprinzip allerdings oft nicht verstanden, so dass die Übungen nicht mehr im Sinne eines gōng ausgeführt werden. Die korrekte Ausführung lässt sich mit einem gespannten Bogen vergleichen, auf den ein Pfeil aufgelegt wurde. Der Bogen steht unter Spannung, aber der Pfeil liegt vollkommen locker und entspannt. Dennoch kann er jederzeit abgeschossen werden.
Die innere Spannung wird beispielsweise durch tiefe Stellungen und langsames Bewegen in diesen Stellungen, oder durch das Anheben der Hüfte und das Nach-unten-Drücken der Schultern bewirkt. Letzteres bringt eine natürliche Spannung in den gesamten Oberkörper, ohne dass dabei eine schädliche Pressatmung erfolgt. Es ist möglich, sich locker und fließend zu bewegen, obwohl der Körper eine gute Spannung hat. Das alles ist letztendlich ein gutes isometrisches Training, das unter anderem zur Folge hat, dass man Schläge gut verkraften kann.
Für einen Betrachter ist die innere Spannung in den fließenden, flexiblen Bewegungen kaum erkennbar. – Das tàijí funktioniert, wie auch alle anderen echten gōng, nach den Prinzipien von yīn und yáng: Härte und Spannung im Inneren und äußere Weichheit bilden eine fließende Einheit.
Foto 25: Yáng Chéngfǔ (1883 - 1936), Enkelsohn des Gründers des Yáng-Stils des tàijíquán, bei einer Vorführung der Tàijí-Technik »einfache Peitsche«. (dān biān), ca. 1925.