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Vorwort

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Dieses kleine Dombuch faßt die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zur Baugeschichte und zur Entstehung der Ausstattung und Denkmäler zusammen. Auf eine eingehende Diskussion mancher gegensätzlicher Meinungen kann es sich nicht einlassen, weil dazu der Raum fehlen würde und weil die meisten Leser ein übersichtliches, knappgehaltenes Taschenbuch erwarten. Es kann auch wegen der notwendigen Kürze nicht jede Einzelheit an Bau und Ausstattung besprochen werden, auch nicht welche Kleinigkeiten ergänzt oder erneuert sind. Grundlage ist nach wie vor der 1919 erschienene vorzügliche Kunstdenkmälerband von Rudolf Kautzsch und Ernst Neeb, wo man auch zu Detailfragen Auskunft findet.

Leider haben die Sicherungsarbeiten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg weder eine steingerechte Bauaufnahme noch ausreichend gründliche Forschungen zur Baugeschichte zustande gebracht. Von seiten der baugeschichtlichen Forschung ist es sehr zu bedauern, daß bei den verschiedenen Gelegenheiten die Einrüstungen nicht zu genauer Bauaufnahme und Bauuntersuchung genutzt worden sind. Die umfassende Restaurierung der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts hat bereits viele Spuren verwischt, besonders aber die eingreifenden statischen Sicherungen an den Fundamenten und am aufgehenden Mauerwerk vor 1914 und in den 20er Jahren. Bei den Einrüstungen wurden keine Aufmaße vorgenommen, so daß bis heute die idealisierten Pläne von 1870 immer wieder umgezeichnet werden. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weder bei der Wiederherstellung noch bei der gründlichen Außenrenovierung baugeschichtliche Untersuchungen vorgenommen. Der außen torkretierte und verputzte Obergaden des Mittelschiffes ist für immer verloren, 1972 / 73 wurden sogar alle hölzernen Gerüstriegel aus den Osttürmen entfernt und nicht dendrochronologisch bestimmt; die charakteristischen Löcher wurden unverständlicherweise geschlossen. So ist der Bau heute nur noch durch formenanalytische Beobachtungen zu beurteilen.

Die Beschreibung der Architektur und der Ausstattung wurde möglichst chronologisch angelegt, um dem Leser die allmähliche Entstehung des Bauwerkes und den Stil- und Auffassungswandel vorzuführen. Damit ist ein Rundgang nach Art eines Führers nicht immer möglich. Der Grundriß des Domes am Schluß des Buches kann jedoch das Finden der einzelnen Denkmäler und Altäre erleichtern.

Seit der Abfassung des Textes durch Fritz Arens 1982 sind neue Forschungsergebnisse zur Datierung und Einordnung des Ostbaus mit seiner reichen Bauornamentik durch Matthias Untermann und Holger Mertens und zur Bauabfolge des Langhauses durch Dethard von Winterfeld vorgelegt worden, dazu kommen neue Überlegungen, die sich aus der Umdatierung von Speyer II und Worms ergeben (siehe die entsprechenden Bände aus dieser Reihe). Daraus folgte die Notwendigkeit einer Überarbeitung des baugeschichtlichen Teils durch Günther Binding in Zusammenarbeit mit Julia Benthien.

Der Dom zu Mainz

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