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World Wide Web

Berufsbedingt befasse ich mich täglich mit dem Internet. Mein Arbeitgeber programmiert und vertreibt Informations- und Reservierungssysteme für Tourismusverbände und Hotellerie.

Diese Tätigkeit bringt es mit sich, dass ich gelegentlich in die hintersten Winkel Österreichs reise, um den dortigen Vermietern die Segnungen des Internets näher zu bringen. Eine dieser Reisen führte mich in ein Dorf in der Steiermark. Malerisch auf einem sonnigen Hochplateau gelegen, erfreut es sich eines regen Fremdenverkehrs. Sowohl im Sommer als auch im Winter.

Um sich von der Masse der Angebote abzuheben, bedarf es heutzutage eines sogenannten Alleinstellungsmerkmals. Das Merkmal hier besteht darin, dass es im gesamten Ort nur drei Familiennamen gibt. Dies dürfte der Abgeschiedenheit geschuldet sein. Doch das vermerkt der Chronist ohne Häme. Auf jeden Fall hätte es mich stutzig machen sollen.

Ich checke spät ein und die Wirtin überreicht mir den Zimmerschlüssel.

„Sind sie der Herr, der morgen beim Tourismusverband den Vortrag hält?“

„Ganz genau. Sie werden doch sicher auch kommen?“

„Selbstverständlich. Man muss doch auf dem Laufenden bleiben. Worum geht es denn bei ihrem Vortrag?“

„Ums Internet“, sage ich, „genau genommen geht es um Zimmervermittlung über diverse Buchungsportale. Bestimmt auch für sie ein spannendes Thema. Übrigens, wie sieht es denn mit WLAN aus?“

„WLAN, WLAN, sagt mir nix. Wie heißt er denn mit Vornamen?“

„Hermann“, sag ich, „Hermann WLAN“.

„Tut mir leid, diesen Namen kenn ich nicht. Aber falls der Herr noch kommt, Zimmer wäre frei.“

Dementsprechend lief auch der Vortrag am nächsten Tag.

Erkenntnis:

Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, sich mit dem Internet zu befassen. Kinder sind da besonders aufnahmefähig. Falls bei ihnen zu Hause mal das Thema Biene und Blümchen ansteht, darf ich ihnen folgenden Leitfaden an die Hand geben.

„Papa, wie bin ich auf die Welt gekommen?“ fragt das Kind.

„Na gut, irgendwann müssen wir dieses Gespräch wohl führen. Der Papa hat die Mama in einem Chatroom kennengelernt. Später haben der Papa und die Mama sich in einem Cyber Café getroffen, und auf der Toilette hat die Mama ein paar Downloads von Papas Memory Stick machen wollen. Als der Papa dann fertig für das Uploaden war merkten wir plötzlich, dass wir keine Firewall installiert hatten. Leider war es schon zu spät, um Cancel oder Escape zu drücken, und die Mel-dung ‚wollen sie wirklich uploaden‘ hatten wir in den Optionen unter Einstellungen schon am Anfang gelöscht. Mamas Virenscanner war schon länger nicht mehr upgedated worden und kannte sich mit Papas Blaster-Worm nicht so recht aus. Wir drückten die Enter-Taste und Mama bekam die Meldung: Geschätzte Download-Zeit 9 Monate…“

Der schwarze Kakadu

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