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Die Revolution wirft ihre Schatten voraus

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Wir benutzten die Redaktionsräume des Industrie-Kuriers, mit halber Duldung meines Partners, solange ich ihm die Redaktion stellte, für illegale Arbeiten aller Art. Wir hatten Deserteure mit falschen Papieren eingestellt, eine der sporadisch jetzt auftretenden Spartakus-Gruppen, unter meinem Freund Georg Fuchs und dem später in München erschossenen Leviné, stempelte in unseren Räumen die Markscheine mit Spartakus-Parolen. Die Markscheine lieferte ein bekannter sozialdemokratischer Industrieller, der später auch hundert Mark für jeden Deserteur zahlte, der in einer eigens organisierten Durchgangsstelle geprüft wurde. Die Wahrheit zu sagen: Ich sympathisierte mit diesen Dingen, aber ich war nicht mit Herz und Seele dabei.

Ich bin übrigens bald aus dem Industrie-Kurier ausgetreten, nachdem ich schon vorher die Redaktion einem Freunde übertragen hatte. Die ständige Ausweitung der Verbindungen brachte mir die Vertretung Hamburger Transportversicherer. Ich wurde zur Gründung des „Seedienstes“ in Hamburg zugezogen, die geplante Konkurrenz zum Londoner Lloyd, und ich richtete das Berliner Büro des Seedienstes ein. Hierhin konzentrierte ich die ernsteren illegalen Aktionen.

Übrigens etablierte sich dort unmittelbar nach Kriegsende die „Räte-Korrespondenz“, eine für Deutschland damals besonders wichtige Zweigstelle der Komintern, die das kommunistische Kampfmaterial für die Gewerkschaftsbewegung lieferte. Niemals ist dieses Berliner Büro des Seedienstes von der Polizei oder den Gesellschaften, die dafür bezahlten, belästigt worden. Ich selbst erhielt mein Gehalt, aufgeteilt auf monatliche Zuschüsse der Seeversicherungsgesellschaften, noch ausgezahlt, als ich schon, und zwar in Hamburg, wegen Schiffsraub auf hoher See im Untersuchungsgefängnis saß.

Die Lage war allgemein wieder kritischer geworden. Die Gefahr, dass die Militärbehörden sich für mich interessieren würden, wuchs ständig, als neue Nachmusterungen angeordnet wurden. Leute, die halbwegs kriegstauglich aussahen, wurden auf der Straße angehalten und mussten ihre Papiere vorweisen.

Ich hatte ein Haus in einer sozialdemokratischen Siedlungsgenossenschaft im Berliner Vorort Grünau gemietet. Es bedeutete großes Entgegenkommen vonseiten der Gesellschaft, denn die Häuser waren für die Parteiprominenz reserviert, und es wurde besonders strikt auf Reputation gesehen. Für mich war das Siedlungshaus ein großer Schutz; mehr oder weniger war den leitenden Funktionären meine Lage bekannt, wenn auch natürlich nicht der Mehrzahl der Siedlungsmitglieder, besonders nicht den Frauen, deren Männer im Felde standen. Aber es bedurfte nur eines geringen Anstoßes, um mich auffliegen zu lassen.

Dafür hat dann Margot genügend gesorgt. Ich war zunächst mit Margot, dem Kind und Margots Mutter dort eingezogen, Cläre folgte nach. Anfangs schien alles gut zu verlaufen.

Margots Mutter hielt ein paar Hühner und mästete Gänse; wirklich ein Heim tiefsten Friedens. Margots regelmäßig auftretende Explosionen hielten sich in Grenzen und konnten nach außen ziemlich abgedämpft werden. Immerhin hatten sie bereits zur Folge, dass wir alle von jedem Verkehr in der Siedlung abgeschnitten waren.

Dagny wird vielleicht ein Jahr alt gewesen sein, betreut von Margots Mutter im üblichen Stil einer Kinderamme. Beobachtet von Margot, die ständig mit der Mutter stritt; das Kind wird schon mit Entsetzen diese Streitigkeiten in sich aufgenommen haben.

Dagny begann zu weinen. Margot stürzte zum Wagen, um das Kind zu beruhigen. Dagny fing an zu schreien, lauter und lauter, wenn Margot sie dann aus dem Wagen gerissen hatte, hochhob und schüttelte. Die Alte mischte sich ein, die beiden Frauen rissen sich um das schreiende Bündel Mensch.

Dann bekam Dagny die Krämpfe. Die Alte lief mit dem Kind ins Haus. Margot schimpfte hinter der Mutter her.

Sie demolierte den Wagen, hob ihn hoch und schmiss ihn gegen den Zaun. Vor dem Zaun draußen hatten sich schon eine Menge Leute angesammelt. Solche Szenen wurden tägliche Routine.

Es war entsetzlich anzusehen. Ringsum und weithin verstreut das Leid der menschlichen Existenz: Ohnmacht, sich nicht wehren zu können, Unfähigkeit, sich daraus zu lösen, der Schrei, den man schon nach außen nicht mehr hört … das Gesicht zur Fratze verzerrt, die Hände in den Haaren, dann zu Fäusten geballt vor dem Mund … die fremden Leute drückten sich scheu an dem Haus vorbei. Sie wären sowieso mit unflätigen Schimpfworten weggejagt worden.

Der Siedlungsbeirat hat mir das Haus aufgekündigt, mit der im Statut vorgesehenen Begründung: unmoralisches Verhalten. Man gab mir den Rat, so unauffällig wie möglich und so schnell wie möglich zu verschwinden. Ein mir besonders wohlgesinnter Funktionär beschaffte für Margot und das Kind ein gleiches Haus in Hellerau bei Dresden. Mit Cläre zog ich wieder in die Stadt zurück.

Aus der neuen Wohnung, zuletzt in einem Atelier in Friedenau, nahmen wir dann an den Vorbereitungen zur Revolution in verstärktem Maße Anteil. Wir hatten ständig Leute bei uns, die von der Polizei oder den Militärbehörden gesucht wurden. Es herrschte ein reger Durchgangsverkehr, den in der Hauptsache Cläre betreute. Sie gab auch die unter der Hilfe von Pfemfert ermöglichte Hefte-Folge „Die Freie Straße“ heraus.

Von hier aus starteten die einzelnen Spartakus-Gruppen, die in der Umgebung von Berlin, als Wandervögel verkleidet, die Getreidemieten in Brand steckten und den Bauern das Vieh auf der Weide abschlachteten.

Es werden tiefergreifende Vorbereitungen für den Sturz des Kaiserreiches in Deutschland im Gange gewesen sein. Wir waren in unserem kleinen Kreis nur unbedeutende Mitläufer. Wir waren erfüllt von diesem ungestümen Trieb, zu folgen, wo eine Bewegung war – mit den Mitteln und in dem Umfange, wie er unseren Möglichkeiten entsprach. Irgendwelche Perspektiven oder Befehle haben uns nicht erreicht, obwohl wir nur zu eifrig bereit gewesen wären, sie zu befolgen. In der ersten Phase der deutschen Spartakusbewegung waren die spontan entstehenden Gruppen völlig auf sich gestellt.

Wir verfolgten die Entwicklung mehr aus der Dienstboten-Perspektive und durch einen Spalt in der Hintertür.

Ein solcher Spalt war die Pension am Knie in der Bismarckstraße, wo allabendlich die Sekretäre der russischen Botschaft des Genossen Joffe offenes Haus hielten. Die Pension hatte mehrere Stockwerke, und jedes Zimmer war mit trinkenden Genossen und deren Anhang besetzt. Zu dem Anhang gehörten auch deutsche Fliegeroffiziere, die in großer Zahl bei diesen Verbrüderungsgelagen anzutreffen waren. Man trank dort den bereits recht knapp gewordenen französischen Cognac aus Wassergläsern. Ich war eingeführt worden durch einen russischen Musikstudenten, der bei der neuen Botschaft eine Beschäftigung gefunden hatte. Besonders imponierte mir der erste Botschaftssekretär, ein Lette, ursprünglich Berufsboxer, mit dem ich oft bis in den hellen Tag hinein Karten spielte, 17 und 4, um Millionenbeträge zum Schluss, die auf dem Papier blieben, wenn Sergej wieder zurück ins Amt fahren musste.

Der Trieb zur direkten Aktion, mit der eine Revolution beginnen soll, verlor sehr bald seine motorische Kraft und setzte sich ab in Verzierungen, die geeignet sein sollten, die Gesellschaft auf andere Weise zu treffen. Es entstand eine detaillierte Herausforderung, vom Einzelnen zunächst an die Einzelnen. Was sich jetzt in Berlin als eine Bewegung herauszubilden schien, hatte mit der Bewegung „Dada“, die sich in Zürich auf das Kabarett Voltaire konzentrierte, nicht viel mehr gemeinsam als nur den Namen, der sich als sehr geeignet erwies für unsere Provokationen. Wenn der Züricher Dadaismus der Arp und Tristan Tzara irgendwelche kunstästhetische Reformen vertreten haben sollte, so ist davon zunächst nichts nach Berlin gekommen. Richard Huelsenbeck, der aus dem Kreis des Kabaretts Voltaire nach Berlin zurückemigriert war, wurde aufgenommen als Tatzeuge, dass man in der Künstler-Emigration in der Schweiz und auch allenthalben im Auslande sich zu rühren begonnen hatte, das Joch ästhetischer Tradition abzuschütteln, was vorher dem Futurismus nicht gelungen war. Huelsenbeck, in seinen ersten Veröffentlichungen ein vielversprechender Schriftsteller, hatte auf uns nicht den geringsten Einfluss. Er ist ein Fremdkörper geblieben. Er wurde als Anhängsel geduldet, als eine Art Alibi für den Namen Dada, mehr nicht.

Dada, der eine Zeit lang die intellektuelle Elite, das ist die geistige Oberfläche, zu beschäftigen schien, ist in Wirklichkeit in die Geisteshaltung dieser Schicht nicht sehr tief eingedrungen und hat auch keinerlei Spuren hinterlassen. Was heute noch aus dieser Übergangszeit zur Revolution als Dadaismus, das ist die Bereitschaft zur Revolution, bezeichnet wird, trägt diesen Namen zu Unrecht. Als der offizielle Dadaismus in Deutschland auf das Podium vor die Öffentlichkeit trat, war die Revolution vorbei; sie war bereits vor der Ausrufung zur Republik gescheitert. Von diesem Dadaismus der zwanziger Jahre habe ich keine Vorstellung. Ich hatte nach dem Umsturz keine Verbindungen mehr. Ich habe weder in diesen Zeitschriften noch an den Veranstaltungen teilgenommen.

Es mag mir erlaubt sein, noch einige Bemerkungen über die dadaistische Bewegung in den letzten Monaten vor Kriegsende anzufügen, so wie wir sie damals gesehen haben, ehe sie von den Historikern fixiert worden ist; ich spreche nicht für andere, nicht aus einer Gruppe oder Bewegung heraus, sondern allein für mich selbst und aus meiner eigenen Beurteilung.

Ich halte Raoul Hausmann für den begabtesten dieser intellektuellen Provokateure, ein ausgezeichneter Maler und ein sehr beweglicher abstrakter Philosoph, der sich mit Astronomie und Mathematik ebenso ernsthaft beschäftigte wie mit dem Versuch, eine neue Herrenmode zu kreieren. Zwischendurch hatte er in dem Architekten Baader einen Ober-Dada erfunden.

Ob Baader tatsächlich Architekt gewesen ist und Grundstücke verkauft hatte, die ihm nicht gehörten, so dass er, um den daraus sich ergebenden Schwierigkeiten zu entgehen, ins Militär verschwinden musste, weiß ich nicht. Als durch Zeugen belegt mag gelten, dass er in Brüssel vor der Front einer Landsturm-Kompanie nach dem Kaiser Wilhelm gerufen hat, dem er den Befehl von Gott auszurichten habe, sofort Frieden zu schließen. Er wurde noch am gleichen Tage nach Deutschland abtransportiert und wahrscheinlich in ein Irrenhaus gesteckt. Er hatte eine Frau und vier Kinder, die allerdings niemand von uns je gesehen hat.

Hausmann, der in der Nähe von Steglitz sein Atelier hatte, trieb ihn dort in dem unbebauten Hügelgelände eines Tages auf, Baader als Prophet, umgeben von einer Reihe älterer Männer und Frauen, denen er von der Armee des Einen predigte, der alle anderen Armeen, wenn die Zeit gekommen sein wird, zerschmettern wird, er, Baader, selbst dann als der Feldwebel vom Dienst.

Hausmann hat ihn mit ins Atelier genommen und dort ihn zum Ober-Dada modelliert. Welche Mittel und Exerzitien Hausmann angewandt haben mag, weiß ich nicht.

Hausmann schob diesen Baader, einen sonst harmlosen und freundlichen Mann, etwas schwachsinnig und zum Verwechseln ähnlich dem Zigarrenhändler an der nächsten Straßenecke, als Dummy vor sich her, als Punching-Ball. Baader bewegte sich und sprach nur, was Hausmann ihm eingetrichtert hatte.

Das Meisterstück lieferte Baader, als er von Hausmann und anderen Instruktoren umgeben auf der Straßenbahn nach Steglitz den Reichstagsabgeordneten Philipp Scheidemann erspähte. Scheidemann blieb auf der hinteren Plattform der Bahn durch Baader und seine Gefolgschaft eingeschlossen. Baader, der sich einen pastoralen Vollbart zugelegt hatte, hielt eine Ansprache, mit einer dröhnenden Stimme, die straßenweit zu hören war, und ernannte Philipp Scheidemann zum Ehren-Dada. Scheidemann wusste nicht, wie sich verhalten – schließlich sprach das „Volk“ zu ihm, er war sehr verlegen, und es dauerte geraume Zeit, bis er entweichen konnte. Wenige Wochen darauf wurde Philipp Scheidemann zum Reichskanzler der Republik ausgerufen; der Anschluss Dadas an die Revolution war hergestellt. Ich möchte hier aus der Ankündigung eines Buches von Raoul Hausmann, „Heute und Übermorgen“, zitieren, für das wir Subskriptionen werben wollten. Auf über 500 ausgesandte Briefe und Werbeschreiben sind nur drei Antworten eingegangen. Daraufhin, fürchte ich, wurde das Buch erst gar nicht geschrieben. Ich zitiere: „Der Mensch erlebt vielerlei Arten von Zeiten, vielleicht eigene und fremde. Die Zeit der Felsen ist eine andere als die des Meeres, die Zeit der Pflanze ist verschieden, und der Mensch erlebt sie verschieden bei Regen oder Sonne, bei Kälte und Wärme. Dieses Zeiterlebnis in den täglichen und körperlichen und seelischen Beziehungen der Menschen zueinander und wiederum des Einzelnen aus diesem Beziehungsvorgange zu sich selbst, gilt es darzustellen.“ Und „Geschlechtliches erlebt sich kaum anders als etwa Holz sägen. Die übliche Vorstellung von der Schamhaftigkeit wird nicht außer acht gelassen, sondern stark verletzt. Die Schamlosigkeit ist nicht das Programm des Buches, sondern die selbstverständliche Voraussetzung einer menschlichen und künstlerischen Einstellung.“

Das eigentliche Zentrum unserer Spielart einer provokativen Gesinnung war die Zeitschrift „Neue Jugend“. Sie erschien im Großformat, ähnlich der Londoner Times, in der Zeit der Papierbeschränkung und des Verbotes neuer Publikationen eine beachtliche Leistung. Bald in Vier-Farben-Druck, bald auf schwarzem Papier mit weißen Lettern, eine Augenweide. Wir riefen darin auf über eine Zentralstelle mit fiktiver Adresse zur Sammlung von Lebensmittelkarten für die Kriegsgefangenen: Das hungernde Deutschland wird die Not seiner Feinde nicht vergessen. George Grosz verbreitete sich darin über die psychologische Notwendigkeit des Radfahrens: Ohne Radfahren keine Politik.

Die Seele des Ganzen aber war Jonny Heartfield. Unvorstellbar, noch in der Erinnerung, was Jonny geleistet hat. Wir konnten das Manuskript immer nur stückweise setzen lassen und bei verschiedenen Druckereien abziehen. Selbstverständlich hatten wir für die Zeitschrift keine Lizenz und auch keine echte Verlagsadresse. Wir täuschten den Drucker ebenso wie die Polizei. Jonny brachte es fertig, trotzdem Exemplare an die größeren Kioske zu bringen, die Leute nahmen es allein schon wegen der äußeren Aufmachung; außerdem stand nichts vom Frieden darin – das Einzige, worauf die Polizei Jagd machte. Trotzdem mussten die Exemplare etwa im Laufe einer Stunde verkauft sein. So lange brauchte die Polizei, um die Beschlagnahme-Verfügung in die Hand zu bekommen. Im Gesamtverhältnis sind nur eine geringe Anzahl von Exemplaren jeweils beschlagnahmt worden. Die meisten verteilten wir unter der Hand oder verschickten sie mit der Post, wohlverwahrt in den Umschlägen des „Seedienstes“.

Der erste Teil dieses Buches geht zu Ende. Es wird bald nicht mehr mit gesetzlicher Genehmigung und dem Segen der Kirche in den Schützengräben geschossen werden, sondern auf der Straße, und zwar ohne Genehmigung. Sicherlich – heißt es dann in den Geschichtsbüchern, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ich bin dessen nicht so sicher.

Die Welle der Gewalt und der Zerstörung mag Dutzende von äußeren Auslösungsmomenten haben. In Wirklichkeit ist sie organisch bedingt, sie kommt von innen her und ist auch von innen ausgelöst. Es ist nicht nur Wut und Hass – darüber könnte man hinwegkommen, es ist die Panik, die innere Panik unserer Existenz, die in jedem Einzelnen von uns steckt, die lange Zeit niedergehalten werden kann, einmal aber zur Entfaltung kommt und dann durchbricht.

Jeder weiß, wie gut das tut –

Die Revolution hatte mich in Hamburg eingeholt.

Ich war zu einer Verwaltungssitzung des Seedienstes beordert worden, zu einer Besprechung mit den Herren der Seeversicherungsgesellschaften. Wir werden die Herausgabe einer wöchentlich erscheinenden Schifffahrtszeitung zu beschließen haben, mit den Schiffsankünften und -abfahrten im Stile von Lloyds List. In der Mönckebergstraße konnte man bereits den Anmarsch des Demonstrationszuges der Matrosen von der Minensuchboot-Flottille hören, Ziel der Rathausmarkt.

Die Stimmung bei uns blieb sachlich und kühl.

Die Herren wussten bereits, wer als neuer Hamburger Bürgermeister dem Revolutionsregime präsentiert werden würde … die Frachtraten würden steigen, die Prämiensätze würden sich wieder nach dem Londoner Markt orientieren. Fast alle der vertretenen Gesellschaften hatten ihre englischen Vertretungen für Deutschland und die Transporte von Übersee nach Deutschland bereits in der Tasche. Das an Lebensmitteln und Rohstoffen arm gewordene Deutschland verspricht ein ganz außerordentliches Geschäft … „Machen Sie entsprechende Vormerkungen und behalten Sie besonders diese Linie im Auge, Herr Jung.“

In Berlin schien die Stimmung erregter. Die zugereisten Schieber und Kommissionsjäger sind mehr auf Gerüchte angewiesen. Aus Lieferanten werden zwar Aufkäufer der Heeresbestände, aber das geht nicht über Nacht. Dazwischen liegt das, was die Geschichtsschreiber den politischen Umsturz nennen. Dieser vollzieht sich in Etappen, die nicht übersprungen werden können, ehe daraus sich ein Geschäft entwickeln kann.

Der Weg nach unten

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