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Ananda, Beschützer der Buddha-Lehre – Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft Wer das Dhamma nicht hört und auch nicht versteht,
der altert töricht wie ein Ochse.
Sein Bauch nimmt zu, sein Magen wächst,
nur die Erkenntnis tut es nicht.17 (ANANDA) Evam me sutam – So habe ich’s gehört

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So oder ganz ähnlich beginnen die 84 000 Lehrreden des Buddha. »So habe ich’s gehört«, das ist die Stimme eines seiner engsten Schüler und Begleiter – die Stimme Anandas.

Auch Ananda gehört wie der Buddha zum Clan der Sakyas. Sein Vater ist ein Bruder des Königs; Ananda und der Buddha sind also Cousins – und sie sind am selben Tag geboren. Mit 37 Jahren tritt Ananda in den Orden des Erwachten ein, und Belatthasisa, ein höchst verwirklichter Mönch, wird sein Lehrer. Ananda erweist sich als ein guter Schüler und erreicht innerhalb eines Jahres die erste Stufe des Erwachens. Diese beinhaltet eine befreiende Einsicht in die wahre Natur aller Dinge, ein erstes Erkennen von Nibbana.18 Dadurch werden die falsche Überzeugung bezüglich eines unabhängig existierenden Selbstes, jeglicher Zweifel über den Weg zur Befreiung und der irrige Glaube an die befreiende Wirkung von Riten und Ritualen für immer aufgelöst.

Als Mönch ist Ananda sehr beliebt. Seine Qualitäten als Mensch und als Mönch werden weithin gepriesen, er erhält viel Lob und Anerkennung vom Buddha, von seinen erleuchteten Mönchskollegen und später auch von den vielen Menschen, die den Buddha aufsuchen oder von Ananda selbst belehrt werden. Doch all dies macht Ananda nie und zu keiner Zeit stolz. Er weiß, dass er alles, was »gut« in ihm ist, der Wirkung der Lehre und Praxis zu verdanken hat.

Es ist nicht bekannt, dass Ananda irgendwelche Feinde oder Rivalen gehabt hat, nicht einmal Neider. Auch später, als er als Buddhas »rechte Hand« täglich mit zahllosen Menschen jeder Art und Herkunft in Kontakt steht, ist nie von Konflikten, Spannungen oder Unstimmigkeiten die Rede. Das drückt sich auch in seinem Namen aus: »Ananda« bedeutet »geschätzt«, »liebenswürdig«, »angenehm«.19

Mit 55 Jahren sucht der Buddha, er ist mittlerweile bereits seit zwei Jahrzehnten als Lehrer auf Wanderschaft, einen neuen Diener, eine »rechte Hand«. Verschiedene Menschen haben ihm über die Jahre zur Seite gestanden, doch keiner hat sich als der ideale Helfer erwiesen. Was der Erwachte braucht, ist ein absolut integrer und verlässlicher Begleiter, einer, der ihm nahe ist und ihn in allem unterstützt, eine Art Sekretär. Vor allem aber braucht er jemanden, der zwischen ihm und der großen Zahl von Besuchern und Anhängern souverän vermitteln kann. Alle Mönche halten Ananda für die am besten geeignete Person, diese Aufgabe wahrzunehmen, und auch der Buddha ist einverstanden. Zu diesem Zeitpunkt ist Ananda bereits 18 Jahre lang Mönch in der Sangha20 des Buddha.

Buddhas Tausend Gesichter

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